So einfach geht´s: Umweltschutz im Büro

Arbeitsplätze werden immer grüner: Dabei helfen nicht nur Grünpflanzen, sondern Massnahmen für mehr Umweltschutz im Büro. Recyclingpapier, Ökostrom, Sparlampen oder Fahrgemeinschaften können für mehr Nachhaltigkeit im Büro sorgen. Weitere Tipps verrät dieser Beitrag über Büroökologie.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Büro ist wichtig.
Umweltschutz im Büro ist wichtig: Ermuntern Sie auch ab und zu die Kollegen, an die Büroökologie zu denken. Foto: © AndreyPopov / iStock / Thinkstock

Umweltschutz im Büro hilft Strom und Ressourcen zu sparen, Kosten zu senken und sorgt für eine gesunde Arbeitsumgebung - was letztlich allen Mitarbeitern zu Gute kommt. Oftmals sind es nur wenige Gewohnheiten, die man in einem umweltfreundlichen Büro umkrempelt. Erste Veränderungen können bereits mit einer E-Mail beginnen. Neuerdings enden viele Nachrichten mit dem Hinweis: «Bevor Sie diese E-Mail ausdrucken, prüfen Sie bitte, ob dies nötig ist. Umweltschutz geht uns alle an!» Wer dies nicht ausdruckt, geht einen ersten Schritt in Richtung Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, wie man Kollegen zu Büroökologie ermuntern kann.

Kein papierloses Büro in Sicht

Die Wunschvorstellung des papierlosen Büros rückt in weite Ferne, denn jeder Schweizer verbraucht jährlich etwa 220 Kilogramm Papier. Laut WWF nutzt man 98.000 Kilogramm anderer Ressourcen, wie beispielsweise Holz und Wasser, um 1000 Kilogramm Papier herzustellen. Deshalb gilt es als umweltverträglicher, Recyclingpapier zu verwenden. Dadurch vermeidet man 70 Prozent an Umweltbelastungen. Das Umweltzeichen «Blauer Engel» (www.fups.ch) hilft bei der ökologisch richtigen Wahl. Als Alternative gibt es Neufaserpapier mit dem FSC-Siegel, was anzeigt, das bei der Herstellung Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet wurde. Wer jedoch zu chlorfrei gebleichten Papier greift, schont nicht die Umwelt, weil es zu 100 Prozent aus Frischfasern besteht.

Umweltschutz im Büro beginnt bereits bei einem Blatt Papier

Bereits das doppelseitige Ausdrucken oder Kopieren reduziert die Umweltbelastung um 40 Prozent. Um unnötiges Makulaturpapier zu vermeiden, sollte man das Dokument vor dem Ausdruck am Bildschirm korrigieren. Treten dennoch Fehldrucke auf, kann man die Seiten in eine Schachtel neben dem Drucker sammeln und für Probeausdrucke verwenden, so der Vorschlag vom Förderverein für umweltverträgliche Papiere und Büroökologie Schweiz (FUPS). So kann man den Kollegen ohne erhobenen Finger zeigen, wie man Abfall vermeidet. Ziel sei es, ein gutes Vorbild für Umweltschutz im Büro zu sein, ohne dabei zu nerven, rät Barbara Würmli, Geschäftsleiterin von FUPS. Das könne einem Unternehmen gelingen, indem es etwa den Mitarbeitern Schreibblöcke aus Recyclingpapier frei zur Verfügung stelle und im Zuge dessen beim gesamten Briefverkehr, beim Kopieren und Drucken zu umweltverträglichem Papier wechsle. Als Alternative könne man Neufaserpapier zum selber einlegen neben Laserprinter und Kopierer platzieren. Alle Drucksachen sollten möglichst knapp gehalten werden, um unnötiges Altpapier und Druckkosten zu vermeiden. Weitere Tipps für mehr Umweltschutz am Arbeitsplatz gibt der FUPS auf der Internetseite www.papier.info.

Mit neuem PDF-Format Bäume retten

Häufig reicht es, Dokumente auf dem Computer zu speichern. Deshalb entwickelte der WWF ein nachhaltiges Dateiformat. Damit entscheidet bereits derjenige, der das Dokument erstellt und speichert, dass man es nur auf dem Computerbildschirm lesen und nicht ausdrucken kann.

Drucker, Kopierer und Co sind aus modernen Büros nicht mehr wegzudenken.

