Schlitten im Test: Holz überzeugt im Ökotest und beim Fahrspass

Kinder wie Erwachsene haben ihren Spass im Winter und sind gerne bei Eis und Schnee draussen aktiv. Neben Ski und Snowboard garantieren dabei Schlitten oder Rodel ein einmaliges Schneevergnügen. Und welcher ist der Beste? Warum Holzschlitten nicht nur im Ökotest besser abschneiden, sondern auch in der Fahrpraxis.

Schlitten-Test: Davoser, Bob und Rodel - Welche die Besten??
Schitten im Test: Welche schneiden gut ab, welche schlecht? Was können Rodel besser als ein Davoser und worauf sollte man besser nicht den Hang hinunterbrausen? Foto ©: omgimages / iStock / Thinkstockphotos

Winterzeit ist auch Schlittenzeit. Und gerade in der Schweiz, wo der Schlitten erfunden wurde, ist Schlittenfahren beliebt. So mancher sagt sogar, dass es die beste Art ist, die Schweizer Hänge hinunter zu gleiten. Doch die Zeiten, in denen man lediglich auf dem Vater aller Schlitten, dem Davoser, allenfalls noch auf einem ultraschnellen LKW-Schlauch die Hänge hinunter donnerte, sind vorbei. Denn unzählige Schlitten, Rodel oder Bobs – von gelenkt bis ungelenkt – sind heute auf dem Markt.

Ein Grund mehr dafür, dass sich die Zeitschrift Stiftung Warentest verschiedene Bobs, Rodel und Schlitten im Test vornahm. Das Ergebnis reicht hier von «gut» bis «mangelhaft».

Schlitten-Test: Welcher Untersatz für welche Bedingungen?

Nicht alle Schlitten im Test hielten bis zum Ende durch, der sowohl im Labor als auch auf der Piste durchgeführt wurde. Grundsätzlich stellten die Prüfer im Schlitten-Test fest, dass für eisige Bahnen Rodel am besten geeignet sind. Zumal deren Kufen mehr oder weniger beweglich sind, sie dadurch auch auf wendigem Gelände eine rasante, zielgenaue Fahrt ermöglichen. So kann bei allen Schlitten im Test allenfalls mit den Schuhen die Richtung verändert werden. Bobs, so der Schlitten-Test, haben dank ihrer Mehrkufentechnik vor allem in lockerem Schnee die Nase vorn. Haben Sie einen Lenkski wie der KHW Snow Future (Testergebnis: «gut»), dann ist die Richtung perfekt einzuschlagen.

Die Sieger und Verlierer im Schlitten-Test

Gelobt wurde an dem guten alten Davoser, seine Stabilität, wofür der getestete Schlitten (Hudora Davoser) letztlich auch ein «gut» erhält. Auch ein robuster Hörnerschlitten (Gloco Gebirgsrodel) wurde als gut bewertet. Beide seien aufgrund des Lattenrostes eher unbequem und die Fahr- wie Gleiteigenschaften durchschnittlich. Mit einem sportlichen Rodel können beide nicht mithalten.

Die Nase vorn im Schlitten-Test hat ein Schweizer, der Graf Flizzer, das teuerste Modell im Test. Besonders gelobt wurden Sicherheit und Stabilität sowie seine nahezu konkurrenzlosen Gleiteigenschaften. Hier kann ihm nur der Kathrein Tourenrodel das Wasser reichen. Seine weiteren Vorteile: Ein wesentlich günstigerer Preis und selbst solo herausragende Fahreigenschaften.

Schlitten-Test: Plastik-Bobs nur ausreichend

Konnte der KHW Snow Future im Plastikschlitten-Test noch punkten, so erhalten weder der Kunststoffbob Alpengaudi Alben Space noch der Stiga Snow Runner gute Noten. Beides sind Modelle für Kinder. Denn an diesen Plastikschlitten, so der Test, können Zugseile ausreissen oder schwache Bremsen (beides bei Alpengaudi) den Spass verhageln.  Beim Stiga Snow Runner ging ärgerlicherweise der Aufrollmechanismus des Zugseils defekt und brach die Schale im Belastungstest.

Weiterer Plastikschlitten-Test

Auch der deutsche Fernsehsender Sat.1 ging in den Praxistest. Es gab einen Plastikschlitten im Test und einen schnittigen Sportrodel. Das Ergebnis, welches waghalsige Snowboarder und ein Fachmann ermittelten: Der Plastikschlitten im Test sei unbequem, ab einer gewissen Geschwindigkeit trotz lenkbaren Kufen kaum noch steuerbar. Ein Tester überschlug sich sogar bei der Kurvenfahrt. Zudem sei die Rutschfestigkeit mit nasser Skihose nicht gewährleistet.

Dagegen konnte in diesem Schlittentest ein lenkbarer Tourenrodel Sportler und Fachmann überzeugen. Die hauptsächlich aus Holz bestehenden Rodel können also nicht nur in Umweltfragen punkten, sondern auch in Dynamik und Sicherheit.

Schlitten- und Rodel-Ratgeber: Wer sollte was kaufen?

Grundsätzlich kann man die angebotenen Sportgeräte in drei Gruppen einteilen. Die gemütlichen und rein aus Holz gefertigten Davoser oder Grindelwalder, die für den Lastentransport sind, um Kinder darauf durch eine schöne Winterlandschaft zu ziehen oder einen einfachen Hang hinunter zu fahren. Schlitteln eben.

Sportlicher wird es mit dem Freizeit-Rodel. Diesen kann man lenken, wodurch sie den Faktor Lenkbarkeit in allen Schlitten-Tests gewinnen. Auch ist die Sitzauflage meist bequemer, was in den meisten Schlitten-Tests Pluspunkte bei der «Popometer»-Bewertung erhält. Das Fazit von Schlitten.ch heisst daher auch für dieses Wintersportgerät: «So wird „schlitteln“ zum rodeln und macht allen Spass.»

Und für die ganz Ambitionierten, die Komfort- und Speedbegeisterten, gibt es noch die Touren-Rodel. Diese gewinnen meist in allen Disziplinen bei Schlitten-Tests, da sie nicht nur schnell sind, sondern sehr bequem und kontrollierbar. Eines der beliebten Schweizer Modelle – noch dazu aus Schweizer Eschenholz – ist der Graf Z Series Legend. Dieses Luxus-Sportmodell  ist für etwas über 400 Schweizer Franken unter anderem bei Schlitten.ch oder direkt bei Graf-Schlitten im Onlineshop erhältlich. Er war übrigens der siegende Sparringspartner im Plastikschlitten-Test von Sat.1.

Der meistverkaufte Rodel in der Schweiz ist übrigens der Testsieger: Der Freizeitrodel Graf Flizzer für 279 Franken. Selbstredend «Made in Switzerland» und aus Schweizer Holz. Und hier ein weiterer Schlitten-Test von «Kassensturz».

Quellen: Sat.1.de, SFR.ch, Stiftung Warentest, Graf-Schlitten.ch, Schlitten.ch, Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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