Selbstbräuner im Test: Die gesunde Alternative zum Sonnenbad?

Egal, ob mit oder ohne schützende Creme, allzu intensives Sonnenbaden schadet der Haut erheblich. Je nach Hauttyp, beginnt das sogar schon bei recht kurzen Aufenthalten in der Sonne. Eine mögliche Alternative, um trotzdem braun zu werden, sind Selbstbräuner. Aber wie gesund sind die überhaupt für die Haut?

Selbstbräuner im Test: Was sagt Ökotest und welcher ist bester?
Knackig Braunsein gehört für viele vor allem im Sommer dazu. Es ist allerdings nicht sonderlich gesund, sich stundenlang in die Sonne zu legen. Die Alternative: Selbstbräuner. Doch wie gut und verträglich sind diese überhaupt? Foto: © Jupiterimages / Pixland / Thinkstockphotos

Sommer und Bräune gehören irgendwie zusammen und wer leichenblass aussieht, wirkt auch irgendwie ungesund. Doch für eine schöne Hautfarbe stundenlang in der Sonne zu liegen, kann schnell zu Hautschädigungen führen. So steigen etwa die Hautkrebs-Erkrankungen immer weiter an.

Eine Alternative zum Sonnenbad könnten deshalb Selbstbräuner sein, die als Spray oder Creme daherkommen und durch ihre Inhaltsstoffe die Haut braun werden lassen sollen. Doch ist die Bräune aus der Tube so viel gesünder als das Sonnenbad? Ein Test mit diversen Selbstbräunern zeigt ernüchternde Ergebnisse.

Laut Ökotest sind Selbstbräuner oft mangelhaft

Es ist zwar bereits 5 Jahre her als Ökotest Selbstbräuner unter die Lupe nahm, aber das Ergebnis erschreckt. Es wurden 16 Selbstbräuner im Test überprüft. Mehr als die Hälfte bekam ein «mangelhaft» oder «ungenügend». Der häufigste Grund ist in dem Stoff zu finden, der die eigentliche Braunfärbung auslöst.

Der zunächst harmlose Zucker, Dihydroxyacetone oder Dihydroxyaceton und kurz DHA genannt, ist die Substanz, die auch heute noch in den meisten Selbstbräunern für die Färbung der Haut sorgen soll. Eigentlich ist dieser auch nicht schädlich, er kann sich aber durch längere Lagerung in der Tube oder auch in Reaktion mit der Haut zu Formaldehyd wandeln, wie die Ökotester kritisierten. Denn das Problem daran ist, dass gasförmiges Formaldehyd, mal abgesehen vom stechenden Geruch, bereits in geringen Mengen die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen kann.

Bester Selbstbräuner in diesem Test war übrigens der süsslich duftende Braunmacher von Lavera, der noch immer im Handel ist.

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Die Selbstbräunungsmilch von Lavera ist der Testsieger

Es ist zwar schon fünf Jahre her, seit Ökotest Selbstbräuner untersucht und verglichen hat, doch die Ergebnisse sind immer noch aktuell. Der damalige Testsieger von Lavera wurde nun durch die neue Selbstbräunungsmilch ersetzt. Da diese jedoch ähnliche Inhaltsstoffe enthält, ist das Resultat vergleichbar. Die Selbstbräunungsmilch pflegt mit Bio-Macadamia- und Sonnenblumenöl und sorgt mit Vitamin C und E für eine zarte Haut. Für eine gleichmässige Bräune sollte das Produkt 1-2 Mal pro Woche aufgetragen werden. Foto: © Laverana

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Auf Nummer sicher gehen mit eigenem Selbstbräuner-Test

Bei der Vielzahl an Selbstbräunern ist es schwierig, sich zu orientieren. Bei Ökotest wurden etwa nur 16 Produkte analysiert, aber wie schaut es bei den vielen anderen aus? Wählt man ein zufäliges Produkte, sollte man dieses vor dem Kauf einem eigenen Selbstbräuner-Test unterziehen. Dazu kann man etwa diese Produktinformationen von codecheck.info zur Hilfe nehmen. Sie schlüsseln auf, welche Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten stecken und wie gefährlich diese sind. Aber Vorsicht, da hier die Liste der Inhaltsstoffe oft von Privatpersonen eingetragen werden, sollten Sie diese immer noch einmal mit der Verpackung im Einzelhandel abgleichen, um sicher zu gehen.

Ein Beispiel dafür, was man aus den Produktinformationen alles erfahren kann, zeigt die Analyse eines willkürlichen Produkts wie dem Selbstbräuner L'Oréal Dermo Expertise Sublime Bronze. Bei diesem Produkt fällt zunächst auf, dass das von Ökotest kritisierte Dihydroxyacetone hier ebenfalls enthalten ist, welches man wegen der Formaldehyd-Problematik eigentlich meiden sollte. Im Gegensatz zu Ökotest stuft Codecheck dieses jedoch nicht als bedenklich ein.

Zudem sind in dem L‘Oréal Selbstbräuner fünf weitere eingeschränkt empfehlenswerte oder gar nicht empfehlenswerte Inhaltsstoffe zu finden. Dies sind gleich zwei Glykole, die beim Verschlucken giftig sind sowie zwei Silikonöle auf Erdölbasis, die unsere Organe schädigen können (Cyclopentasiloxane und Diemethicone). Auch ein roter Farbstoff ist enthalten, Ci 16035, der auch Allurarot AC genannt wird. Wer Asthma und Neurodermitis hat oder auch eine Benzoesäure- oder Aspirin-Allergie, sollte auf diesen Farbstoff unbedingt verzichten, also auch auf Selbstbräuner, die ihn enthalten.

In anderen Selbstbräunern auf Codecheck findet man beispielsweise Schadstoffe wie PEGs (bebe Young Care Tägliche Feuchtigkeitscreme) oder gefährliche Parabene (L‘Oréal NUTRIBRONZE Automatic). Und wer weiter sucht, der finden bei den Selbstbräunern im Test noch andere Zutaten aus dem Reagenzglas, die man sich besser nicht antun sollte. Daher schauen Sie am besten genau hin, was Sie sich mit der Bräune aus der Tube alles noch auf die Haut schmieren.

Wer lieber auf Nummer sicher gehen will, nutzt unsere Tipps, um gesund und schnell braun zu werden

Quellen: Haut.de, Codecheck, Ökotest

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