Vegane Ernährung zu ungesund? Warum viele nicht dabei bleiben
Vegan zu essen liegt im Trend. Doch der Verzicht auf tierische Produkte ist nicht immer sinnvoll. Das zeigen auch prominente Beispiele wie Anne Hathaway, die aus gesundheitlichen Gründen der veganen Ernährung abgeschworen hat.
Anne Hathaway hatte bei Dreharbeiten zum Film «Interstellar» ein Schlüsselerlebnis, welches sie dazu brachte, nach jahrelanger veganer Ernährung doch wieder Fleisch zu essen. Wie sie dem Yahoo-Magazin «The Insider» erzählte, hatte die Schauspielerin bei anstrengenden Actionszenen einfach nicht genug Kraft. Die Dreharbeiten mussten deswegen sogar teilweise unterbrochen werden. Diese Kraftlosigkeit führte sie auf die vegane Ernährung zurück, woraufhin sie diese aufgab.
Ähnlich ging es dem Schweizer Model Patricia Schmid, die sich sieben Jahre vegan ernährte, ehe bei ihr wieder tierische Produkte auf den Teller kamen. Denn trotz guter Kenntnisse über die Nährstoffe in veganen Lebensmitteln – eine Grundvoraussetzung, um Mangelerscheinungen zu vermeiden –, bemerkte sie unangenehme Folgen. Wie sie 20min.ch berichtete, war sie etwa dauerhaft erschöpft. Als Ursache vermutete auch sie die vegane Ernährung: «Ich war müde und meine Haare waren nicht mehr schön», erzählte sie dem Magazin in einem Interview. Seitdem sie sich wieder vegetarisch ernähre, ginge es ihr merklich besser.
Warum vegane Ernährung tatsächlich nicht immer gesund ist
In der Tat kann die vegane Ernährung laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) Mangelerscheinungen hervorrufen, wenn man nicht genau darauf achtet, was man zu sich nimmt. Besonders häufig ist ein Mangel an Vitamin B 12, welches in ausreichender Konzentration nur in Fleisch, weniger in Milchprodukten und in Eiern vorkommt.
Zwar enthalten Hülsenfrüchte auch Vitamin B 12, doch nur in sehr geringer Konzentration, die nicht ausreichen würde, um eine Mangelerscheinung zu verhindern. Blutarmut, gestörte Zellteilung und eine Unterversorgung des Nervensystems können die Folgen sein, welche sich aber meist erst nach Jahren des Mangels äussern. Sich vegan zu ernähren kann dafür ein Auslöser sein, muss es aber nicht. Denn es gibt die Möglichkeit, dieses Vitamin über Nahrungsergänzung zusätzlich aufzunehmen.
Schneller zu Problemen als bei Erwachsenen kann eine Mangelernährung mit Vitamin B 12 übrigens bei Kindern führen. Eine dauerhafte Untverversorgung kann bei ihnen Entwicklungsstörungen hervorrufen. Das komme heute öfter vor, wie Spitäler in Zürich, Bern und St. Gallen berichten. Warum für Kinder eine vegane Ernährung deshalb unter Umständen gefährlich werden kann, lesen Sie auf Familienleben.ch.
Während laut Tests eine vegane Ernährung nicht zwingend gesünder sein muss, kann sie demnach schneller zu einem Mangel führen. Wer sich nur gesünder ernähren möchte, sollte deshalb eventuell besser auf vegetarisches Essen setzen. Hiermit ist eine ausgewogene Ernährung deutlich einfacher umzusetzen. Wie es vegan gelingt, ausgewogen zu essen und warum das BAG eine vegane Ernährung nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Schwangeren, Stillenden oder älteren Menschen nicht empfiehlt, erfahren Sie in dem Beitrag «Wie Sie sich vegan ernähren und gesund bleiben».
Quellen: 20min.ch, Tagesanzeiger.ch, Schweizer-Illustrierte.ch, Bundesamt für Gesundheit (BAG)
- Vicky R.
Das Argument, das Vitamin B12 nur in Fleisch vorkommt, ist weniger stark als gedacht. Ich hatte Vitamin B12 Mangel als ich Fleisch ass - und ich habe damals viel Fleisch gegessen. Ausserdem haben 80% der deutschen Bevölkerung Vitamin B12 Mangel - nicht nur die vegan lebenden. Witzigerweise haben auch die deutschen Veganer diesen Mangel - im Gegensatz zu den amerikanischen vegan Lebenden, vermutlich weil dort in allen möglichen veganen Lebensmitteln (Pflanzendrinks, Schnitzel etc.) Vitambin B12 zugesetzt wird.
