So vielseitig ist Topinambur

Topinambur ist eines der vielleicht gesündesten Gemüse. Wir verraten, was die Knollen so gesund macht und was Sie für Zubereitung und Kauf wissen müssen. Zudem: Feine Rezepte und eine Pflanzanleitung für Köche mit grünem Daumen.

Topinambur: Facts und feine Rezepte von Suppe bis Chips
Topinambur ist äusserst gesund und vielseitig in der Zubereitung. Was sie über das gesunde Gemüse wissen müssen. Foto © meteo021/ iStock / Getty Images Plus

Topinambur erlebte gerade ein Revival in Schweizer Küchen und das mit gutem Grund: Topinambur, auch Jerusalem-Artischocke genannt, ist eine gesunde wie vielfältigen alte Gemüsesorte. Die wiederentdeckte Knolle zaubert Abwechslung auf unseren Tisch. Denn Topinambur mit seinem nussigen Geschmack eignet sich roh oder gekocht für Suppen, Salate, Auflauf oder einfach zum Knabbern. Dabei liefert das Wintergemüse eine geballte Ladung gesunder Inhaltsstoffe.

Wissenswertes zum Topinambur

Anbau und Saison

Nachhaltigleben

Topinambur ist aufgrund des enthaltenen Inulins für Diabetiker besonders gut geeignet als Ersatz für Kartoffeln. Foto © -lvinst-/ iStock / Getty Images Plus

Topinambur (Helianthus tuberosus) ist ein hervorragendes Wintergemüse, das von November bis März Saison hat. Topinambur, der auch in der Schweiz angebaut wird, stammt ursprünglich aus Mexiko, von wo aus sich die Pflanze in ganz Nord- und Mittelamerika ausbreitete. Die kleinen Knollen wurden Anfang des 17. Jahrhunderts von französischen Auswanderern erstmals in die alte Heimat geschickt. Hier etablierte sich die Pflanze alsbald als Nahrungspflanze, zumal sie, im Gegensatz zur Kartoffel, kaum anfällig für Krankheiten ist. Topinambur fand in jüngster Vergangenheit nur noch als Viehfutter Verwendung.

Die eigentliche Topinambur-Pflanze wächst bis zu drei Meter in die Höhe und ist mit der Sonnenblume verwandt. Der Name Topinambur hat jedoch einen ganz anderen Ursprung: Er leitet sich von Tupinambà ab, einem indianischen Volk in Mittelamerika. Von der Gesunden Knolle gibt es übrigens 18 verschieden Sorten, deren Farbe violett bis gelb sein können.

Topinambur als Salat zubereiten

Roh verarbeitet tut die Knolle unserer Gesundheit besonders viel Gutes. Foto © OlgaLepeshkina/ iStock / Getty Images Plus

So gesund ist Topinambur

Mit gerade mal 30 Kalorien je 100 Gramm sind die Knollen richtig kalorienarm. Topinambur besteht zu 78 Prozent aus Wasser und enthält satte 12, 5 Gramm Ballaststoffe. So gar nicht geizen sie indes an gesunden Inhaltsstoffen. Hier ist besonders Inulin hervorzuheben, ein wasserlöslicher Ballaststoff, der die Darmflora günstig beeinflusst und den Blutzuckerspielgel senkt und dadurch sättigend wirkt. Diese Eigenschaft von Inulin mach das Gemüse nicht nur für Diabetiker interessant. Die Wurzel, die auch «Diabetiker-Kartoffel», ist als Kartoffelersatz gut geeignet, da sie keine Stärke enthält.

In Sachen Mineralstoffe enthält die Knolle besonders viel Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Zink, Eisen und Kupfer. Auch bei Vitaminen geizt sie nicht und liefert jede Menge B-Vitamine, darunter insbesondere Vitamin B1, Vitamin A, E und K sowie Vitamin C.

Topinambur kaufen und lagern

Wenn Sie Topinambur kaufen, sollten Sie die Knollen zeitnah verarbeiten, da sie aufgrund der dünnen Schale nicht lange lagerfähig sind, zumindest nicht so lange wie Kartoffeln. Bewahren Sie die Knollen im Kühlschrank auf. Kochen Sie sie zeitnah, da sich nicht nur das Inulin mit der Zeit abbaut, sondern auch die Vitamine. Hier erfahren Sie, wie Sie Topinambur kochen.

Rezepte mit Topinambur

Topinambursuppe

Topinambur-Gratin

Topinambur pflanzen: Zeitpunkt, Standort, Ernte

Topinambur ist ganz einfach anzubauen und es gelingt nicht nur im Beet, sondern auch im grossen Topf. Hierzu werden die Knollen des Wurzelgemüses zwischen Februar und April in die Erde gesteckt. Wer sie im Garten anbaut, kann die Pflanzreihe anhäufeln wie beim Kartoffelanbau. Achten Sie auf einen sonnigen Standort. Geerntet wird ab November. Sie können sie über den ganzen Winter bei Bedarf ernten und kochen. In rauen Gegenden und im Topf vielleicht mit einer Mulchschicht wie Stroh vor Frost schützen.

Invasiver Neophyt

Die Pflanze nimmt dank ihrer Vermehrungsfreudigkeit gerne schnell viel Raum ein und ist auf der BAFU-Liste der gebietsfremden Arten in der Schweiz (Stand 2022) sogar alsinvasiver Neophyt aufgeführt, der nachweislich Schäden verursacht.

Deshalb ist zu empfehlen, die Gefässpflanze in einem Topf zu kultivieren, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Mehr Informationen zur Pflanzenvermehrung und den Problemen, die Topinambur für die Biodiversität mit sich bringen kann, finden Sie hier.

Hier finden Sie heimische alte Gemüsesorten:

Schwarzwurzel

Pastinaken

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