Kunstfell oder Echtpelz? So erkennen Sie den Unterschied
Längst lässt sich am Preis nicht mehr ablesen, was Mützen und Jacken ziert. Wer es genau wissen will, kann selbst testen – mit einfachen Tricks.
Laut der Internetseite von Peta werden alleine in China jährlich mehr als 70 Millionen Tiere für die Modeindustrie getötet nachdem sie ein meist qualvolles Leben geführt haben. Nerze und Füchse, aber auch Hunde, Hauskatzen und Kaninchen landen beispielsweise als Kragen an der stylischen Winterjacke oder als Bommel an der coolen Mütze.
Zwar sollten Produkte mit der Formulierung «Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs» gekennzeichnet werden, doch nicht jeder hält sich an diese Pflicht. Das grosse Problem: Mitterweile ist Echtpelz teils genauso teuer oder sogar günstiger als Kunstfell. Da wird es für Modehersteller schnell attraktiv zur tierischen Variante zu greifen – auch mal ohne das zu deklarieren.
Wie häufig das vorkommt, zeigen in den letzten Jahren immer wieder Testkäufe, unter anderem von der deutschen Stiftung Warentest oder diversen Tierschutzorganisationen. Wer sicher gehen möchte, keinen Echtpelz zu kaufen, sollte daher den Kragen oder die Bommel besser vorher schnell testen.
Echtpelz von Kunstfell unterscheiden
Der Pustetest. Pelz wurde seit jeher dafür geschätzt, dass er so weich und zart ist. Wenn Sie mal den Fellbesatz anpusten, dann unterscheiden sich echter und künstlicher wie folgt: Echtpelz erkennen Sie an seiner Beweglichkeit. Das Fell wird sich leicht zur Seite legen, das meist darunter befindliche Unterhaar ist kürzer sowie fester und bleibt länger stehen. Beim Kunstfell bleiben alle Haare eher starr stehen. Zudem ist es meist auf eine Länge geschnitten. Es gibt also kein Unterhaar.
Sehr zuverlässig, aber im Geschäft nicht gerade beliebt, ist der Feuertest. Reissen Sie ein paar Pelzhaare heraus und halten Sie diese in eine Flamme. Riecht das Verbrannte nach Horn oder Haaren, dann ist der Pelz echt. Kunstpelz erkennen Sie bei der Feuerprobe an einem Plastikgeruch. Zudem schmilzt es zu einem keinen Klumpen zusammen, während Echtpelz zu Asche verbrennt.
Gehen Sie dem Problem auf den Grund mit dem Scheiteltest. Ziehen Sie das Fell auseinander, lässt sich an den Wurzeln recht schnell erkennen, ob es sich um echten oder künstlichen Pelz handelt. Da Echtpelz mit der Tierhaut verarbeitet wird, sehen Sie am Haaransatz auch etwas Leder. Kunstfell erkennen Sie daran, dass ein Stoffgewebe darunter liegt, auf dem die Plastikhaare angebracht sind.
Quellen: peta.de, Stiftung Warentest, derstandard.at
Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann