WWF-Studie zeigt: Plastikabfall bedroht fast alle Meerestiere

09.02.2022 – Robben verfangen sich in Fischernetzen, Delfine fressen Abfall und Meeresvögel bauen ihre Nester mit Abfall – eine neue Studie des WWF zeigt, dass die Plastikverschmutzung in den Ozeanen fast alle Meerestiere bedroht.

Die Plastikverschmutzung in den Ozeanen macht Meerestieren das Leben schwer.
Die Plastikverschmutzung in den Ozeanen macht Meerestieren das Leben schwer. © richcarey / iStock / Getty Images Plus

Dass Plastikabfall in den Meeren vielen Tieren zu schaffen macht, ist längst bekannt. Eine neue Studie im Auftrag des WWF zeigt nun jedoch besorgniserregende Erkenntnisse.

Für die Meta-Studie wurden rund 2600 Untersuchungen aus den letzten 60 Jahren ausgewertet. Die Prognose, die aus der Studie hervorgeht, ist erschreckend: Bis 2050 wird sich der Mikroplastik-Anteil in den Meeren voraussichtlich vervierfachen. Grund dafür ist unter anderem, dass bis 2040 mit einer mehr als doppelt so hohen Kunststoffproduktion gerechnet wird.

So viel Plastik wie noch nie

Zum Problem wurde Plastik vor allem in den letzten Jahren durch die massive Erhöhung der Produktion. So wurde laut dem WWF in den Jahren von 2003 bis 2016 insgesamt mehr Plastik produziert als in allen Jahren davor zusammen. Insgesamt befinden sich derzeit rund 86 bis 150 Millionen Tonnen Plastik im Meer.

Der WWF warnt vor allem vor den Folgen, die die Plastikverschmutzung auf ganze Ökosysteme haben kann. So sind Mangrovenwälder, Korallenriffe und Küstenregionen von der Verschmutzung betroffen. Das grösste Problem stellt das Mikroplastik dar. Vor allem im Mittelmeer und im ostchinesischen Meer ist die Mikroplastik-Konzentration bedrohlich.

WWF fordert zum Handeln auf

Die Plastikkrise wird von vielen Forschenden mit der Klimakrise gleichgesetzt. Aus diesem Grund forderte der WWF die Regierungen dazu auf, den Vereinten Nationen auf der im Februar 2022 stattfindenden UN-Umweltversammlung ein Verhandlungsmandat für ein globales, rechtsverbindliches Abkommen gegen die Verschmutzung der Ozeane zu erteilen. Ein solcher globaler Vertrag müsse sich «mit allen Phasen des Lebenszyklus von Plastik befassen und die Verschmutzung der Meere durch Plastik bis 2030 stoppen», heisst es im Bericht des WWF.

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