Schweizer nutzen immer mehr Elektrogeräte und sparen trotzdem Strom
Computer, Tablet, Fernseher und dazu Küchenmaschine oder Smoothie Maker – die Zahl der Geräte pro Haushalt steigt deutlich, wie eine Studie des Bundesamts für Energie (BfE) zeigt. Trotzdem verbrauchen wir insgesamt weniger Strom. Wie kommt das?

Letztes Jahr verbrauchten die Elektrogeräte in Schweizer Haushalten fast 6 Prozent weniger Energie als noch 2002. Dabei stiegt ihre Anzahl durchschnittlich um 46.2 Prozent. Das heisst, wenn vorher zehn Geräte im Haushalt vorhanden waren, sind es inzwischen bereits etwa 15.
Wo wir am meisten dazu kaufen, sparen wir
Besonders eindrücklich zeigt sich der Trend bei IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik. Ganze 57.9 Prozent mehr Computer, TV und Co. verwendeten wir im vergangenen Jahr. Trotzdem sank im selben Zeitraum der Stromverbrauch für genau diesen Bereich um 22.2 Prozent.
Anders sieht es bei den Haushaltsgrossgeräten wie Waschmaschine, Kühlschrank und Backofen aus. 27.8 Prozent mehr davon sind in der Schweiz im Umlauf, und dadurch verbrauchen wir auch 1.7 Prozent mehr Strom, um sie zu betreiben.
Moderne Elektrogeräte sind effizienter und sparen so Energie
Bei allen untersuchten Geräten konnte die Energieeffizienz in den vergangenen Jahren gesteigert werden. Spitzenreiter bei den Haushaltsgrossgeräten sind Waschvollautomaten und Tumbler. Seit 2002 verbrauchen sie mehr als ein Viertel weniger Strom. Im Durchschnitt stieg die Energieeffizient aller Haushaltsgrossgeräte um 21.7 Prozent.
Die kleineren Elektrogeräte konnten sich seit 2000 sogar noch stärker verbessern. Beamern und Drucker verbrauchen heute etwa fast drei Viertel weniger Energie. Vergleichsweise deutlich weniger Effizienz dazugewinnen konnten Fernseher. Ihr Stromverbrauch sank nur um 29 Prozent. Im Schnitt sind diese Elektrogeräte heute 48.6 Prozent effizienter als früher.
Hintergrund der Elektrogeräte-Studie
Das BfE hat zusammen mit dem Fachverband für Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) und dem Schweizerischen Wirtschaftsverband der Informations-, Kommunikations- und Organisationstechnik (Swico) verglichen, wie viele Elektrogeräte in Schweizer Hauthalten in den Jahren 2000 beziehungsweise 2002 und 2015 genutzt wurden und wie viel Strom diese verbrauchten. Die Ergebnisse des Vergleichs wurden in der «Verkaufszahlen basierte Energieeffizienzanalyse von Elektrogeräten 2016» veröffentlicht.
Text: Anja Stettin