Tulpen rechtzeitig pflanzen und richtig pflegen

Tulpen als Frühjahrsboten gedeihen im Garten genauso wie auf dem Balkon. Wann und wie Sie Tulpen am besten pflanzen, wie Sie Tulpen richtig pflegen und gute Pflanz-Kombinationen.

Tulpen pflanzen im eigenen Garten: So setzen und pflegen Sie Tulpenzwiebeln
Foto: © Jurgute/ iStock / Getty Images Plus, lubilub/ E+, Collage: Redaktion nachhaltigleben.ch

 

Die Vielfalt der Tulpen ist dank zahlreicher Züchtungen fast unendlich und in nahezu jeder Farbe ist der Frühjahrsblüher heute erhältlich. Das Spektrum reicht von einfach blühenden Wildtulpen über elegante, lilienblütige Tulpen bis hin zu gefüllten Tulpen. Und in Sachen Farbe reicht die Auswahl von weiss über gelb, rot, rosa bis hin zu gemusterten oder gar schwarze Tulpen, die das Auge des Betrachters im Frühling erfreuen.

Die beste Zeit, um die Blumen zu pflanzen, ist im September und Oktober. Als Faustregel gilt, dass die Zwiebel vor dem ersten Bodenfrost gesetzt sein sollte.

Tulpenzwiebeln schieben zeitig im Spätwinter bereits ihre Triebe aus der Erde – keine Sorge, sie erfrieren auch bei kalten Temperaturen nicht – und blühen je nach Sorte von März bis Ende Mai.

Auch wer meint, keinen grünen Daumen zu besitzen, kann mit dem Pflanzen dieser Zwiebel nicht viel falsch machen.

Tulpen pflanzen: So einfach geht's

Tipp: Die Zwiebel sollte richtig schön fest sein und keinerlei Fäulnis aufweisen, dann erfreut sie im Frühling mit einer schönen Blüte.

Tulpenzwiebeln zu pflanzen ist einfach. Geeignet sind sonnig bis halbschattig gelegene Beete oder auf dem Balkon ein entsprechender Platz für den Topf.

Wenn Sie die Tulpenzwiebeln im eigenen Garten pflanzen, dann sollten die Zwiebeln etwa 10 Zentimeter Abstand haben. Der Grund: Die Blumen haben eine recht grosse Zwiebel und der Nährstoffbedarf ist hoch.

Bei nährstoffreichem und durchlässigem Boden im Garten: Stechen Sie ein Loch ins Beet, das mindestens 2- bis 3-mal so tief ist wie der Durchmesser der Tulpenzwiebel und setzen Sie den Frühlingsblüher hinein. Anschliessend das Loch wieder verschliessen, etwas die Erde andrücken, gut angiessen und fertig.

Bei eher festem bis lehmigem Boden, der Wasser stark speichert:  Hier graben Sie ein Loch, das 4- bis 5-mal so tief ist wie der Durchmesser der Tulpenzwiebeln und verbessern den Boden vor dem Einsetzen mit Kompost. Auch Sand oder Splitt kann hierbei helfen. Zudem macht es bei sehr feuchten Böden Sinn, die Tulpenzwiebeln auf eine Schicht Sand oder Split zu setzen. So können die Wurzeln nicht faulen.

Tulpen im Rasen pflanzen

Eine hübsche Idee ist es, die Tulpen in den Rasen zu setzen, um sie im Frühling dort blühen zu lassen. Dann ist es sinnvoll, sie in kleinen, natürlich wirkenden Gruppen zu setzen. Hierzu können Sie die Grasnarbe etwa 5, 6 Zentimeter tief in Kreisen oder Quadraten ausstechen, vorsichtig abnehmen, ein Loch in der nötigen Tiefe ausheben und darin die Tulpen pflanzen. Schweren Böden spendieren Sie hier wieder Kompost, Sand oder etwas Splitt. Nun nur noch die Erde wieder aufbringen, Grasnarbe platzieren und gut andrücken. Auch hier ist es sinnvoll, die Tulpenzwiebeln kräftig anzugiessen. Tipp: Für den Rasen ist eine frühe, kleinwüchsige Sorte ratsam.

Tulpen im Topf setzten

Tulpen pflanzen im Topf

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Auch in Töpfen können Sie den Frühlingsboten pflanzen. Da die Zwiebel nicht sonderlich tief wurzelt, ist kein allzu tiefes Gefäss nötig. Besonders eindrucksvoll wirkt ein Topf, der nur mit Tulpen bepflanzt ist. Dann müssen Sie auch nicht unbedingt den angegebenen Pflanzabstand einhalten, um einen maximal blumigen Effekt im Frühjahr zu erzielen.

Zudem ist es im Topf – aber auch im Garten – möglich, die Pflanztiefe etwas zu variieren. Damit lässt sich die Blütezeit verlängern. Wenn Sie so Tulpen setzen, also schön eng, dafür mit jeder Menge Blüten, dann ist regelmässiges düngen Pflicht. Die Lebensdauer der Tulpenzwiebel kann, so gepflanzt, allerdings etwas kürzer ausfallen.

Tulpen und ihre Pflege

Wo es der Pflanze gefällt, da bereitet sie, gleich, ob im Garten oder Topf, jahrelang Freude. Sie sind nicht besonders anspruchsvoll und fordern vom Gärtner auch nicht sonderlich viel Pflege.

