Brennesseln nachhaltig im eigenen Garten anbauen

NachhaltigkeitHerkunftAnwendungenIdealer StandortPflanzen und MischkulturSchneiden und PflegenWasserbedarf und HitzeresistenzSchädlings- und KrankheitsbekämpfungDüngerMehrwert für BienenLebensdauerNachhaltigkeitsscore

Brennnesseln, mehr als nur Unkraut! Entdecke, wie du diese nährstoffreiche und heilende Pflanze nachhaltig in deinem Garten anbauen und vielseitig nutzen kannst. Von der idealen Standortwahl über die Pflege bis hin zur Verwendung in der Küche und Naturheilkunde – mit unseren Tipps gedeihen deine Brennnesseln prächtig und bringen dir zahlreiche Vorteile.

Brennesseln im Grünen
Brennen – sind aber sehr nützlich in Küche und Medizin. © Martina Cross / Getty Images Plus / iStocks

Nachhaltigkeit

Die Brennnessel ist ein nachhaltiges Kraut für den Gartenbau. Sie benötigt moderat Wasser und bietet eine hervorragende Unterstützung für andere Pflanzen sowie für Bestäuber. Durch ihren natürlichen Schutz gegen Schädlinge und ihre Fähigkeit zur Selbstvermehrung ist sie eine pflegeleichte und umweltfreundliche Wahl. Unser Nachhaltigkeitsscore bewertet die Brennessel mit 6 von 8 Punkten.

Herkunft der Brennesseln

Die Brennnessel (Urtica dioica) ist eine in Mitteleuropa heimische, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Sie ist eine der am weitesten verbreiteten Wildpflanzen und wächst an Weg- und Ackerrändern, auf Brachflächen und in Gärten. Die Brennnessel wurde bereits in der Antike als Heil- und Nahrungspflanze geschätzt und genutzt.

Anwendungen von Brennesseln in Küche und Medizin

Die jungen Brennnesselblätter und -triebe sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Kieselsäure. Sie können roh in Salaten, gekocht wie Spinat oder zu Smoothies, Pestos und Suppen verarbeitet werden. Die Samen der Brennnessel haben einen nussigen Geschmack und lassen sich als Brotaufstrich, in Müslis oder zum Würzen verwenden.

In der Naturheilkunde wird die Brennnessel aufgrund ihrer harntreibenden, entschlackenden und blutreinigenden Wirkung geschätzt. Brennnesseltee kann bei Harnwegsinfekten, Rheuma, Gicht und zur Vorbeugung von Nierengries eingesetzt werden. Äusserlich angewendet hilft die Brennnessel bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis.

Idealer Standort und Boden für die Brennesseln

Brennnesseln gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf nährstoffreichen, humosen und leicht feuchten Böden. Sie sind anspruchslos und wachsen auch auf magerem Boden, entwickeln sich dort aber nicht optimal.

Zeitpunkt zum Pflanzen und Mischkultur

Brennnesseln können ab März bis Mai direkt ausgesät oder als Jungpflanzen ausgepflanzt werden. Die Samen werden nur flach mit Erde bedeckt, da es Lichtkeimer sind. Ein Pflanzabstand von 25 cm ist ideal. Als Mischkultur eignen sich stickstoffliebende Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Kräuter. Die Brennnessel versorgt sie mit Stickstoff und lockt durch ihren Geruch Nützlinge an.

Brennnesselbusch – grüne Brennnesselblätter
Wachsen auch wild. © bin kontan / Getty Images Plus / iStocks

Schneiden und Pflegen der Brennesseln

Brennnesseln sollten regelmässig geschnitten werden, um eine Samenbildung zu verhindern und die Pflanzen buschig wachsen zu lassen. Die Blätter können ganzjährig geerntet werden, sind aber im Frühjahr am zartesten. Zum Schneiden Handschuhe tragen, da die feinen Brennhaare auf den Blättern und Stängeln Hautreizungen verursachen können.

Wasserbedarf und Hitzeresistenz der Brennesseln

Brennnesseln benötigen regelmässige Wassergaben, vertragen aber auch kurze Trockenperioden gut. Bei anhaltender Hitze und Trockenheit sollte jedoch gegossen werden, da die Pflanzen sonst vergilben und eingehen können.

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung der Brennesseln

Brennnesseln sind sehr robuste Pflanzen, die von den meisten Schädlingen und Krankheiten weitgehend verschont bleiben. Dennoch können gelegentlich Probleme auftreten, die mit natürlichen Mitteln gut in den Griff zu bekommen sind:

Nachhaltige Schädlingsbekämpfung

Sollten Blattläuse oder Raupen an den Brennnesseln auftreten, können sie mit einem Brennnesselsud oder Spritzbrühen aus Knoblauch, Chilischoten oder Neemöl bekämpft werden. Ein Brennnesselsud wird hergestellt, indem man frische oder getrocknete Brennnesseln für 12-24 Stunden in kaltem Wasser einweicht. Die Flüssigkeit wird dann unverdünnt auf die befallenen Pflanzen gesprüht. Das enthaltene Nesselgift wirkt gegen die Schädlinge.

