Wie kann man den Kohlweissling im Garten schonend bekämpfen?
Der Kohlweissling ist einer der am meist verbreitetsten Tagfalter. Dieser Schädling ist auf keinen Fall zu unterschätzen, denn seine Raupen können grosse Schäden anrichten. Um den Kohlweissling zu bekämpfen, ist es am besten, die Eier und Raupen des Schädlings zu entfernen. Aber es gibt auch noch weitere Möglichkeiten.
Wenn in den Blättern von Kapuzinerkresse oder Kohlpflanzen auf einmal grosse Löcher zu sehen sind, haben wahrscheinlich die Raupen des Kohlweisslings daran Schuld. Sie befallen beispielsweise Rosenkohl, Blumenkohl oder Weisskohl. Aber auch Speiserüben lassen sie nicht verschont. Wer dazu weisse Schmetterlinge im Garten entdeckt, sollte gewarnt sein.
Kohlweissling bekämpfen: Pflanzen vor dem Schmetterling schützen
Die harmlos wirkenden, weissen Schmetterlinge legen vorrangig auf allen möglichen Kohlarten ihre Eier ab. Schlüpfen dann daraus die Raupen, fressen diese viele kleine Löcher in die Blätter des Kohls. Ältere Raupen sind gelblich-grün mit schwarzen Flecken und fressen recht grosse Löcher aus den Pflanzen heraus. Ausserdem bohren sie sich in die Pflanzen, die dann durch die ausgeschiedenen Exkremente der Raupen vergiftet werden und anfangen zu verrotten.
Erste Massnahme zum Bekämpfen des Kohlweisslings ist also, die Pflanzen vor dem Schmetterling zu schützen, damit er keine Eier ablegen kann. Das ist mit einem Netz möglich, welches über das Gemüsebeet gespannt wird. Da dies aber auch keinen absoluten Schutz bietet, sollten die Blätter, vor allem die Blattunterseiten, regelmässig auf die gelben Eier des Kohlweisslings oder schon geschlüpfte Raupen kontrolliert werden. Die Eier werden zerdrückt, oder die Raupen abgesammelt und vernichtet. Die Weibchen des Kohlweisslings legen ihre Eier gewöhnlich zwischen Juli und August ab, manchmal aber auch schon früher oder etwas später, je nach Wetterlage.
Biologische Bekämpfung des Kohlweisslings
Wie viele andere Schädlinge auch, hat der Kohlweissling einige natürliche Feinde. Dazu gehören unter anderem Vögel und Schlupfwespen. Im Fachhandel werden zudem spezielle Pflanzenschutzmittel angeboten, die das natürliche Bakterium Bacillus thuringiensis enthalten. Es ist für andere Insekten nicht schädlich und wird auf die Blätter aufgesprüht. Zusätzlich zu diesen Massnahmen können Insektenvertreiber gepflanzt werden. Kohlweisslinge mögen zum Beispiel Anis oder Beifuss überhaupt nicht.
Kohlweissling bekämpfen mit chemischen Mitteln
Bevor der Kohlweissling mit chemischen Produkten bekämpft wird, sollten immer erst biologische Mittel angewendet werden. Reichen diese nicht aus, hält der Fachhandel chemische Produkte bereit, welche oftmals Pyrethrum als Wirkstoff enthalten. Die Anwendung chemischer Mittel sollte jedoch gut überlegt sein, weil sie dem gesamten Beet und besonders vielen Nützlingen schaden kann.
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- Peter Tautz
Dass das Bakterium thuringiensis für andere Insekten nicht schädlich ist, ist nicht richtig! Es besitzt eine DNA-Sequenz, die ein Insektizid codiert. Diese Sequenz wurde von Monsanto gentechnisch zum Beispiel in Mais übertragen. Dieser sogenannte Bt-Mais produziert nun ebenfalls dieses Insektizid und schützte so die Maispflanze vor dem Maiswurzelbohrer, einem Käfer, dessen Larven an Maiswurzeln fressen, und anderen Insektenschädlingen des Maises. Inzwischen kam es allerdings zu Resistenzbildungen beim Maiswurzelbohrer.
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