Bilder zeigen: Eines der wichtigsten Feuchtgebiete Europas vertrocknet

05.09.2022 – Die letzte Lagune im andalusischen Nationalpark Doñana ist ausgetrocknet. Dass nun zahlreiche Tierarten gefährdet sind, liegt nicht nur an der aktuellen Dürre. Auch der wasserintensive Anbau von Erdbeeren in der Region hat zur Austrocknung des Feuchtgebiets beigetragen.

Der Doñana Nationalpark in Andalusien
Ein Bild aus besseren Zeiten: Der Doñana Nationalpark ist ein wichtiger Zwischenstopp für Zugvögel. © jacquesvandinteren / iStock / Getty Images Plus

Am Samstag berichtete die spanische Zeitung El País, dass die letzte permanente Lagune im Nationalpart Coto de Doñana kein Wasser mehr führt.

Der Nationalpark zählt zu den bedeutsamsten Feuchtgebieten Europas und bot einst eine enorme Vielfalt an Ökosystemen. Die Sumpfgebiete, Wälder, Wanderdünen und Strände beheimaten gleich mehrere gefährdete Arten wie die Maurische Landschildkröte, den Iberischen Luchs und den Kaiseradler. Zudem ist das Feuchtgebiet ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. Neue Aufnahmen aus dem Park erinnern jedoch eher an eine Wüste, als an ein Paradies für Artenvielfalt.

Gegenüber El País betonte die im Nationalpark forschende Biologin Carmen Díaz, dass sich die Situation innert zwei Monaten extrem verschlechtert habe. Laut der Zeitung ist die Lagune zuvor erst zweimal ausgetrocknet – in den Jahren 1983 und 1995 als Folge jahrelanger Dürreperioden.

Illegale Wasserentnahme trägt mit zu Trockenheit bei

Nicht nur der Klimawandel setzt dem Doñana-Nationalpark schwer zu. Neben der schweren Dürre, die dieses Jahr weite Teile Europas betrifft, führte auch die übermässige Entnahme von Grundwasser zur aktuellen Trockenheit. Das Wasser, dass hier (legal und illegal) entnommen wird, dient unter anderem der Bewässerung von Erdbeerfeldern.

Ganze 71 illegal gebohrte Brunnen haben die Behörden diesen Sommer versiegelt. Doch es werden ständig neue Brunnen gebohrt, da die Erträge durch die Erdbeeren für die betroffenen Bäuerinnen und Bauern höher sind als die Bussgelder.

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