Bäume pflanzen – Alles, was man dazu wissen sollte

Ein mal im Leben einen Baum pflanzen – diese Aktion steht auf der To-Do-List vieler Menschen. Schliesslich weiss jeder, dass Bäume nicht nur hübsch anzuschauen, sondern vor allem gut und wichtig für die Umwelt und das Klima sind. Warum genau das so ist und welche wichtigen Funktionen Bäume erfüllen, wissen allerdings die wenigsten genau. Ausserdem ist vielen nicht klar, ob und wo man als Privatperson eigentlich Bäume pflanzen darf und wo es wirklich sinnvoll ist. Letztlich wären da noch gross angelegte Baumpflanzaktionen von Unternehmen oder wohlhabenden Privatpersonen. Was ist von denen zu halten? Und gibt es hier weniger unterstützenswerte und besonders gute Aktionen?

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Einen Baum pflanzen: Eine gute Sache, die aber nicht unüberlegt vonstattengehen sollte. Foto: stock.adobe.com © Freedomz

Warum Bäume für den Planeten so wichtig sind

Ohne den Treibhauseffekt wäre die Erde eine karge Eiswüste und für uns Menschen nicht bewohnbar. Daher ist es prinzipiell gut, dass das CO2 als Treibhausgas wie eine Art Schutzschild verhindert, dass Wärme von der Erde aus ins Weltall entweicht. Das vielleicht grösste Problem unserer Zeit ist allerdings, dass wir bereits heute weltweit zu viel CO2-Emissionen haben. Über 35.000 Millionen Tonnen CO2 wurden von 1960 bis 2019 ausgestossen.

Immer mehr Menschen auf der Erde, die immer mehr konsumieren und Energie verbrauchen, erhöhen den Ausstoss weiter. Das führt zum gefährlichen Klimawandel, zu einem dauerhaften Anstieg des Weltklimas. Sowohl die Gesundheit als auch die Landwirtschaft, der Verkehr und die Energieproduktion sind davon betroffen. Würden wir den Klimawandel ignorieren, würden wir ignorieren, dass wir den Fortbestand der Menschheit drastisch gefährden.

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Bäume verbessern auch das Stadtklima. Foto: stock.adobe.com © TIMDAVIDCOLLECTION

An diesem Punkt kommen Bäume als ein wichtiges „Gegenmittel“ gegen die Erderwärmung ins Spiel. Denn Bäume binden das CO2 in der Atmosphäre und verlangsamen somit den Klimawandel ganz direkt. Die ETH Zürich hat ausgerechnet, dass eine durchaus mögliche, weltweite Aufforstung von Wäldern auf einer Fläche von 0,9 Milliarden Hektar zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO2-​Emissionen aufnehmen können.

Grund hierfür ist die Photosynthese. Nur mit ihrer Hilfe können Bäume überhaupt wachsen. Sie nehmen hierbei das Kohlendioxid aus der Luft auf und zerlegen es unter Lichteinfluss in seine Bestandteile. Anschliessend wird es in organische Materialen wie beispielsweise Holz verwandelt. Als Nebenprodukt der Photosynthese entsteht Sauerstoff – der uns Menschen als eine Grundlage des Lebens dient.

Doch Bäume erfüllen noch etliche weitere wichtige Funktionen für den Planeten und für uns Menschen:

  • Bäume filtern Staub und Partikel aus der Luft. Moderne Architekturprojekte – etwa der Bosco Verticale in Lausanne – wollen die Begrünung daher nutzen, um Feinstaub in Städten zu reduzieren.
  • Bäume bieten Nistplätze, Nahrung, Lebensraum und Schutz für unzählige Tiere. Sowohl die kleinsten Insekten bis hin zu grösseren Raubtieren finden in Bäumen lebenswichtige Unterstützung.
  • Blätter, Nadeln und Knospen etlicher Bäume sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Wildtiere und für den Menschen. Bienen und Hummeln sowie andere Insekten leben ausserdem von der Blütenpracht vieler Bäume. Zur Überwinterung wiederum sind diverse Tiere auf die Nüsse, Beeren und Samen von Bäumen angewiesen.
  • Das menschliche Immunsystem profitiert bei einem Spaziergang zwischen Bäumen nicht nur von der frischen Luft durch die wenigen Schadstoffe, sondern auch von Stoffen namens Phytozyden. Bäume schütten sie aus, um sich gegen Erreger zur Wehr zu setzen.
  • Letztlich liefern Bäume natürlich auch die wertvolle Ressource Holz, mit der wir Menschen Häuser, Möbel und etliche andere Dinge bauen und heizen, um es im Winter warm zu haben.

Die Schweizer Wälder

Knapp ein Drittel der Landesfläche der Schweiz ist mit Wald bedeckt. Nach wie viel das auch klingen mag – im weltweiten Landesvergleich bewegt sich die Schweiz dabei eher im Mittelfeld. Vergleicht man die Schweizer Wälder mit anderen Wäldern der Erde, muss man allerdings ganz klar sagen, dass die Schweiz hinsichtlich des Zustandes des Waldes sehr gut dasteht.

Die Ergebnisse des neuen, vierten Landesforstinventars (LFI4) zeigten Mitte des Jahres 2020, dass der Schweizer Wald nicht alleine in guter Verfassung ist. Er schütze tatsächlich auch besser vor Naturgefahren als noch vor acht Jahren. Zudem seien Waldstrukturen und Baumarten vielfältiger. Gerade im Hinblick auf eine Zukunft der Wälder, die durch den Klimawandel von Trockenheitsperioden und Stürmen gekennzeichnet sein könnte, sind diese Entwicklungen sehr erfreulich.

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Den Schweizer Wäldern geht es vergleichsweise gut. Foto: stock.adobe.com © LianeM

Dem Schweizer Wald ging es allerdings nicht immer so gut. Mit einer Zunahme der Bevölkerung des Landes nämlich brauchte man in den vergangenen Jahrhunderten immer mehr Holz. Häuser mussten gebaut, Holzschwellen für den Bahnverkehr hergestellt und Brennholz fürs Heizen verwendet werden. All dies beanspruchte den Schweizer Wald gerade im 18. und 19. Jahrhundert in extremer Weise. Die Menschen übernutzten ihn regelrecht und der Wald musste starke Schädigungen aushalten. Irgendwann wurde klar, dass der Zustand des Waldes so nicht tragbar war. Nicht nur lieferte dieser bald zu wenig Holz, er schützte die Menschen zudem weniger  vor Naturgefahren.

Im Jahr 1876 führte man so das Forstgesetz ein, dass der Wald nicht mehr dauerhaft gerodet werden darf. Ausserdem begann man die Fläche des Waldes zu schützen. Mit zusätzlichen Massnahmen, wie der Festlegung grosser Flächen etwa in den Voralpen als Schutzwald, sorgte man nach und nach dafür, dass sich der Wald erholte und zu seinem heutigen Zustand „zurückfand“.

Noch einige spannende Fakten zu den Schweizer Wäldern?

Nach Angaben von „WaldSchweiz“, dem Verband der Waldeigentümer der Schweiz…

  • nimmt die Schweizer Waldfläche jährlich um etwa die Fläche des Thunersees zu.
  • beträgt der Gesamtvorrat an Holz, der im Schweizer Wald steht, rund 427 Mio. m3.
  • stehen circa 535 Mio. Bäume im Schweizer Wald.
  • kommen somit auf jede/n Einwohner/in der Schweiz 66 Waldbäume.
  • sind die drei häufigsten Bäume Fichte (Rottanne), Tanne und Buche, die gemeinsam ganze 77% des Holzvorrates ausmachen.
  • sind die Schweizer Bäume durchschnittlich etwa 100 Jahre alt.
  • bewirtschaften mehr als 700 Forstbetriebe den Wald.
  • bietet die gesamte Wald- und Holzwirtschaft mehr als 100.000 Arbeitsstellen.
  • liegt die Bruttowertschöpfung der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft bei CHF 4.5 Mrd./ Jahr.
  • haben gut 40% des Waldes eine Schutzwirkung, beispielsweise vor Steinschlag oder Lawinen.
  • schützt der Wald etwa 130.000 Gebäude und mehrere tausend Kilometer Verkehrswege.
  • sind in den Schweizer Wäldern fast 150 Mio. Tonnen Kohlenstoff gespeichert (≈ 550 Mio. t CO2).