Tulpen richtig düngen

Tulpen pflegen für schone Blütenpracht im Frühling

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Dennoch sind sie blühfreudiger, wenn sie vor und nach der Blüte eine Düngung erhalten, gerne mit organischen Düngern. Das kann Urgesteinsmehl oder feine Hornspäne sein – beides tolle Universaldünger und Bodenverbesserer – mit dem Sie den Boden anreichern. Und gerade im Topfgarten freuen sich die Zwiebelblüher über einen flüssigen Universal- oder Tomatendünger. Auch eine jährliche Kompostgabe hilft der Tulpenzwiebel, lange Jahre zufrieden mit ihrem Standort im Garten oder Topf zu sein und üppig zu blühen. Gut versorgt bilden die grossen Zwiebeln zudem sogenannte Tochterzwiebeln, durch die sich die Blühpflanzen vermehren und im nächsten Frühling mehr Blüten bilden.

Blüten nicht zu früh schneiden

Ein Fehler, der dem allzu ordnungsliebendem Hobbygärtner widerfährt: Gleich nach der Blüte die verblühten Pflanzen zu früh abschneiden. Ist die Pflanze verblüht, dann zieht die Zwiebel zur Stärkung noch jede Menge Energie aus ihren Blättern. Erst wenn diese völlig gelb sind, sollten sie daher abgeschnitten werden.

Was man direkt nach dem Verblühen machen sollte, ist die die verwelkte Blüte mitsamt Knospe zu entfernen. Denn sonst bilden sich Samen, was der Blumenzwiebel ebenfalls die Kräfte raubt. Auch den Stängel der Blüte können Sie bis zum Blattansatz entfernen.

Nach etwa 3, 4 Jahren ist es sinnvoll, die Tulpenzwiebeln im Spätsommer auszugraben und sie mit neuem Kompost und Langzeitdünger an einem anderen Ort zu pflanzen. Denn mit der Zeit kann es sein, dass die Blumenzwiebel in der ausgelaugten Erde blühfaul wird. Auch hier gilt wieder, dass Sie an einen sonnigen oder halbschattigen Standort gepflanzt werden. Sie werden sehen: Danach haben Sie wieder schönere Tulpen im Garten.

Tulpenpflanzen zwischenlagern

Wer die Tulpen durch Sommerblüher ersetzen möchte, kann die Tulpenzwiebel nach dem völligen Eintrocknen des Laubs kühl und dunkel, und in trockenem Sand oder Zeitungspapier eingeschlagen bis zum nächsten Tulpenpflanzen lagern.

Was insbesondere der Topfgärtner noch beachten sollte: Tulpen mögen keine Staunässe. Daher ist es sinnvoll, gerade wenn Sie Tulpen in Töpfe setzen, diese in der feucht-nassen, kalten Jahreszeit etwas geschützt zu platzieren.

Lebenszyklus der Tulpe

Die ursprüngliche Zwiebel zerfällt während der Blüte und wird durch eine blühfähige Tochterzwiebel ersetzt. Sortenabhängig bilden sich zudem mehrere kleine, noch nicht blühfähige Brutzwiebeln. Diese Brutzwiebeln treiben zunächst nur Blätter. Wer sie zum Blühen bringen will, braucht Geduld beim Weiterkultivieren: Es vergehen bis zu vier Jahre, bevor sich die ersten Blüten zeigen.

Von Tulpen und Wühlmäusen

Wühlmäuse bringen so manchen Hobbygärtner zum Verzweifeln. Die in der Erde lebenden Gartenbewohner lieben es, an unterirdischen Pflanzenteilen zu knabbern. Auf nährstoffreiche Blumenzwiebeln haben sie es besonders abgesehen.

Abhilfe schafft ein selbstgemachter Pflanzkorb aus engmaschigem Draht, der in jedes Pflanzloch gegeben wird und mit der Oberfläche bündig schliessen sollte. Das macht zwar Arbeit, aber diese Massnahme hält die Wühlmäuse von den Tulpenzwiebeln fern.

Tipp für Tulpenfans: Von April bis Mitte Mai feiert Morges WD mit über 100‘000 gepflanzten Tulpen im Park der Unabhängigkeit ein kunterbuntes Tulpenfest. Infos unter Morges-Tourisme.

Die Tulpe und das Bienenfutter

Zugegeben, Tulpen sind nicht gerade die nektar- und pollenreichsten Frühlingsblüher. Dennoch dürfen die Schönheiten selbst in den Naturgarten und auf dem Bio-Balkon einziehen. Dagegen hat nicht einmal der Naturgarten-Spezialist Christoph Winistörfer etwas, Landschaftsgärtner mit Schwerpunkt naturnahe Gärten, wie er gegenüber dem Magazin Ktipp betont.

Wer Bienen und anderen Nektarsammlern etwas Gutes tun möchte, kombiniert Tulpenzwiebeln einfach mit besseren Nektarspendern. Angefangen bei den frühen Schneeglöckchen, über Winterlinge, Krokusse und Hyazinthen, über früh blühende, meist niedrig wachsende Stauden wie Gänsekresse, Schaumblüte und andere Steinbrechgewächse. Dazu gesellen sich dann noch so Nektar- und Pollenspender wie die hübsche Akelei, das Tränende Herz oder den zweijährigen Fingerhut.

Offen blühende Tulpen machen es, wie bei anderen, einfach blühenden Pflanzen, den Nektar- und Pollensammlern einfacher, an das begehrte Futter zu kommen.

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