Gesund geht anders: Vegetarische Bio-Bratwürste enthalten Erdöl
Die deutsche Stiftung Warentest untersuchte 20 vegetarische Bratwürste, Schnitzel und Bratlinge. Mit erschreckendem Ergebnis: Ausgerechnet in allen getesteten Bio-Bratwürsten steckten bedenkliche Mineralölrückstände.
Schon die langen Zutatenlisten vieler Lebensmittel fallen im Test negativ auf. Da die Hersteller versuchen, ihre vegetarischen Ersatzprodukte möglichst nahe an das tierische Original zu bringen, sind oft unzählige Zusatzstoffe nötig. Naturbelassen und gesund sieht anders aus.
Zwar kommen auch aus Fleisch bestehende Bratwürste laut den Autoren der Stiftung Warentest selten ohne Zusatzstoffe aus. Darin nehmen sich die beiden Varianten also nicht viel. Doch gerade die Rückstände von Mineralöl in Lebensmitteln stuft die Europäische Lebensmittelbehörde Efsa als «potentiell besorgniserregend» ein.
Die in der Schweiz erhältlichen Veggie-Produkte überzeugen nicht
Nachhaltigleben konnte 4 der 20 getesteten Fertigprodukte auch in Schweizer Shops finden: das Schnitzel aus der Serie Veganbratstück von Wheaty sowie die drei Bio-Bratwürste Alberts Lupinen Rostbratwürstchen, Taifun Rostbräterle und Viana Veggiefresh.
Getestet wurden ebenfalls die Alnatura Bratwürstchen vegan. In der Schweiz sind Alnatura Bio-Bratwürstchen mit identischer Zutatenliste erhältlich, allerdings mit der Aufschrift vegetarisch statt vegan.
Wirklich überzeugen konnte keines dieser Produkte. Das Seitan-Schnitzel von Wheaty enthielt zwar im Gegensatz zu den Bio-Würsten keine Mineralöle. Dafür schnitt es bei der Verkostung von allen Schnitzeln am schlechtesten ab: Es sei sehr salzig, trocken und leicht gummiartig. Insgesamt erhält das Wheaty-Schnitzel deshalb nur die Note «ausreichend».
Die gleiche Bewertung gab es für die Würste von Alnatura und Alberts. Einzig die Bratwürste von Viana und Taifun wurden trotz Schadstoffbelastung als «befriedigend» bewertet.
Nicht untersucht hat die Stiftung Warentest allerdings vegetarische Produkte von Délicorn, Karma oder Cornatur, den Eigenmarken von Coop und Migros, oder von Schweizer Herstellern wie Soyana und Vegusto.
Text: Anja Stettin, 2016