Baumpflanzaktionen und -projekte: Was ist davon zu halten?

Sinnvolle Aktionen

Immer wieder hört und liest man von Aktionen, die fürs Bäume pflanzen werben oder in deren Rahmen irgendwo auf der Welt Bäume gepflanzt werden. Zunächst mögen all diese Massnahmen sinnvoll und gut klingen. Ganz nach dem Motto „Je mehr Bäume, desto besser für die Umwelt und das Klima“. Doch, so viel sei vorweggenommen, ganz so einfach ist es nicht.

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Baumpflanzaktionen sind oft, aber nicht immer sinnvoll. Foto: stock.adobe.com © Syda Productions

Es gibt durchaus sinnvolle Aktionen und Projekte, die unterstützenswert sind. Gerade in den Regenwäldern unserer Erde sind Förderprojekte sinnvoll. Denn die Regenwälder sind neben den Meeren die vielleicht wertvollsten Ökosysteme des Planeten. In den Regenwäldern leben etwa zwei Drittel aller bekannten Tier- und Pflanzenarten. Statt die Regenwälder zu schützen, zerstört der Mensch sie allerdings seit Jahren. Alle 2,5 Sekunden verschwindet Tropenwald von der Fläche eines Fussballfeldes. Im Vergleich mit anderen Klimazonen, ist der Verlust an Wald in den Tropen so hoch wie nirgends sonst.

Grund für die Rodung der Regenwälder ist in erster Linie der Konsum der Menschen in den Industrieländern. Ressourcen des Regenwaldes stecken in etlichen Lebensmitteln, in Möbeln, in Schulheften, Alufolie, Elektrogeräten, Plastikflaschen und in Kleidung. Wenn wir weniger konsumieren und nachhaltiger leben und dazu noch sinnvolle Aufforstungsprojekte der Regenwälder unterstützen, können wir der Gefährdung dieser Ökosysteme entgegenwirken.

Doch auch Klimaprojekte in der Schweiz, in Österreich, in Deutschland und anderen Nachbarländern können sinnvoll sein. Zu nennen ist beispielsweise das Projekt des deutschen Unternehmers Paul Gauselmann, bei dem das Bäumepflanzen ebenfalls durchdacht vonstattengeht und sinnvoll geplant ist. Ganze 1000 Bäume möchte dieser insgesamt für jedes seiner bisherigen Lebensjahre pflanzen. Insgesamt 85.000 Bäume macht das, mit denen Wälder weltweit nach und nach aufgeforstet werden sollen.

Auf der eigenen Website zum Projekt finden sich zudem genaue Erläuterungen, die für Transparenz sorgen:

„Für den Auftakt der deutschlandweiten Aufforstungsaktion wurde eine Pflanzfläche im Kreis Minden-Lübbecke […] ausgewählt, da auch die Wälder im Kreisgebiet infolge des Klimawandels massiv geschädigt wurden. In Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Verein Trinkwasserwald® e.V., der mit Hilfe von Spendengeldern schon über 2.600 Hektar Nadelwald-Monokulturen in gesunde und nachhaltige Laubmischwälder verwandeln konnte, soll an der Nordseite des Wiehengebirges eine 3,6 Hektar grosse Fläche in Nettelstedt aufgeforstet werden.“

Aktionen wie diese zeigen, dass Baumpflanzaktionen mitunter auch in heimischen Gefilden sinnvoll sein können. Manch anderes Projekt aber lässt sich durchaus als Greenwashing bezeichnen und steht nicht selten für verschwendetes Geld und Ressourcen.

