Diese 10 Elektroautos sind 2021 die umweltfreundlichsten

Elektroautos erfahren 2020 und 2021 Rekordzulassungen und die Auswahl an Modellen steigt. Wir stellen dir die besten Elektroautos 2021 vor, mit all ihren Vor- und Nachteilen.

Elektroauto BMW i3
Der BMW i3 gehört zu den Top 2 E-Autos 2021. Foto © BMW Group

Die Zahl der Modelle steigt und auch deren Attraktivität, zumal die neuen Elektroautos nicht nur chic aussehen und mit Strom aus möglichst regenerativen Quellen umwelttechnisch die erste Wahl sind. Mehr noch, sie werden preislich immer attraktiver. Zumindest im Segment der kleineren Fahrzeuge.

Alle aktuell verfügbaren Elektroautos wurden von der Redaktion der jährlich erscheinenden Auto-Umweltliste nach Umweltkriterien bewertet. Zu grosse Batterien, zu starke CO2-Ausstösse oder Lärmentwicklung in den Fahrzeugen sind die Hauptkriterien, die für Abzüge sorgten. Wobei man sagen muss, das in Sachen CO2 die Unterschiede marginal sind.

Wir haben uns die besten Elektroautos 2021 angeschaut. Hierunter sind auch zwei Occasionen, die den Einstieg in die Elektrowelt interessant machen könnten.

Gleich zwei Testsieger: i3 und Ioniq

Neu gegen «alt» könnte man das Testsiegerergebnis nennen. Denn der etablierte, 2013 eingeführte BMW i3 und der neue Hyundai Ioniq Electric teilen sich den Siegerkranz.

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Foto © BMW Group

Der kürzlich überarbeitete BMW i3 punktet mit einer leichten Karosserie aus Carbon, die ihn trotz des schweren Akkus mit 1'300 kg etwa so leicht macht wie ein vergleichbares Fahrzeug vornehmlich aus Stahl und mit Verbrennungsmotor. Dies soll den Stromverbrauch senken.

Mit seiner 42,2 Kilowattstunden (kWh) grossen Batterie und 170 PS Leistung kommt der Viersitzer laut üblichem WLTP-Testzyklus bis zu 310 Kilometer weit. Das ist viel, verglichen mit der ersten Ausgabe des i3, der bei 120 Kilometern der Saft ausging.

Stichwort Reichweite: Sie wird nach einem standardisierten Testverfahren (WLTP) ermittelt. Dies ist ein Richtwert, der durch Fahrweise, Streckenprofil, Heizung, Klimaanlagen-Nutzung und niedrige Aussentemperatur schlechter ausfallen kann.

Laut Auto-Umweltliste beträgt sein CO2-Ausstoss 11,9 g/km, was in der Top 10 der Elektroautos 2021 der drittbeste Wert ist. Ebenfalls unter den zehn besten E-Autos 2021 vertreten, ist sein Bruder der BMW i3s. Er beschleunigt etwas schneller und bringt mit 184 PS etwas mehr Leistung mit, zu Lasten des Kohlendioxid-Ausstosses mit 12,6 g/km. Der BMW i3 ist ab 41'400 Franken erhältlich.

Pro

  • Gegenläufig öffnende Türen für einfaches Einsteigen in den Fond (sog. «Portaltüren») oder das Handling mit dem Kindersitz
  • Erprobte, überarbeitete Technik
  • Schnellladefähig bis zu 50 kW

Contra

  • Wärmepumpenheizung (spart Energie für die Reichweite) nur gegen Aufpreis

Noch besser schnitt das zweite Siegerfahrzeug unter den 2021er Elektrofahrzeugen, der Hyundai Ioniq Electric, ab, vornehmlich durch den leicht geringeren CO2-Ausstoss von 10,1 g/km, der Bestwert in den Top 10.

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Foto © Hyundai

Eben erst durch Facelift aufgewertet, wurde dem 136 PS leistenden Ioniq eine grössere Batterie (38,3 kWh, vorher 28 kWh) spendiert, die ihn laut offiziellem Testzyklus bis zu 311 km weit bringen soll. Im Praxistest des deutschen Automobilclubs ADAC kam der Hyundai immerhin auf 270 km Reichweite.

