Zeitumstellung: Warum wird noch an der Uhr gedreht?

Ursprünglich sollte die Zeitumstellung eine bessere Nutzung des Tageslichts ermöglichen, um Energie zu sparen. Warum das nicht klappt und wie Sie sich am besten darauf einstellen.

Zeitumstellung Schweiz: Brauchen wir sie überhaupt?
Die Zeitumstellung kann zu einem Mini-Jetlag führen. Foto: © BsWei / iStock /Thinkstock
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Am Sonntag, 29.10. ist es wieder soweit: Wir stellen unsere Uhren um eine Stunde zurück. Doch viele ärgern sich über die unfreiwillige Verschiebung. Und das nicht ohne Grund.

Denn dass wir durch die Zeitumstellung Energie sparen, ist längst als Mythos aufgeflogen. Laut dem deutschem Bundesumweltamt wird dadurch sogar insgesamt mehr Energie verbraucht.

Dazu kommt, dass die Zeitumstellung zu einer Art Mini-Jetlag führen kann, der über mehrere Tage hinweg anhält. Dabei treten etwa Schlafstörungen auf, die neben der Laune und Konzentrationsfähigkeit auch das Immunsystem aus dem Takt bringen können. Zudem steigt im Herbst das Risiko für Wildunfälle deutlich an, wie der deutsche Jagdverband berichtet. Denn durch die Zeitumstellung verlagert sich der Berufsverkehr zunehmend in die Dämmerung, wo die Tiere häufig unterwegs und schlechter zu sehen sind.

So stellen Sie sich auf die Zeitumstellung ein

Im Herbst ist die Umstellung zwar nicht gleich schwer wie im Sommer. Doch einige Tipps können Ihnen trotzdem helfen, sich auf den veränderten Rhythmus einzustellen.

  • Abends ist es nun bei vielen plötzlich schon dunkel, wenn sie nach Hause kommen. Der Mangel an Licht kann müde machen. Dagegen hilft, tagsüber etwas Zeit an der frischen Luft zu verbringen und so genug Licht abzubekommen.
  • Wenn Sie abends müde sind, halten Sie sich trotzdem möglichst bis zur üblichen Zubettgeh-Zeit wach, um schnell wieder in den ursprünglichen Rhythmus zu gelangen. Licht kann dabei helfen, wach zu bleiben.
  • Stellen Sie ihren Wecker einige Tage vor der Zeitumstellung immer eine Viertelstunde später ein, damit Sie sich langsam an die Umstellung gewöhnen. 

Wie die Zeitumstellung in die Schweiz kam

Drei Jahre lang wurde in der Europäischen Gemeinschaft diskutiert, bevor man 1980 die Zeitverschiebung überhaupt einführte. Doch da war die Schweiz noch nicht dabei, denn sie hatte sich nach einer Volksabstimmung 1978 dagegen entschieden. Erst seit 1981 werden hierzulande auch zweimal jährlich die Uhren umgestellt, um sich den anderen europäischen Ländern anzupassen.

Warum der halbjährliche Unsinn kein Ende nimmt

Seit der Einführung der Zeitumstellung wurden nicht nur in der Schweiz unzählige Vorstösse unternommen, um sie wieder abzuschaffen. Doch so kompliziert wie die Einführung scheint auch eine Abschaffung zu sein.

Bisher beschweren sich zwar immer wieder einzelne Länder über den halbjährlichen Unsinn. Die gesamte Staatengemeinschaft hat es jedoch noch nicht geschafft, einen Stopp der Zeitumstellung zu beschliessen.

Quellen: zeitumstellung.de, schweizerbauer.ch, jagdverband.de

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