Problematische Herangehensweisen und Umsetzungen

Problematisch und kritikwürdig werden Baumpflanzprojekte meistens, wenn sie in erster Linie als PR-Tool dienen und wenn sie nicht rundum gut geplant und durchdacht sind. Konkret bedeutet das, dass das Pflanzen von Bäumen nur dann sinnvoll ist, wenn die Bäume in einigen Jahren nach der Aufforstung noch stehen werden. Zudem müssen die Bäume…

  • gegen Waldbrände verteidigt werden.
  • auf richtige Weise möglichst schnell Kohlenstoff binden.
  • einen ganz bestimmten Wert im lokalen Ökosystem haben.
  • bestenfalls im Rahmen der Pflanzaktion zudem noch lokal Arbeitsplätze schaffen.
  • langfristig nachhaltige, alternative Einkommensquellen vor Ort schaffen.

Bei allen Aktionen und Projekten ist zudem enorm wichtig, welche Bäume wo gepflanzt werden. Häufig wird zum Beispiel Eukalyptus zum Aufforsten verwendet. Der Baum wächst schnell und lässt sich damit wunderbar zum stolzen Präsentieren von Ergebnissen der Aktionen nutzen. Doch Eukalyptus ist an vielen Orten der Erde nicht zuhause. Er nimmt, am falschen Ort gepflanzt, dann mitunter einheimischen Pflanzen das Wasser weg.

In Europa lautet das Problem „Nadelbäume.“ Vielerorts hat man die einstigen Eichenbäume mit Nadelbäumen ersetzt. Diese speichern weniger CO2 und heizen zudem die Umgebung noch auf. Bei der Wahl der Bäume enden die Gedanken rund um Baumpflanzaktionen jedoch nicht. Auch lokale Divergenzen, wie Boden- und Temperaturunterschiede, werden viel zu oft ignoriert. Letztlich spielen langfristige klimatische Veränderungen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Greenwashing

Etliche Unternehmen betreiben mit dem Pflanzen von Bäumen heute regelrecht Greenwashing. Das bedeutet, dass mit Baumpflanzaktionen nach aussen hin ein umweltfreundliches Image geschaffen werden soll. Manch ein Unternehmen lenkt damit davon ab, dass es eigentlich umweltschädliche Produkte vertreibt. Gerade dann wird es besonders kritisch.

Denn dann handelt es sich beim guten Willen für die Natur um pures Kalkül. An einem Tag werden grosse Teile etwa des Regenwaldes abgeholzt, um wirtschaftliches Wachstum zu erzielen. Am nächsten Tag möchte man die dadurch entstandenen Schäden an der Natur damit reparieren, dass man an meist völlig anderer Stelle der Erde Bäume pflanzt.

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Greenwashing: Grünes Image mit Dreck am Stecken. Foto: stock.adobe.com © Patrick Daxenbichler

Doch für Konsument:innen sowie Spendende ist es oft nicht einfach, sofort zu erkennen, ob es sich um gute oder eher schlechte Baumpflanzaktionen handelt und wo möglicherweise in erster Linie Greenwashing betrieben wird. Wie bereits erwähnt, kann allerdings auf einige Details geachtet werden. Die Alarmglocken sollten schrillen, wenn in kurzer Zeit eine riesige Anzahl von Bäumen gepflanzt werden soll. Dann handelt es sich nämlich meistens um Setzlinge, die nicht selten nur wenige Wochen überleben. Auch ist, wie bereits erwähnt, auf die Baumsorte zu achten und an welchem Ort sie gepflanzt werden soll. Ist sie dort heimisch oder nicht? Baummonokulturen sind ebenfalls nicht unterstützenswert. Denn sie sind anfälliger gegenüber etwa Borkenkäferbefall als Mischwälder. Letztlich ist es zudem gut, am besten nur mit Organisationen zusammenzuarbeiten, die vor Ort eine lokale Präsenz haben und die über einen zuverlässigen und kritischen Ansprechpartner in der Schweiz verfügen – wenn es sich denn um Aktionen im Ausland handelt.

