Gibt es ein nachhaltiges Skifahren?

Nachhaltiges SkifahrenWildruhezonen meidenUmweltschonender Wintersport

Nachhaltig Skifahren klingt wie ein Ding der Unmöglichkeit. Wer trotzdem nicht auf den spassigen Wintersport verzichten will, kann die Umweltschäden mit einigen Tipps aber minimieren.

eine lachende Skifahrerin liegt au der Piste und kreuzt die Skier
Damit Skifahren ein Volkssport bleiben kann, muss er zukunftsfähig werden. © Getty Images / iStock / andresr

Skilifte rattern, die Pistenfahrzeuge brummen und der Après-Ski boomt – so klingt die Hochsaison des Skisports. Rund 2'400 Seilbahn- und Skiliftanlagen erschliessen das Wintersportland Schweiz – und leisten dabei ganze Arbeit: Millionen von Gästen halten sich jedes Jahr in den Schweizer Skigebieten auf. So viele Menschen, so viele Bahnen und Restaurants in den Bergen, das belastet die Umwelt.

Die grösste Belastung für Natur und Umwelt liegt fraglos in der Erschliessung der Gebiete für den alpinen Schneesport überhaupt. Dafür mussten Bergwald gerodet und Pisten planiert werden. Auch der damit zusammenhängende Zweitwohnungsbau und der Verkehr haben grosse Auswirkungen auf Natur und Landschaft.

Doch der Grossteil der Gebiete ist bereits erschlossen. Neue Gebiete können nur noch unter strengen Umweltauflagen erschlossen werden. Was heute die Natur am meisten in Anspruch nimmt, sind die Präparation der Pisten und der Unterhalt der Infrastruktur.

Umweltbewusstes Skiing und Snowboarding

Doch wie immer gibt es Möglichkeiten, sich für die naturfreundlichste Variante unter der ganzen Auswahl zu entscheiden. Hier einige Tipps, wie das gelingt:

Augen auf bei der Wahl des Skigebiets

Eine wichtige Frage ist hier: Werden erneuerbare Ressourcen genutzt, oder nicht? Das gilt für den öffentlichen Verkehr, für Seilbahnen und auch allfällige Beschneiungsanlagen. Ideal ist natürlich, wenn die Pisten gar nicht beschneit sind. Dies erkennt man an fehlenden Schneekanonen im Skigebiet.

Verzichte aufs Auto

Ja, Skifahren ist ein Sport, der schon beim Gepäckschleppen beginnt. Sieh's positiv und als Einwärmübung, damit auf der Piste weniger Unfälle passieren. 

Mach länger Ferien

Anstatt jedes Wochenende in ein anderes Skigebiet zu pendeln, nimm dir lieber eine Woche Ferien oder noch mehr und geniesse die Bergwelt auch abseits von überfüllten Pisten. 

Übrigens: Manche Tipps sind auch auf andere Sportarten zu übertragen. Denn auch eine runtergekühlte Eishalle oder ein beheiztes Hallenbad sind sehr energieaufwendig. 

Wildruhezonen meiden

Auf der Piste ist wichtig, sich an die Markierungen zu halten, um nicht unnötig in den Lebensraum von Wildtieren einzudringen und sie dadurch zu stören. Wer das Variantenfahren nicht lassen will, sollte sich an ein paar einfache Regeln halten. Dazu gibt es eine landesweite Kampagne mit dem Namen «Respektiere deine Grenzen».

Bei einer Skitour sollten Sie für besseren Schutz der Umwelt die Strecke genau planen.

Die Strecke für eine Skitour solltest du vorher genau planen, damit sie nicht durch Wildruhezonen führt. Foto: Purestock / Thinkstock

In erster Linie sollen Natursportler die Wildruhezonen und Wildschutzgebiete beachten. Der Kampagnenleiter Reto Solèr sagt: «Es ist wichtig, dass Tourenfahrer diese Zonen bereits in ihrer Tourenplanung berücksichtigen.» Zudem soll der Wald nicht zu sehr beansprucht werden, da sich die Tiere im Winter dorthin zurückziehen. «Oberhalb der Baumgrenze kann man darum noch relativ wenig falsch machen als Varianten- oder Tourenfahrer. Je weiter man aber hinunter kommt, desto mehr sollte man seinen Bewegungsraum einschränken», sagt Solèr. 

Weitere Informationen zu umweltschonendem Wintersport findest du hier:

Unter www.respektiere-deine-grenzen.ch findest du Tipps und Infos zur Tourenplanung für Wintersportlerinnen und Wintersportler.

www.wildruhezonen.ch zeigt die Gebiete der einzelnen Kantone, die du auf deinen Touren meiden solltest, um die Wildtiere nicht zu stören.

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