Das kann ins Auge gehen: Mittel zum Wimpern färben oft schädlich

Um auch ohne tägliches Schminken schön farbige Wimpern und Augenbrauen zu haben, können sie beim Coiffeur oder selbst Zuhause gefärbt werden. Doch viele der angebotenen Produkte stecken voller Schadstoffe und sollten eigentlich nicht mal in die Nähe der Augen kommen.

Wimpern färben oder Augenbrauen färben: Risiken inbegriffen
Foto: ©  Sergey Anatolievich Pristyazhnyuk, iStock, Thinkstock

Was so alles in Mitteln zum Wimpern und Augenbrauen färben steckt

Unter den Anbietern von Mitteln zum Wimpern oder Augenbrauen färben ist etwa RefectoCil mit «Natural Brown Eyelash und Eyebrow Tint». Das Produkt ist frei verkäuflich, obwohl in der Beschreibung ganz klar steht, dass es nur für professionelle Anbieter geeignet ist. Und das hat auch seinen Grund, denn man kann bei unsachgemässer Anwendung die Augen sehr stark reizen oder sogar dauerhaft schädigen.

Ebenfalls in einem Produkt von RefectoCil konnten ungesunde Weichmacher und PEGs oder PEG-Derivate nachgewiesen werden. Sie machen die Haut durchlässiger für Schadstoffe.

Ein weiteres Beispiel ist das «Beauty Lash Färbeset für Wimpern und Augenbrauen schwarz». Die Produktinformationen dazu zeigen neben PEGs auch das Färbemittel 2-Chloro-P-Phenylenediamine, eine halogenorganischeVerbindung. Dieses gilt als allergieauslösend und sogar krebserregend.

Auch dieses Mittel zum Wimpern und Augenbrauen färben ist frei verkäuflich (gesehen bei Amazon), obwohl es eigentlich nur für professionelle Anwender vorgesehen ist. Zudem ist es aufgrund des verwendeten Farbstoffs laut Kosmetikrichtlinien sogar überhaupt nicht zum Färben von Augenbrauen und Wimpern geeignet. Selbst zum Haarefärben rät im Kosmetikjahrbuch 2013 von Ökotest ein Dermatologe dringend von der Verwendung dieses Farbstoffs ab.

Andere Mittel zum Augenbrauen und Wimpern färben enthalten den hormonell wirkenden Farbstoff Resorcinol, der ausserdem Leber und Nieren schädigen und Allergien auslösen soll. Auch Mittel mit dieser Zutat dürften laut Kosmetikrichtlinie überhaupt nicht im freien Handel erhältlich sein.

Auch von dem Färben der Augenbrauen mit Produkten, die zum Haare färben vorgesehen sind, sollte man unbedingt absehen. Sie enthalten oft Farbstoffe, die auf keinen Fall an oder in die Augen geraten sollten.

Wie am sichersten Wimpern und Augenbrauen färben?

Wer sich die Wimpern und Augenbrauen färben möchte, sollte dies im besten Fall bei einer Fachperson machen lassen. Für die Anwendung zu Hause empfehlen sich Produkte mit möglichst wenig Schadstoffen, wie die Augenbrauen- und Wimpernfarbe von L'Oreal oder Rival de Loop. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn keine der Farben kommt ganz ohne giftige Schadstoffe aus. Was die einzelnen Mittel genau enthalten, können Sie in den Produktinformationen überprüfen.

Beim Wimpern und Augenbrauen färben kann ein Vergrösserungsspiegel helfen, um das Färbemittel sicher und unfallfrei aufzutragen. Ein ausgewaschener Mascarastifft kann beim Färben der Wimpern ebenso nützlich sein wie eine kleine Augenbrauenbürste für das feine Haar über den Augen.

Beim Wimpern färben sollten unbedingt die mitgelieferten Pads zum Schutz des Auges verwendet werden und, wie beim Haarefärben, sollte man vor dem Färben einen Allergietest auf der Haut durchführen. Wenn ein Mittel in den Augen brennt, heisst es ausserdem sofort runter damit und gründlich wie vorsichtig weg waschen.

Übrigens: Naturkosmetikfirmen wie Logona oder Khadi stellen rein natürliche Haarfärbemittel her, die für das Färben von Wimpern oder Augenbrauen getestet werden können. Hier färben Sie mit Walnussschalen-, Henna- und Indigopulver, hormonell wirksame oder allergieauslösende Stoffe sind dabei garantiert nicht enthalten.

Quellen: Codecheck.info, Ökotest, Stiftung Warentest, Netdoktor, Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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