Privat Bäume pflanzen

Darf man in der Schweiz einfach einen Baum pflanzen?

Bei vielen Menschen kommt irgendwann der Wunsch auf, selbst Hand anzulegen und einen Baum zu pflanzen. Dann würden einige am liebsten sofort zum nächstgelegenen Gartencenter oder zu einer Baumschule fahren, nach Gefühl ein optisch ansprechendes Exemplar erwerben und dieses irgendwo in die Erde setzen. Doch so einfach geht es nicht.

Denn in der Schweiz ist es nicht erlaubt, einfach irgendwo in einem städtischen Park ein Loch auszuheben und dort einen Setzling einzupflanzen oder im Waldstück beim eigenen Haus eine Fichte in den Boden einzuarbeiten. Nur, wer ein eigenes Grundstück besitzt, darf dort ohne vorherige Genehmigung einen Baum pflanzen.

Doch selbst auf dem eigenen Grundstück sind der Baumpflanzeuphorie Grenzen gesetzt. So regelt jeder Kanton mit eigenen Gesetzen, welche Mindestabstände für Bäume zum Nachbargrundstück eingehalten werden müssen. Tannen, Linden oder Birken müssen beispielsweise im Kanton Bern mindestens 5 Meter von der Grundstücksgrenze weg gepflanzt werden. In Zürich sind es dagegen 8 Meter. Für Obstbäume gelten wiederum andere Abstände. Um auch hier wieder die beiden Beispielkantone zu bemühen: In Bern gilt ein Abstand von 3 Metern, in Zürich sind es 4 Meter. Wer die Abstände nicht einhält, muss mitunter mit Klagen der Nachbar:innen rechnen.

Vor dem Pflanzen eines Baumes im Garten gilt also, sich individuell im Kanton über diverse Vorschriften zu informieren. Anschliessend kann mit der Vorbereitung, bzw. der Planung des Baumpflanzens begonnen werden.

Wichtiges zur Vorbereitung

Die Planungsphase ist wichtig, da nicht einfach unüberlegt irgendein Baum gekauft werden und dieser irgendwo im Garten hingepflanzt werden kann. Stimmt der Standort nicht, ist der Boden ungeeignet oder die Baumart falsch gewählt, braucht es viel Glück, dass der Baum überhaupt wächst und gesund bleibt oder gar überlebt.

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Augen und Ohren auf bei der Baumauswahl. Foto: stock.adobe.com © goami

Wichtige Kriterien für die Wahl des Baums sind daher also:

  • Die Grösse der Pflanzfläche
  • Die zu erwartende Grösse des Baums
  • Die Nähe und Art zu anderen Gewächsen
  • Die Standortbedingungen
  • Die Helligkeit am Standort
  • Die Bodenbeschaffenheit
  • Die gewünschte Verwendung des Baums

An dieser Stelle können leider keine konkreten Tipps gegeben werden, weil jede Pflanzsituation eine andere ist. Unser Tipp: Wenn man sich selbst nicht wirklich gut auskennt, sollte man auf jeden Fall eine umfassende Beratung in einer Baumschule anpeilen. Dort kann mit einer Expertin oder einem Experten alles im Detail besprochen und spezielle Fragen können geklärt werden.

So wird ein Baum ordentlich gepflanzt

Ist der Baum gekauft, geht es endlich ans Einpflanzen. Frühling und Herbst eignen sich hierfür am besten – das sollte natürlich ebenfalls noch in der Planungsphase bedacht werden, damit der Baum zum richtigen Zeitpunkt gekauft wird. Zu diesen beiden Jahreszeiten können Bäume am besten wachsen, weil einerseits ausreichend Sonnenlicht vorhanden ist und andererseits der bei Jungbäumen hohe Wasserbedarf gestillt werden kann.