Vitamin B12 ist daher aus meiner Erfahrung auch nicht ausreichend in Fleisch vorhanden. Es ist ein, exgüsi, Bullshit-Argument. Ganz super supplementiert werden, und ist nicht für für Veganer mal gut so ein Pillchen zu sich zu nehmen.
Bin immer für Diskurs, doch leider ist dieser Artikel sehr schwach auf der Brust. Es wäre doch informativer für den Leser, aussagekräftige Studien zu zitieren statt der Schweizer Illustrierten, 20Min oder dem BAG - was exgüsi again - Jahrzehnte hinterher hinkt. Siehe auch das britische Pendant dazu NHS, das die Aussage bestätigt, dass vegane Ernährung durchaus sehr gesund sein kann - wenn richtig angewendet - sogar, und jetzt kommts: auch für SCHWANGERE! OMG! https://www.nhs.uk/Livewell/Vegetarianhealth/Pages/Vegandiets.aspx
Und wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist klar, welche Ernährungsform gewinnt. Der Resourcenverbrauch um Fleisch und Milch herzustellen ist um so vieles höher, als um Gemüse zu produzieren. Auch wenn sich die Schweizer Bauern auf die Fahne schreiben, dass ihr Kraftfutter aus verantwortungsbewusstem Anbau kommt. Die Verschwendung von Ressourcen ist trotzdem wahnsinnig! Unser Fussabdruck als normalo Schweizer ist rieisig und verantwortungslos. Kein Fleisch mehr zu essen und auch sonst auf tierische Erzeugnisse zu verzichten, ist der erste Schritt in ein verantwortungsbewusstes Leben, bei dem wir dafür kämpfen, einen gesunden Planeten an unsere Kinder und Kindeskinder zu hinterlassen.Antworten - Chris T
Wer denkt, dass eine vegane Ernährung ungesund sei, der setzt sie einfach falsch um oder hat sich noch rein gar nicht damit beschäftigt. So einfach ist das.
Was soll immer dieses "ältere, jüngere, schwangere, dünnere, dickere, schlauere, kleinere Menschen"? Eine Artgerechte Ernährung ist für JEDEN Menschen optimal!Antworten - Karin Ho
Aussage1:Besonders häufig ist ein Mangel an Vitamin B 12, welches in ausreichender Konzentration nur in Fleisch, weniger in Milchprodukten und in Eiern vorkommt.
Argument2:Wer sich nur gesünder ernähren möchte, sollte deshalb eventuell besser auf vegetarisches Essen setzen. Hiermit ist eine ausgewogene Ernährung deutlich einfacher umzusetzen.
Dachte bei vegetarischer Ernährung liegt Fleisch ausserhalb des Tellerrandes?
Jeder kann nur für sich selbst entscheiden; was gut für ihn ist und schmeckt! Wenn wir mehr zu unserer Natur zurück kommen; gelingt das auch jedem besser! Bewusste Ernährung und bewusstes Leben sind die Schlüssel dazu! ein liebevolles Miteinander ist für Mutter Natur, Tier und Mensch erstrebenswertAntworten - Mat K.
Warum "viele" nicht dabei bleiben?
Abgesehen von einer nicht nennenswerten Anzahl an Promis, die Veganismus scheinbar als Lifestyletrenddiät missverstanden haben, kenne ich persönlich kein einziges Beispiel. Jemand, der aus ethischen Gründen vegan lebt - und das ist der Großteil - , wird wohl kaum wieder eine Rolle rückwärts machen wollen.
Die aufgeführten "Argumente" deuten aus meiner Sicht auch eher darauf hin, dass Frau Schmid und Frau Hathaway da etwas nicht ganz richtig gemacht haben. "Kraftlosigkeit" und Veganismus haben nämlich nichts miteinander zu tun. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass es immer mehr Triathleten, Ultraläufer, Kraftsportler... gibt, die auf vegane Ernährung schwören? Hier seien stellvertretend Scott Jurek, Brendan Brazier und Patrik Baboumian genannt.
Vitamin B12 sollte zwar tatsächlich suplementiert werden - aber das gilt nicht nur für die paar Veganer. Für die handvoll Pflanzenfresser wird die Pharmaindustrie wohl kaum ihre B12-Präparate auf den Markt geworfen haben. ;-)Antworten - Tom Motti
Früher waren Menschen natürlicher als Heute. Fleisch essen gehörte natürlich auch dazu, so wie bei den Tieren die wiederum auch Tiere essen, ganz nach Naturgesetz.
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