Energieeffiziente Bürogeräte sind zwar etwas teurer, zahlen sich aber auf lange Zeit aus. Foto: © lightpoet - Fotolia.com

Nachhaltigkeit im Büro beginnt mit energieeffizienten Elektrogeräten

Computer, Drucker, Kopierer, Telefone und Fax sind aus dem Büroalltag nicht mehr wegzudenken. Alle Geräte laufen mit Strom. Aus diesem Grund sollte man bereits beim Kauf auf die Energieeffizienz oder das Label Energy Star (www.energystar.ch) achten. Wer günstig kauft, zahlt langfristig drauf. Günstige Bürohilfen verbrauchen oftmals doppelt so viel Strom wie die energieeffizienten, etwas teureren Geräte. Um zusätzlich Strom einzusparen, kann man eine Energiesparhilfe (Power Safer) zwischen Steckdose und Endgerät schalten. Das lohnt sich besonders bei Geräten, die ständig eingeschaltet sein müssen. So verbraucht ein Fax nur etwa ein Viertel der Energie für Senden und Empfangen. Die meiste Zeit befindet es sich im Stand-by-Modus, wie viele andere Bürogeräte auch. Für mehr Umweltschutz im Büro schaltet man immer dann die Geräte aus, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Dafür gibt es Steckerleisten, die beim Herunterfahren des Computers die anderen Geräte automatisch mit ausschalten.

Computer am umweltfreundlichen Arbeitsplatz

Wenn man den Schreibtisch für längere Zeit verlässt, vergisst man öfters den Computer in den Ruhezustand zu versetzen. Statt den energiefressenden Bildschirmschoner einzuschalten, sollte der sparsame Schlafmodus im Energiemanagement eingestellt werden. In diesen Pausen kann man bis zu 70 Prozent an Energie sparen. Auch die Laptopnutzung verhilft zu mehr Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz, weil diese Geräte ein Drittel weniger Strom als herkömmliche Computer verbrauchen. Eine gute Übersicht über energieeffiziente Bürogeräte gibt das Portal Topten.

FUPS-Tipp: Installiert man eine Zeitschaltuhr, kann man den Energieverbrauch enorm herunterfahren. Somit wird das gesamte Internet von 19 bis 9 Uhr und am Wochenende vom Netz genommen.

Licht aus : Energiebewusst heisst Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz

Wer an der Beleuchtung spart, zahlt meist drauf. Neben Energieeffizienz sollte das Licht auch flimmer- und blendfrei sowie die Beleuchtungsstärke abgestimmt sein. Dafür eignen sich Leuchtstofflampen, die mehr Licht als Wärme produzieren. Viele Bürogebäude haben grosse Fensterflächen. Stellt man darunter Schreibtische auf, wird das Tageslicht optimal genutzt. Der Spruch «Der Letzte macht das Licht aus» gewinnt im Rahmen des betrieblichen Umweltschutzes wieder an Bedeutung. Oftmals wird vergessen, alle Lampen vor dem Feierabend auszumachen. Um dauerhafte Beleuchtung zu vermeiden, helfen Lichtschalter mit Timer beim Ausschalten.

Im umweltfreundlichen Büro laufen alle Geräte mit Ökostrom

Das Stromlabel «naturemade star» zeigt an, dass der Stromanbieter u.a. den Ausbau Erneuerbarer Energien fördert. Ein ökologisches Büro wird erst durch Ökostrom richtig grün. Entsprechende Schweizer Angebote findet man über Topten.ch.

Umweltschutz im Büro ist mehr als Grünpflanzen zu pflegen

Inzwischen sind alle Unternehmen gut vernetzt. Deshalb kann man in vielen Fällen auf Flüge verzichten und auf Telefon- und Videokonferenzen umsteigen. Das spart viel CO2. Wer dennoch fliegen muss, kann die CO2-Emissionen über myclimate (ch.myclimate.org/de.html) kompensieren lassen. Für weniger Umweltbelastungen und grösseren Teamgeist sorgen Fahrgemeinschaften vor Ort. Beim Umweltschutz im Büro steht Umdenken an erster Stelle. Abfallvermeidung ist dabei grundlegend. So kann man Werbesendungen abbestellen, grosse Datenmengen nicht auf CD sondern als Datentransfer versenden und statt Wegwerfprodukte Mehrweggeschirr verwenden.

Umweltschutz am Arbeitsplatz ist erlernbar

Büroökologie ist kein neues Schulfach, sondern fasst alle Möglichkeiten für den betrieblichen Umweltschutz zusammen. Kurse bietet FUPS an, in denen man Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz lernen kann. Das Wissen spart letztlich Ressourcen und Energie, die zu mehr Umweltschutz im Büro und weniger Belastungen sowie geringeren Kosten führen.

Linktipps:

  • FUPS - Tipps und Checklisten für Umweltschutz im Büro
  • PUSCH - Praktischer Umweltschutz Schweiz informiert über Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz
  • Topten - Portal für energieeffziente Bürogeräte

 

 

Text: Kerstin Borowiak Quellen: Zürcher Energieberatung, FUPS, Energiestadt Langenthal, Evolve, WWF

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