In 7 Schritten zum neu aufgestellten Baum

1 Ausheben der Pflanzgrube

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Hier wird zunächst grosszügig die Pflanzgrube ausgehoben. Foto: stock.adobe.com © Sonja Birkelbach

Es ist sinnvoll, im ersten Schritt ein Pflanzloch auszuheben. Dieses sollte mindestens doppelt so breit und doppelt so tief sein, wie der Wurzelballen. Bevor das Pflanzloch ausgehoben wird, sollte die Erde am Boden der Pflanzgrube mit einer Kralle oder einer Hacke aufgelockert werden.

2 Wässern des Wurzelballen

Bevor der Baum in die Pflanzgrube kommt, muss er vollständig durchnässt werden. Dafür kann er beispielsweise ein oder zwei Stunden in einen grossen Eimer oder einem Topf mit Wasser gestellt werden. Fühlt sich der Wurzelballen schön nass an, kann der Baum in die Erde.

3 Platzieren des Baums

Noch unter den Wurzelballen sollte ein wenig Pflanzenerde gefüllt werden. Diese kann bereits bis zu einem Drittel der Grube ausfüllen. Hornspäne, die als Langzeitdünger darauf verteilt werden, sind ebenfalls sinnvoll. Nach Entfernen der Hülle, die den Wurzelballen schützt, kann der Baum auf die Erde gesetzt werden. Sobald er ausgerichtet ist (am besten eine zweite Person zur Einschätzung hinzuziehen), kann mit der Auffüllung des Pflanzlochs begonnen werden.

4 Auffüllen des Pflanzlochs

Das Pflanzloch sollte zunächst locker mit Pflanzerde oder der ausgegrabenen Erde (falls diese von geeigneter Beschaffenheit und Qualität ist) befüllt werden. Dabei kann immer wieder leicht am Stamm gerüttelt werden. So verteilt sich die Erde natürlich zwischen den Wurzeln. Auch jetzt können noch einmal einige Hornspäne beigemischt werden.

5 Giessen des Baums

Ist die Pflanzgrube gefüllt und sitzt der Baum schön fest, kann rund um den Baum ein Giessrand gezogen werden. Dieser kreisrunde „Damm“ sorgt dafür, dass das Giesswasser sich auf die Pflanzstelle konzentriert. Anschliessend wird der Baum kräftig gewässert.

6 Stützen des Baums

Um den frisch gepflanzten Baum beim Wachsen zu unterstützen, wird er an drei Holzpfählen fixiert. Bandschlaufen oder Kokosstrick eignen sich am besten, um den Baum festzubinden. Der Stamm sollte so angebunden werden, dass er sich im Wind immer noch leicht bewegen kann.

7 Schützen des Baums

Im letzten Schritt wird der Stamm auf der Südwestseite mit einer Schilfrohr- oder Bambusmatte umwickelt. Diese schützt ihn vor „Sonnenbrand“ in den heissen Monaten.

Die richtige Pflege

Damit ein Baum nach der Pflanzung überlebt und gesund wächst, muss er weiterhin kontinuierlich gepflegt werden. Zur richtigen Baumpflege gehört natürlich stets das Giessen in Trockenphasen. Im zweiten Standjahr des Baumes sollte dieser ausserdem geschnitten werden. Wichtig ist, dass sich die Anbindung nicht in den Stamm frisst. Im dritten Jahr nach der Pflanzung wird die Anwuchspflege mit der Entfernung der Anbindung abgeschlossen.

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Junge und frisch gepflanzte Bäume brauchen viel Wasser. Foto: stock.adobe.com © Sonja Birkelbach

Nun kann der Baum „auf eigenen Wurzeln“ stehen und ohne Anbindung weiter wachsen. Auch ein Sonnenschutz ist meist nach wenigen Jahren nicht mehr nötig, weil die Krone dem Stamm ausreichend Schatten spenden kann. Jetzt heisst es also: Dem Baum Jahr für Jahr beim natürlichen und selbstständigen Wachsen zuschauen und sich an ihm erfreuen!

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