Neue Studie: Fleischesser kosten die Allgemeinheit mehr als Veggis

06.12.2022 – Ernährungsstile, die viele tierische Produkte beinhalten, kosten den Staat und die Allgemeinheit am meisten. Das fand jüngst eine Studie heraus, welche die Kosten verschiedener Ernährungsweisen untersuchte.

Frau steht vor einer Fleischtheke
Frau steht vor einer Fleischtheke © martin-dm / iStock / Getty Images Plus

Die Studie «Indirekte Kosten unterschiedlicher Ernährungsstile in der Schweiz» wurde von der Denkfabrik Vision Landwirtschaft in Auftrag gegeben. Die Berechnungen für die Studie wurden von der Basler Beratungsfirma BSS vorgenommen und von der Kalaidos Fachhochschule Schweiz begleitet. Die Ökobilanzzahlen für Nahrungsmittel und Ernährungsstile der Firma ESU-Services dienten als Datengrundlage.

Untersucht wurden die finanziellen Auswirkungen von sieben unterschiedlichen Ernährungsweisen. Das Ergebnis: Der Staat fördert die Konsumstile in finanzieller Hinsicht sehr unterschiedlich, wodurch sie auch ungleich anerkannt seien.

So viel kosten die unterschiedlichen Ernährungsstile

(2020 in Franken pro Person)

Die Zahlen der Studie
© Screenshot Vision Landwirtschaft

Diese Zahlen zeigen deutlich: Je mehr Fleisch einen Ernährungsstil ausmachen, umso teurer wird es für Staat und Allgemeinheit. Mit über 1500 Franken sind die Kosten für eine fleischbetonte Ernährung beinahe dreimal so hoch wie für eine vegane. Auch die Beiträge des Bundes für die Lebensmittelproduktion sind bei einer Ernährungsweise mit vielen tierischen Produkten deutlich höher. Dadurch entsteht eine Ungleichbehandlung der verschiedenen Ernährungsstile. Um die Studienverfasser zu zitieren: «Die Agrarpolitik 'diskriminiert' gewissermassen bestimmte Ernährungsstile.»

Die Kosten setzen sich zusammen aus

  • Der indirekten Unterstützung des Bundes in Form von Beiträgen für die Produktion von Nahrungsmitteln.
  • Den externen Kosten, welche die negativen Auswirkungen der Landwirtschaft bezeichnen. Beispielsweise ungewollte Umweltauswirkungen durch Pestizideinsatz und CO2-Ausstoss.

Um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, sieht Studienleiter Felix Schläpfer die Lösung darin, das Verursacherprinzip miteinzubeziehen. Gegenüber SRF wird er wie folgt zitiert: «Subventionen für Nahrungsmittelproduktionen, insbesondere für die, die nicht mit den Klima- und Umweltzielen vereinbar sind, sollte man kürzen» – sprich: Es braucht weniger Subventionen für Fleisch- und Milchproduktion.

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