Die EU verbietet den Verkauf von Mikroplastik-Produkten

27.09.23 - Die EU setzt einen neuen Massstab im Umweltschutz und verbannt schrittweise Mikroplastik aus Produkten. Erste Verbote gelten bereits ab Mitte Oktober.

ein Kunstrasen in Nahaufnahme
Kunstrasen ist bei Fussballvereinen sehr beliebt geworden in den vergangenen Jahren. Nun müssen sie wieder umdisponieren. © Sauce Reques / iStock / Getty Images

Mikroplastik. Ein unscheinbarer, aber überraschend hartnäckiger Umweltverschmutzer. Die EU-Kommission hat nun beschlossen, dem winzigen Plastik den Laufpass zu geben. In verschiedenen Bereichen wird sein Verkauf in der EU nun untersagt. Mit dem neuen Regelwerk soll bis 2030 die Verschmutzung durch Mikroplastik um 30 Prozent reduziert werden. 

Was genau ist auf der Abschussliste?

Granulatmaterial auf Sportanlagen, Glitzer in Kosmetika, Spielzeuge und sogar einige Pflanzenschutzmittel – sie alle müssen neu gedacht werden. Die Implementierung erfolgt schrittweise. Einige Artikel wie Mikroperlen dürfen bereits ab dem 15. Oktober 2023 nicht mehr verkauft werden. Andere folgen in den kommenden Jahren.

Jährlich werden in der EU über 40'000 Tonnen Mikroplastik freigesetzt. Wie viel des unsichtbaren Übels bereits durch die Schweizer Gewässer zirkelt, zeigt ein neues Modell der Empa.

Übrigens: Im vergangenen Jahr wurde erstmals Mikroplastik in menschlichem Blut nachgewiesen.

Auch Kunstrasen müssen weg

Die Europäische Kommission betitelt Kunstrasen und Sportanlagen als Hauptquelle für die Freisetzung von Mikroplastik. Diese Bereiche erhalten aber einen Zeitrahmen von acht Jahren für die Umstellung.

Wenige Ausnahmen

Produkte, die bei der Verwendung kein Mikroplastik freisetzen, sind vom Anti-Mikroplastikprogramm ausgenommen. In diesen Fällen sind aber zumindest Anweisungen zur Entsorgung vorgegeben. Auch gelten bestimmte Ausnahmen für Medikamente sowie Lebens- und Futtermittel.

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