Maledivische Resorts wollen Inseln von Plastikmüll befreien

Die maledivischen Luxusresorts von «Coco Collections» starten eine Initiative gegen Plastikmüll. Das ist bei weitem nicht die einzige Aktion gegen das riesige Abfall-Problem, mit dem die Inseln zu kämpfen haben. 

Luxusresort auf Malediven startet Initiative gegen Plastikmüll
Foto: © zvg/ Coco Resort

Fliegen gehört inzwischen zu den Klimakillern schlechthin, trotzdem wollen viele nicht auf den Urlaub auf einer Trauminsel verzichten. Hier wartet bereits die nächste Umweltsünde: Gerade Inseln, auf denen viele Touristen Urlaub machen, kämpfen mit den Unmengen an Plastikabfällen, welche die Gäste achtlos liegen lassen.

Das Unternehmen «Coco Collections», das mehrere Luxusresorts auf den Malediven betreibet, sagt diesem Plastikmüll den Kampf an.

Plastik-Trinkröhrli und Plastiktüten wird es in den Resorts nicht mehr geben. In seinen Partnerdörfern installiert das Unternehmen Wasserspender, sodass der Verbrauch von Wasserflaschen reduziert wird, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Gleiches gilt für die firmeneigenen Büros.

Langfristig, so das Ziel, soll die Menge von Einweg-Plastik auf den Inseln auf Null sinken, heisst es weiter.

Clean-up's am Strand

Gemeinsam mit der Umweltorganisation «Parley for the Oceans» sammeln die Resorts auf den Inseln anfallende Kunststoffe, um sie zu recyceln und führen am Strand Säuberungsaktionen durch.

Das Vorhaben mag ein Schritt in die richtige Richtung sein. Jedoch wird der Plastikmüll-Berg damit nicht verschwinden. Denn die Malediven haben ein riesiges Müllproblem, das grösstenteils von Touristen verursacht wird.

Aber nicht nur:  Denn obwohl viele Resorts auf den Inseln inzwischen auf Nachhatigkeit setzten und versuchen, Abfall zu vermeiden, bleibt die Abfallwirtschaft selber das grösste Problem: Sie funktioniert nicht.

Die Müllinsel

So hat die Insel Thilafushi längst traurige Berühmtheit als Müllinsel erlangt, denn auf ihr landet praktisch der gesamte Müll. Fast 600 Tonnen Abfall sind es täglich, die hierher verschifft werden. Dieser Abfall wird unsortiert verbrannt. Die «Berliner Zeitung» spricht von einer «toxischen Zeitbombe mitten im Indischen Ozean».

Immerhin: Das Problem ist erkannt — nicht nur was die Müllinsel und das Verbrennen des ungetrennten Abfalls anbelangt. Auch in der Bevölkerung findet ein Umdenken statt.

Luxusresort auf Malediven startet Initiative gegen Plastikmüll

Foto: © swasdee/iStock / Getty Images Plus

Die Inselbewohner lernen nach und nach den Abfall richtig zu trennen. Bereits in einigen Schulen, wie Plastik und anderer Abfall der Umwelt schadet und wie sie diesen Müll korrekt entsorgen müssen. Dieses Wissen geben sie im besten Fall an ihre Eltern weiter.

Ein Abfallsack pro Flugpassagier

Die Schweizer Airline Edelweiss setzt bei den Touristen an. Sie hat ein eigenes Recyclingprogramm eingeführt, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.

Bei der Hinreise auf die Malediven verteilt die Fluggesellschaft Kehrichtsäcke, welche die Touristen während ihres Urlaubs füllen und vor dem Rückflug am Check-in-Schalter wieder abgeben können. Edelweiss bringt diesen Abfall zurück nach Zürich. Hier wird er fachgerecht entsorgt.

Besser wäre einzig, diesen Abfall gar nicht erst auf die Inseln zu bringen. 

Tipps rund ums nachhaltige Reisen

Rund 20 Prozent des gesamten CO2-Ausstosses in der Schweiz geht auf das Konto des Flugverkehrs.

Fluggäste und Vielflieger können CO2-Emissionen eines gebuchten Fluges beispielsweise auf der Plattform myclimate.org berechnen und erfahren so, welchen Betrag sie spenden sollten, um ein Projekt zu unterstützen, das den CO2-Ausstoss um dieselbe Menge reduziert.  

Auf Myclimate.org können Sie den CO2-Ausstoss Ihres Fluges ganz einfach kompensieren.

Lieber mit dem Zug in die Ferien? Hier finden Sie Traumstrände in Europa, die leicht mit dem Zug erreichbar sind.

Zero Waste auf Reisen: 6 Tipps wie Sie im Urlaub Abfall sparen.

 

Autor: Sabina Galbiati, 17. 7. 2018

 

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