Gegen Spinnmilben hilft ebenfalls ein Brennnesselsud oder eine Mischung aus Brennnessel- und Ackerschachtelhalmbrühe im Verhältnis 1:1, verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1:20 bis 1:50.

Nachhaltige Krankheitsbekämpfung

Zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Blattkrankheiten wird eine Ackerschachtelhalmbrühe empfohlen. Dafür werden die grünen Triebe in Wasser eingeweicht, aufgekocht und der Sud anschliessend verdünnt auf die Pflanzen gesprüht.

Die in Ackerschachtelhalm enthaltene Kieselsäure stärkt das Blattgewebe und die Zellwände, was die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Pilze macht. Eine Mischung aus Brennnessel- und Ackerschachtelhalmbrühe im Verhältnis 1:1 kann ebenfalls gegen Pilzerkrankungen eingesetzt werden. Zusätzlich hilft eine gute Durchlüftung der Pflanzen, um Pilzbefall vorzubeugen.

Welcher Dünger ist für Brennesseln geeignet?

Brennnesseln sind genügsame Pflanzen, die mit organischem Dünger wie Kompost oder Brennnesseljauche gut versorgt sind. Letztere ist besonders nährstoffreich und kann regelmässig als Volldünger gegeben werden. Für die Herstellung werden frische oder getrocknete Brennnesseln zwei bis drei Wochen in Wasser eingeweicht und die Brühe anschliessend mit Giesswasser verdünnt.

Nahaufnahme einer grünen Brennnessel in einem Feld von Brennnesseln im Sommer
Einzelne Brennessel. © Ulrike Leone / Getty Images Plus / iStocks

Mehrwert für Bienen und andere Bestäuber

Die unscheinbaren, grünlichen Blüten der Brennnesseln sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Bestäuberinsekten. Die Pflanzen bieten ihnen von Juni bis September Pollen und Nektar.

Lebensdauer und Vermehrung von Brennesseln

Brennnesseln sind mehrjährige, krautige Pflanzen, die eine Höhe von 30 bis 150 cm erreichen können. Sie vermehren sich sowohl über Samen als auch vegetativ über ihre Rhizome und Ausläufer. Einmal angesiedelt, breiten sich die Brennnesseln schnell aus und bilden dichte Bestände. Durch regelmässiges Zurückschneiden lässt sich ihre Wuchskraft jedoch gut im Zaum halten.

Nachhaltigkeitsscore

  1. Wasserbedarf: Mittlerer Wasserbedarf, verträgt kurze Trockenperioden (0 Punkte).
  2. Hitzeresistenz: Verträgt Hitze nur mit ausreichender Bewässerung (0 Punkte).
  3. Natürliche Schädlings- und Krankheitsbekämpfung: Einsatz von Brennnesselsud und anderen natürlichen Mitteln (+1 Punkt).
  4. Hilft das Kraut, andere Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden oder vertreiben?: Brennnesselsud wirkt gegen Schädlinge, bietet durch Ackerschachtelhalm auch Widerstand gegen Pilzerkrankungen (+1 Punkt).
  5. Insekten- und Bestäuberinteresse: Gute Nahrungsquelle für Bestäuber von Juni bis September (+1 Punkt).
  6. Gute Eigenschaften, um mit anderen Pflanzen nebeneinander zu sein: Versorgt benachbarte Pflanzen mit Stickstoff und lockt Nützlinge an (+1 Punkt).
  7. Mehrjährigkeit: Mehrjährig und robust (+1 Punkt).
  8. Selbstständige Vermehrung: Einfache Vermehrung über Samen und Rhizome (+1 Punkt).

Gesamtpunktzahl: +6 Punkte

So entsteht der Score

Der Nachhaltigkeitsscore stellt sich aus 8 verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit zusammen, der von der Redaktion mit Hilfe von ChatGPT berechnet wird. Dabei fliessen verschiedene Faktoren in die Beurteilung ein, die nicht alle eindeutig sind. Mit dem Score lassen sich verschiedene Pflanzen vergleichen und nachhaltigere Entscheidungen im Garten treffen. Die maximal zu erreichende Punktzahl ist 8, die tiefste ist -8. 

– Erstellt von Philippe mit Unterstützung von ChatGPT und Perplexity.

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