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Krank durch Windrad: Alles nur heisse Luft?

Viele die in der Nähe eines Windrads wohnen, klagen über ähnliche Krankheitssymptome. Ob diese tatsächlich durch die Windkraftanlagen hervorgerufen werden, ist umstritten. Alles nur Einbildung, sagt jetzt eine neue Studie.

Krank durch Windanlagen
Was ist dran am Mythos, dass Windanlagen krank machen? Foto © iStockphoto / Thinkstock

Viele sind davon überzeugt, dass der von den Windkraftanlagen erzeugte Infraschall Krankheitssymptome wie Kopfschmerzen und Übelkeit (Wind-Syndrom) hervorruft. Doch das  Forscherteam um Keith Petrie von der University of Auckland in Neuseeland stellt nun eine Studie zum so genannten Nocebo-Effekt vor.

Danach sollen die Symptome reine Einbildung sein und ausschliesslich dadurch entstehen, dass jemand von vornherein erwartet am Wind-Syndrom zu erkranken.

Klassischer Nocebo-Effekt

Um den Nocebo-Effekt nachzuweisen, teilten die Forscher 54 Studenten in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe sah ein Video zum Windrad-Syndrom, in dem Menschen über ihre durch Infraschall bedingten Symptome berichteten. Während die zweite Gruppe einen Beitrag dazu hörte, dass Infraschall derartige Symptome nicht hervorrufen könne. Danach setzte man eine Hälfte aller Probanden  für 10 Minuten in einen Raum der mit Infraschall beschallt wurde. Die andere Hälfte verbrachte die selbe Zeit in einem Raum ohne Infraschall, ohne dies jedoch zu wissen. Das Ergebnis des Tests belegte den Nocebo-Effekt, denn all jene, die das Video gesehen hatten, meinten die bekannten Symptome zu verspüren, selbst dann wenn sie gar keinem Infraschall ausgesetzt waren.

Aufklärung essentiell

Anhand der Studie zeigen die neuseeländischen Forscher, wie stark negative Erwartungen die Gesundheit beziehungsweise das eigene Gesundheitsgefühl beeinflussen können. «Wenn die Erwartungshaltung, dass die Symptome eintreten, der Kern des Problems ist, werden momentan angedachte Massnahmen, wie etwa ein grösserer Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohnhäusern, kaum etwas nutzen», erklärt Keith Petrie gegenüber dem «Spiegel». Viel wichtiger sei es nach Petrie die Menschen besser aufzuklären, denn es gebe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, dass Infraschall Gesundheitsprobleme hervorrufe.

Quelle: spiegel.de
Text: Katharina Kehler (2013)

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