Der Ioniq ist ein Fünfsitzer, bei dem Sicherheit gross geschrieben wird. So erkennt beispielsweise der Notbremsassistent andere Fahrzeuge, Radfahrer und Fussgänger. Auch schön: Via App kann die Ladung programmiert oder das Fahrzeug im Winter vorgeheizt werden und die eingebaute Telematik findet freie Parkplätze in der City.

Pro

  • Vorne gutes Platzangebot
  • Umfangreiche Sicherheits- und Serienausstattung
  • 5 Jahre Garantie (ohne Kilometerbegrenzung)
  • Schnellladefunktion bis 70 kW
  • Mit 13,8 kWh Stromverbrauch je 100 km der sparsamste Stromer in den Top 10

Contra

  • Durch die coupehafte Linie schlechte Rundumsicht
  • Fond beengte Platzverhältnisse
  • Typ-2-Stecker nicht serienmässig

Die folgenden Elektroautos belegten in der 2021er Bewertung allesamt den dritten Platz in der Auto-Umweltliste.

Kann Reichweite: Hyundai Kona Electric

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Foto © Hyundai

Ebenfalls nicht viel auszusetzen hatten die Tester am zweiten Hyundai, dem Hyundai Kona Electric. Punktabzug gab es lediglich in der Kategorie «Lärm im Innenraum», in dem die vorgenannten mit «gut» abschnitten (jeweils eine Lautstärke von 66 dB(A) bei 50 km/h), der Kona indes ein «mittel» bekam. Das entspricht einem Lautstärkenpunkt über der «Gut»-Grenze von 67 dB(A).

Der am Markt sehr erfolgreiche Kona Electric ist ein SUV im Kleinwagensegment, der mit einer Batteriegrösse von 39 kWh 136 PS bietet. Die Auto-Umweltliste gibt eine Reichweite von 305 km an bei einem CO2-Ausstoss von 10,4 g/km. Der Kona Electric startet bei 39'900 Franken.

Getestet, aber nicht in die Top 10 gelangte die seit Anfang 2021 ebenfalls erhältliche und überarbeitete Version, des New Kona Electric. Ihn gibt es bis dato nur mit einer 64 kWh-Batterieleistung und 204 PS. Für diese neue, stärkere Version werden gemäss WLTP-Zyklus 484 km Reichweite angegeben, im ADAC-Praxistest kam er immerhin noch auf 375 Km. Der CO2-Ausstoss (+0,3 g) gegenüber dem Kona Electric unterscheidet sich praktisch nicht. Der New Kona Electric startet bei 42'900 Franken.

Pro

  • Reichlich Sicherheitssysteme
  • Zwei Versionen erhältlich

Contra

  • Update mit neuen technischen Features nur für den New Kona
  • Enge Platzverhältnisse im Fond
  • Bessere Innenraumdämmung wäre wünschenswert

Auf Anhieb vorne dabei: JAC e-S2

Die chinesische JAC Automobile Group ist vergleichsweise neu (2020) auf dem Schweizer Markt, die, im Joint Venture mit Volkswagen, immerhin 1,4 Millionen Elektrofahrzeuge jährlich herstellt. Mit dem Slogan «der wahrscheinlich günstigste Elektro Crossover der Schweiz» bewirbt das Unternehmen ihren Mini-E-SUV JAC e-S2, was bei einem Preis ab 19'989 Franken zu stimmen scheint. Das Angebot gilt allerdings ohne Batterie. Diese kannst du für 159.95 Franken monatlich über 84 Monate finanzieren. Wird diese auch gekauft, dann summieren sich die Fahrzeugkosten auf CHF 29'989. Immer noch ein attraktiver Preis, zumal nicht alltägliche Lederbezüge, eine 360 Grad-Kamera und Keyless Access mit Startknopf inklusive sind.

Der hochgebockte 5-Sitzer leistet 115 PS mit einer 40 kWh Batterie und soll laut Testzyklus 275 Kilometer weit kommen. CO2-Ausstoss: 11,9 g pro Kilometer.

Pro

  • Attraktiver Preis
  • Hochwertige Verarbeitung und Ausstattung
  • Online-Termin-Planer über jac-schweiz.ch

Contra

  • (noch) geringes Händlernetz der SAC
  • In Tests von Fachzeitschriften teilweise kritisierte Bedienung

Renault Twingo Electric für urbane Mobilität

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Foto © Renault

Wer in und um die Stadt mobil sein möchte, für den ist der Renault Twingo Electric vielleicht das erschwingliche E-Mobil. Mit einer eher kleinen 22 kWh-Batterie und einem Verbrauch von 16,5 kWh/100 km kommt der Flitzer mit 82 PS nach Testzyklus 178 Kilometer weit. Generell wird die Überlandfahrt etwas schwierig, da der Twingo nicht an einem CCS-Schnelladesystem geladen werden kann.

