Wie Sie vertrauenswürdige Tierwohl- und Biolabels finden

In der Schweiz gibt es zahlreiche Labels für Bio-Fleisch und artgerechte Tierhaltung. Wir zeigen, wie Sie wirklich gute Labels finden.

Kühe auf Weide symbolisch für gutes Tierwohl
Kühe fühlen sich am Wohlsten, wenn Sie den lieben langen Tag grasen können. Foto © zVg

Viele von uns essen zum Schutz des Klimas weniger Fleisch und achten bewusst auf dessen Herkunft sowie das Tierwohl. Wie haben die Schweine gelebt, wenn auf der Packung «aus tierfreundlicher Stallhaltung» steht? Und macht es einen Unterschied, ob das Bio-Rindsfilet aus der Schweiz oder der EU stammt?

Wer es genau wissen will, findet für Labels aus der Schweiz und der EU gleich mehrere gute Plattformen, welche die Gütesigel unter die Lupe genommen haben.

Den Überblick behalten

Auf Labelinfo.ch finden Konsumenten eine gut Übersicht über Umwelt- und Soziallabels, insbesondere auch solche, welche die Tierhaltung und das Tierwohl sowie die Bio-Landwirtschaft in der Schweiz betreffen. Die Plattform Labelinfo wurde von der Stiftung Pusch in Zusammenarbeit mit Helvetas, der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) und dem WWF Schweiz ins Leben gerufen.

Ein einfaches Punktesystem zeigt, wie gut ein bestimmtes Label in Sachen Transparenz, Kontrolle und Zertifizierung ist. Zudem kann sich der Konsument über die Standards des jeweiligen Labels informieren. Beispielsweise ob ausschliesslich Bio-Futter erlaubt ist, ob die Tiere ausreichend Auslauf erhalten oder ob wachstumsfördernde Mittel erlaubt sind.

Dadurch erhält der Konsument auch einen Eindruck davon, ob ein Fleischprodukt aus nachhaltiger Produktion stammt.

Ausgezeichnet oder nur bedingt empfehlenswert

Auch der WWF Schweiz hat Bio-Lebensmittellabels bewertet. Sie basieren im Wesentlichen auf den Daten von Infolabel.ch, wobei die wichtigsten Kriterien und Standards kurz zusammengefasst sind.

Lesetipp:

WWF verzichtet auf eine Punkte-Bewertung und gibt stattdessen eine Empfehlung ab. Beispielsweise werden unter anderem die Gütesigel «Knospe Bio» und «Knospe Bio Suisse» sowie «Naturaplan» und «Natura-Beef Bio» mit der besten Bewertung als «ausgezeichnet» empfohlen. Bio-Labels mit eher tiefen Standards sind als «bedingt empfehlenswert» gekennzeichnet.

Fleisch im Mittelpunkt

Relativ neu ist die Plattform «Essen mit Herz», die der Schweizer Tierschutz (STS) ins Leben gerufen hat. Die Seite bewertet ausschliesslich Fleischprodukte. Besonders praktisch: Der Konsument kann entweder nach einer bestimmten Fleischart oder einem Detailhändler suchen und erhält eine Auflistung aller angebotenen Labels und Fleischarten. Die Seite bietet ebenso wie die anderen Plattformen die Möglichkeit, einzelne Labels abzurufen. Es gibt vier Bewertungsstufen von «Top» bis «No Go» und die «steps to go» zeigen, wie viele Schritte und Massnahmen noch nötig sind, um die Anforderungen des STS zu erfüllen. In Sachen Tierwohl und Tierschutz sind die Kriterien sehr viel detaillierter als auf den anderen Plattformen. Beispielsweise erfährt der Konsument, ob Tiere auf der Weide Schatten haben oder ob die Tiere im Stall angebunden werden dürfen oder nicht.

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