Invasive Schildkröten in der Schweiz: Hunde spüren Eier auf

12.10.2022 – Die Rotwangen-Schmuckschildkröte wurde in der Schweiz bis vor einigen Jahren als Haustier gehalten. In der Natur kommt sie hierzulande nicht vor – eigentlich. Aufgrund der Klimakrise vermehren sich hier ausgesetzte Tiere immer öfter.

Eine Rotwangenschildkröte sitzt auf einem Stamm
Die Rotwangenschildkröte. © PaulReevesPhotography / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich stammen die bis zu 30 cm grossen Schildkröten aus Nordamerika. Begünstigt durch die Klimaerwärmung verbreiten sie sich nun auch hierzulande in freier Wildbahn.

Das Problem: Bei der Rotwangen-Schmuckschildkröte handelt es sich um eine invasive Art, welche der einheimischen Artenvielfalt schadet. Denn die Schildkröte ernährt sich vom Laich einheimischer Amphibien und Insektenarten, die teils zu den gefährdeten Arten gehören. Daher ist die Haltung laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) bereits seit 2008 verboten.

Spürhunde helfen bei der Eiersuche

Um die Rotwangenschildkröte zu bekämpfen, werden Tiere eingefangen und Eier aus den Nestern genommen. Dafür kommen Hunde zum Einsatz, die etwa entlang der Aare im Kanton Solothurn Eier aufspüren. Gegenüber SRF sagt Hundehalterin Denise Karp: «Es ist ein schwieriger Geruch. Der Hund muss sehr kleinräumig suchen. Das heisst, wir können keine riesigen Flächen abdecken.» Noch ist die Suche nach den Schildkröteneiern ein Pilotprojekt.

Plätze in Tierheimen gehen aus

Eine weitere Schwierigkeit: Der Platz in Auffangstationen für eingefangene Schildkröten ist begrenzt. Eine grosse Station ist das Centre Emys in Chavonary VD. Nach einem so heissen Sommer werden hier bereits 3000 Schildkröten betreut und der Platz kann nur bedingt ausgebaut werden.

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