Der Viersitzer punktet mit seinem Preis, der bei 22'900 Franken beginnt. Sein CO2-Ausstoss liegt bei 12 Gramm je Kilometer.

Pro

  • Wendiger und flotter Stadtwagen, der auf Kurzstrecken punktet
  • Gute Strassenlage dank Unterflor verbauten Batterien

Contra

  • Keine Schnelllademöglichkeit
  • Warum das Elektroauto mehr Strom benötigt, als ein mehr als doppelt so starkes Auto (BMW i3), mag nicht so recht einleuchten

Mitsubishi i-MiEV: Das kleine Auslaufmodell für die Stadt

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Foto © Mitsubishi

Der mit 67 PS moderat motorisierte Mitsubishi i-MiEV (Abkürzung für Mitsubishi innovative Electric Vehicle) ist bereits seit ein paar Jahren auf dem Markt. Im Vergleich zu neueren kleinen Elektroautos ist die Fahrdistanz mit einer angegebenen Normreichweite von 105 Kilometern (Webseite; Prospekt spricht von 160 km) mittels einer 16 kWh leistenden Batterie eher gering. Zumal der Hersteller angibt, dass die tatsächliche Reichweite in der Schweiz bei eher 38 Kilometern (laut Mitsubishi Webpage) pro Ladung liege. Der Verbrauch liegt bei vergleichsweise hohen 16,6 kWh Strom auf 100 km.

Zu loben ist die Strassenlage des viersitzigen i-MiEV, der ebenfalls auf Unterflortechnik setzt. Der Preis von 21'950 Franken ist für ein Elektroauto im Jahre 2021 nach wie vor attraktiv. CO2-Belastung: 12,1 g/100 km. Die Produktion wurde im Herbst 2020 eingestellt. Noch sind Neufahrzeuge erhältlich; nach Abverkauf als Occasion.

Pro

  • Preislich attraktiv für Kurzstreckenfahrer
  • Heckantrieb mit Traktions- und Stabilitätskontrolle
  • Angestöpselt per Fernbedienung vorheizbar

Contra

  • Kurze Reichweite
  • Im Vergleich zu neueren E-Autos wirkt das Design etwas antiquiert
  • Starke Diskrepanz zwischen Normreichweite und tatsächlicher

Cooper SE: Der Lifestyle-Mini unter Strom

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Foto © BMW Group

Seit seiner Neuauflage durch BMW im Jahre 2001 ist der Mini Cooper ein wahres Erfolgsmodell. Für seine elektrische Variante liefen von 2009 bis 2019 erstaunlich lange Feldversuche, ehe er Anfang 2020 in den Handel kam. Heute verfügt der Mini Cooper SE über 184 elektrische PS, einen 32,6 kWh grossen Akku und meistert eine Normreichweite von bis zu 270 km, die im Praxistest eher bei 210 km liegt. Im Stadtverkehr ist deutlich mehr drin, bei längerer Autobahnfahrt merklich weniger.

Am 50 kW-Lader soll der Mini Cooper SE in 35 Minuten bei 80 Prozent der Kapazität geladen sein. Nach 90 Minuten wäre die Batterie, die übrigens aus dem BMW i3 stammt, bei 100 Prozent angekommen. Ansonsten gilt: Wer die Marke Mini mag, der wird auch den viersitzigen, sehr flotten Stromer mögen, den es vorerst nur als Dreitürer gibt. Der CO2-Ausstoss liegt bei 13,2 g/km, der Preis startet bei 39'900 Franken.

Pro

  • Durch die Rekuperation (Energierückgewinnung über die Bremsen) verzögert das Fahrzeug in höchster Stufe merklich, sobald du das Gaspedal nicht mehr betätigst
  • Da sich auch hier die Batterien im Boden befinden: sehr gute Strassenlage
  • Gewohnt fahrdynamisch
  • Zusätzliche Wärmepumpe für die Heizung spart Energie für die Fahrt

Contra

  • Bei 130 km/h ist es mit 68,7 dB(A) etwas laut im Innenraum für ein Elektroauto
  • Bei anderen Kleinwagen fällt die aktive Sicherheitsausstattung grosszügiger aus
  • Im Fond geht es arg beengt zu. Sitzen vorne grosse Menschen, dann wird es hinten knapp für weitere Erwachsene über 1,70 m Körpergrösse
  • Der Lifestyle hat seinen Preis

Citroen C-Zero: Wendiger Stadtflitzer als Occasion

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Foto © Citroen

Der Citroen C-Zero ist, wie der i-MIEV, mit 67 PS ausgestattet. Auch sonst ist er so ziemlich dem Japaner ähnlich, was aber kein Wunder ist, denn es ist das Schwestermodell. Die Produktion des Zwillings vom i-MiEV mit praktisch den gleichen Attributen wurde im Jahre 2020 eingestellt. Neue Modelle wird man bei Händler kaum noch finden, doch hier gilt schon jetzt: Es gibt interessante Occasionen, die den Umstieg auf einen kleinen Elektrowagen in 2021 vielleicht für manchen Autofahrer interessant machen.

Mazda MX-30: Rightsizing der Batterie?

Mazda bezeichnet seine Batteriewahl beim neuen Crossover Mazda MX-30 als «Rightsizing», soll heissen, dass er genau die richtige Batterie habe, die er für alle Lebenslagen benötige, hierbei aber so wenig wie möglich an Treibhausgasen über den gesamten Produktlebenszyklus ausstosse. Laut Hersteller würden die Fahrgäste mit dem 35,5 kW-Akkumulator 200 Kilometer weit kommen. Was allerdings nicht so ganz stimmen kann, da der Verbrauch laut Auto-Umweltliste 19,0 kWh – damit der höchste Wert in der Top 10 – auf 100 km beträgt. Tatsächlich war der Verbrauch im Ecotest des ADACs sogar noch etwas mehr.

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Foto © Mazda

Für all jene, für die das sekundär ist, ist der chice MX-30 mit 145 PS, gegenläufig öffnenden Türen und jeder Menge Sicherheitskomponenten eine gute Wahl. Auch mit an Bord ist eine serienmässige Ausparkhilfe und eine Schnelllademöglichkeit mit 50 kW Leistung. CO2-Ausstoss laut Auto Umwelt-Liste: 13,9 g/km. Basispreis ab 36'990 Franken.

Pro

  • Sehr gute Sicherheitsausstattung
  • Sehr starke Bremsen, die nach 33 m aus 100 km/h stoppen
  • Schickes Design; Innenraum teilweise mit Filz und Kork ausgestattet
  • Zur Einführung 2021 gibt es eine Gratis-Wallbox

Contra

  • Vergleichsweise geringe Reichweite
  • Durch die coupehafte Linie ist bei 1,70 im Fond Schluss mit der Kopffreiheit
  • Du bekommst mehr E-Auto für weniger Geld

Gut zu wissen: E-Auto nichts für Wenigfahrer

Wenig Auto zu fahren ist ja prinzipiell gut. Oder? Nicht ganz in Sachen Elektroauto und Umwelt, so Martin Winder, Projektleiter bei der Auto-Umweltliste. Klingt seltsam, ist aber leicht erklärt. Bedenkt man die Gesamtbilanz von Fahrzeugen, dann darf man die Produktion nicht ausser Acht lassen. Und da ist die Bilanz beim E-Auto erstmal schlechter als beim Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Auch der übliche Strommix der Schweiz erzeugt, auch wenn dieser einen vergleichsweise hohen Ökostromanteil hat, die erwähnten CO2-Emissionen. Durch diese beiden Variablen ist ein Elektroauto nicht gänzlich treibhausgasfrei in der Nutzung.

Eine Faustregel besagt, dass sich das E-Auto heutzutage nach etwa 30'000 Kilometern umweltfreundlicher als ein Auto mit Verbrennungsmotor fahren lässt. Bei Wenigfahrern gelingt diese Amortisation nicht oder nur schlecht, so der Bericht 2021. Die Auto-Umweltliste rät all jenen, die unter 6000 Kilometern im Jahr fahren, zum Kauf eines Gasautos. Das bewege sich bei der Fahrleistung insgesamt umweltfreundlicher. Das Auto sollte dann allerdings mit Biogas betrieben werden.

Zudem sei ein Gasauto praktischer, sobald regelmässig lange Strecken zurückgelegt werden. Die Zahl der Schnellladestationen ist (noch) nicht ausreichend.

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