Veganes Essen für alle soll 350 Millionen mehr ernähren

Die Bevölkerung wächst stetig weiter und damit auch der Bedarf an Lebensmitteln. Eine Studie zeigt jetzt auf, wie Millionen Menschen zusätzlich ernährt werden könnten, wenn wir uns alle vegan ernähren würden.

Veganes Essen für alle soll 350 Millionen mehr ernähren können
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Tiere müssen selbst viel essen, bis sie gross genug sind, um als Nahrung zu dienen.  Zudem brauchen Sie verhältnismässig viel Platz. Deshalb gelten tierische Produkte als sehr ineffiziente Nahrungsquellen und werden von dem Wissenschaftler Ron Milo und seinen Kollegen vom Speiseplan der Zukunft gestrichen.

Rindfleisch hat im Vergleich zu Veganem die schlechteste Bilanz

Die Forscher fanden heraus, dass auf der Fläche, die man beispielsweise für 4 Kilogramm Rindfleisch benötigt, 100 Kilogramm pflanzliche Nahrung mit vergleichbarem Gehalt an Eiweiss und Kalorien aufgezogen werden könnten.

Diese vergebenen 96 Kilo nennen die Wissenschaftler deshalb auch Verlust durch Ernährungsweise. Rindfleisch liegt bei diesem Verlust am höchsten.

Bei Schweinefleisch beläuft sich dieser Verlust aber immerhin auch noch auf 90 Kilo. Milchprodukte sind um 75 kg weniger effizient in der Herstellung als der Anbau von pflanzlichen Lebensmitteln. Bei Geflügel sind es 50 und bei Eiern 40 Kilo, die verloren gehen.

Aus diesen Daten ziehen die Forscher ihr Fazit: Veganes Essen für alle könnte 350 Millionen mehr Menschen ernähren. Die Umstellung auf vegane Ernährung soll ihrer Meinung nach sogar mehr bringen, als sich zu bemühen Food Waste einzudämmen, durch den derzeit immerhin jährlich 30 Prozent der Lebensmittel verlorengehen.

Warum vegane Ernährung nicht einfach Tierisches weglassen bedeutet

Laut der Veganen Gesellschaft Schweiz leben Veganer oft gesünder. Sie sind weniger anfällig für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Das liege an der Nahrung, die weniger Fett, gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und Proteine enthält, dafür aber mehr Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Andererseits würden viele Veganer auch sonst auf einen gesunden Lebensstil achten, wie durch Sport oder nicht rauchen.

Vegane Ernährung bringt aber auch einige Tücken mit sich. Die Zufuhr von Vitamin B12, Eisen, Jod und Vitamin D, Zink, Omega-3-Fettsäuren, Kalzium sowie Vitamin B2, ist bei Veganern oft zu niedrig. Der Grund dafür ist, das diese Nährstoffe in grossen Mengen überwiegend in tierischen Produkten vorkommen.

Wer sich gesund vegan ernähren möchte, muss deshalb darauf achten, dass er diese wichtigen Nährstoffe auf andere Weise zu sich nimmt. Denn auch Erwachsene können so einen Mangel nur eine Zeit lang ohne Weiteres wegstecken. Für Babys, aber auch für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen wird ein Mangel sogar noch schneller kritisch.

Autoren: Bianca Sellnow, Olivia Sasse, am 05. April 2018

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