Garten-Sharing: So einfach leihen Sie sich einen Garten

Auf der Onlineplattform «Horterre» leihen Sie sich einen Garten in Ihrer Nähe oder Sie bieten Ihr eigenes Beet jemandem an. Wie das funktioniert und wer dahinter steckt.

Garten-Sharing: So einfach leihen Sie sich einen Garten
Foto: © sanjeri / E+

Besitzen Sie einen Garten, haben aber keine Zeit oder Lust, ihn zu bewirtschaften? Oder würden Sie gerne Gemüse und Kräuter anpflanzen, Ihnen fehlt jedoch das Beet dazu?

Genau für solche Fälle hat Ruth Sutter aus Belp die Onlineplattform «Horterre» ins Leben gerufen. Horterre ist eine Vermittlungsplattform für Gärten jeglicher Art – vom kleinen Beet hinter dem Haus über den Naturgarten inklusive Fruchtbäume bis zum Hochbeet auf dem Dach in der Stadt.

«Wir müssen der Natur wieder mehr Sorge tragen»

Die Idee von Ruth Sutter ist, dass  ungenutztes und wichtiges Kulturland vermittelt und neu kultiviert wird.«Mir ist aufgefallen, dass viele Gärten vernachlässigt werden und am verrotten sind. Wir müssen der Natur wieder mehr Sorge tragen.» Als nächster Schritt möchte sie sich darum dafür stark machen, dass Misch- und Permakultur gefördert werden und Insekten wieder mehr Platz im Garten finden. Demnächst wird daher der Verein Horterre gegründet.

Garten-Sharing: So einfach leihen Sie sich einen Garten

Ins Leben gerufen wurde die Onlineplattform von Ruth Sutter aus Belp. Foto: © zVg Ruth Sutter

Sie selber wünscht sich schon länger einen zusätzlichen Garten, da sie mit einem grossen Garten aufwuchs; bisher fehlte aber die Zeit. Wo sie jetzt wohnt, besitzt sie zwar einen kleinen Garten – setzt aber trotzdem jede Menge Projekte um: Sei es ein Fruchtbäumchen, Mini-Hochbeete, Schmetterlingsstauden, Insektenhotels oder ein kleines Biotop und weitere Wasserstellen. Ihr Fazit: «Es braucht nicht viel Raum.»

Wie Sie mit Mischkulturen im Garten oder auf dem Balkon mehr Erfolg haben.

Garten-Sharing: So einfach funktioniert’s

Wer auf der Suche nach einem Garten ist, wo er seine Rüebli und Gurken anpflanzen kann, erstellt bei Horterre gratis ein Inserat. Dabei geben Sie an, in welchem Umkreis sich der Garten befinden und wie gross er sein soll, ab wann Sie ihn bewirtschaften wollen und was Sie genau im Garten machen möchten.

Der mit Moos überwachsene Schuh ist das Markenzeichen von Horterre

Der mit Moos überwachsene Schuh ist das Markenzeichen von Horterre. Foto: © zVg Ruth Sutter

Wer seinen eigenen Garten oder sein Beet zur Bewirtschaftung freigeben möchte, erstellt ebenfalls ein Inserat. Zwar können Sie zusätzlich zu den obigen Infos angeben, ob Sie für die Benutzung Ihres Gartens einen Mietpreis verlangen möchten. Der Sinn der Sache ist aber das Garten-Sharing – also das Teilen.

Wer Interesse hat, meldet sich einfach über die angegebenen Kontaktdaten. Dabei überlässt Ruth Sutter alle Details den Beteiligten. Auf der Webseite gibt es einen Vertragsentwurf, der bei Bedarf ausgedruckt werden kann. Darin ist unter anderem Vermerkt, dass der Garten umweltfreundlich zu bewirtschaften ist und keine Kunstdünger und Pestizide verwendet werden dürfen.

Bisher noch keine Gärten vermittelt

Noch verläuft die Vermittlung eher harzig, obwohl es auf der Seite einige Inserate gibt. Als Grund dafür sieht Sutter vor allem die geografische Distanz: «Es macht keinen Sinn, wenn der Garten zu weit entfernt ist. Es muss geografisch passen. Und dafür braucht es viel mehr Leute, die ein Inserat aufgeben.»

Eine weitere Vermutung von Frau Sutter ist, dass viele Menschen vielleicht gar nicht dafür bereit sind, jemand Fremdes in den eigenen Garten zu lassen. Trotzdem hofft sie, dass durch das Bekanntwerden der Seite immer mehr Menschen ihre Gärten miteinander teilen.

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