Die Schweiz fährt und heizt grüner

11.07.23 - Kommt der Umweltschutz in der Schweiz endlich in Fahrt? Die CO2-Emissionen aus Treib- und Brennstoffen sind 2022 im Vergleich zum Pandemiejahr 2021 leicht gesunken.

Eine Hand stellt einen Energieeffizienz-Regler auf grün
Viele Zeichen stehen in der Schweiz auf Grün. Nun gilt es, diese positive Entwicklung noch zu intensivieren. ©NicoElNino / iStock / Getty Images

Neue Zahlen vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) zeigen: Die Schweiz wird grüner. Die Emissionen aus Treibstoffen (Benzin und Diesel) sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent zurückgegangen. Noch erfreulicher ist der Rückgang im Vergleich zu den Zahlen vor der COVID-19-Pandemie: Hier beträgt die Abnahme über 8 Prozent.

Elektromobilität und Bio-Treibstoffe auf dem Vormarsch

Der Rückgang der Treibstoff-Emissionen ist zum einen auf die Veränderungen des Mobilitätsverhaltens seit der Corona-Pandemie zurückzuführen, darunter mehr Homeoffice und weniger Geschäftsreisen.

Doch auch der zunehmende Anteil der Elektromobilität am Strassenverkehr spielt eine wichtige Rolle. Hinzu kommt ein leichter Anstieg des Anteils biogener Treibstoffe am Gesamtverbrauch auf 3,4 Prozent im Jahr 2022.

Verglichen mit dem Jahr 1990 sind die Treibstoff-Emissionen in der Schweiz um insgesamt 5,5 Prozent zurückgegangen.

Emissionen aus Brennstoffen stark reduziert

Bei den Brennstoffen, hauptsächlich Öl und Gas, konnte ebenfalls ein Rückgang der Emissionen festgestellt werden. Witterungsbereinigt* sanken sie 2022 um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hauptursache hierfür ist die bessere Energieeffizienz von Gebäuden und der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energien beim Heizen.

Gegenüber 1990 ist das eine Verbesserung von rund 36 Prozent.

Kantone und Bund fördern Energieeffizienz

Wie das Bundesamt für Umwelt schreibt, könnten die hohen Energiepreise, sowie die Sparkampagne des Bundes diese Entwicklung beeinflusst haben. Allerdings hätten auch die verstärkten Anstrengungen der Kantone wesentlich dazu beigetragen. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren noch verstärkt.

*Die Witterungsbereinigung passt den Heizenergieverbrauch an, um Unterschiede in der Winterkälte von Jahr zu Jahr auszugleichen. Sie berücksichtigt kalte Tage und Sonnenlicht im Winter. Dieses Verfahren wird auch in der Energiestatistik des BFE verwendet.

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