Badezusatz im Test: Einfach mal abtauchen und unbeschwert geniessen?
Gerade in den Herbst- und Wintermonaten gönnt sich insbesondere frau gern mal ein paar Wellnessmomente mit einem wohltuenden Bad. Sie duften toll, sollen entspannen oder beleben, versprechen fast Gesundheit pur. Doch: Was ist eigentlich drin in den Badezusätzen und sind sie wirklich so gut wie sie scheinen? Badezusatz im Test.
Mal abgesehen davon, dass ein Bad die Ausnahme nicht nur aufgrund des hohen Wasserverbrauchs sein sollte, so ist es doch mal ganz interessant, zu schauen, was da so alles drin ist in den Badezusätzen, -Ölen und –Salzen. Ist der Badespass immer ein ungetrübtes Erlebnis? Nicht für jeden und mit jedem Badezusatz, wie der Test ergab.
Badezusatz im Test: Vorsicht vor Chemie
Von «sehr gut», insgesamt 10 von 20 Badezusätzen im Test, bis «ungenügend», was immerhin noch drei waren, reicht das Ergebnis des Badezusatz-Tests. Dabei sind sieben der mit sehr gut bewerteten Produkte rein natürliche Badezusätze aus dem Bereich der Naturkosmetik. Und die anderen? Zwar wird ein Abzug für eine Verpackung, die das Glas des Badezusatzes nicht besonders gut schützt (Bronnley Rose Bath Relaxant) nicht wirklich viele Konsumenten stören. Auch nicht die allzu grosse Ähnlichkeit mit verführerischer Schoki (Ecoworld Badeschokolade Orange-Zimt), die bemängelten Chemikalien indes schon.
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Auch Erwachsene haben mit diesem Baby-Badezusatz ihren Spass. Das 2 in 1 Baby - Bad und Shampoo von Nivea überzeugt mit vielen empfehlenswerten Inhaltsstoffen. Dieser Zusatz reinigt übrigens ohne Seife und ist daher für die empfindliche Haut von Babys aber auch Erwachsenen gut geeignet. Genauere Infos zum Produkt finden Sie hier. Foto: © gesehen bei nivea.ch
Acht der Badezusätze im Test brachten die Tester zum Schäumen und erhielten Punktabzug für die enthaltenen PEG/PEG-Derivate. Denn diese waschaktiven, und schaumbildenden Chemikalien, die beispielsweise im ungenügend getesteten Badezusatz von Shiseido (Advanced Essential Energy Badetabletten), machen die Haut durchlässiger für Fremdstoffe.
Zudem waren in zwei Produkten als Konservierungsmittel Parabene enthalten (Kiehl’s Lavender Foaming-Relaxing Bath Sea Salts + Aloe Vera und Molton Brown Paradisic Pink Pepperpod Bathing Milk). Parabene stehen im Verdacht, eine östrogene Wirkung zu haben. Zudem ergab der Badezusatz-Test, dass das obige Produkt von Bronnley künstliche Moschus-Verbindungen als Duftstoff enthält. Diese Zutat, gängig in Kosmetikprodukten, kann beim Anwender Allergien auslösen. Leider muss sie nicht deklariert werden und wird in der Regel als Parfüm oder Aroma angegeben.
So gar nicht dufte: Alle Badezusätze im Test nichts für Duftstoffallergiker
Laut Service Allergie Suisse steigt die Zahl jener Menschen, die Allergien, zumindest aber Intoleranzen, für alle mögliche Produkte entwickeln. Derzeit seien es etwa 25 Prozent der Schweizer, die mehr oder minder stark auf die unterschiedlichsten Stoffe reagieren. Doch dies sind nicht nur lästige Pollen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Denn auch Duftstoffe können Allergien auslösen. Dabei ist es gleich, ob sie aus natürlicher Quelle oder dem Reagenzglas stammen. Denn beide können Allergien hervorrufen. Und diese potentiellen Allergene sind leider in allen 20 von Ökotest geprüften Badezusätzen zu finden.
Spezielle Körperpflegeprodukte für Duftstoffallergiker, aber auch Lebensmittel, Textilien oder Reinigungsmittel gibt es unter diesem Link garantiert allergenfrei.
Auf Nummer sicher gehen: Natürliche Badezusätze selber machen
Meist reicht schon ein Blick in den Vorrats- oder Kühlschrank und ein Blick auf die Kräutertöpfe auf der Fensterbank oder das Kräuterbeet. Denn da werden Fans von natürlichen Badezusätzen, und solche die es werden wollen, immer fündig. Was sich alles dazu eignet, zum natürlichen Badezusatz zu werden und tolle, einfach Rezepturen finden Sie in unserem Artikel über natürliche Badezusätze.
Und hier erfahren Sie mehr über das Thema «Badezusatz für Kinder». Denn gerade Kinder reagieren empfindlich auf so manchen Badezusatz.
Quellen: Ökotest, Service Allergie Suisse
Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann