Müllproblem gelöst? Forscher finden Plastik fressende Bakterien

Die Mengen an Plastikmüll weltweit nehmen immer weiter zu. Forscher haben jetzt jedoch eine mögliche Lösung für die bestehenden Abfallberge gefunden. Neu entdeckte Bakterien schaffen es durch einen Trick den Kunststoff umzuwandeln.

Neues Bakterium frisst PET: Lösung für den Plastikmüll?
Foto: © Pierre Sabatelli, iStock, Thinkstock
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Jährlich wird weltweit die gigantische Menge von 56 Millionen Tonnen PET hergestellt, das für Verpackungen und Getränkeflaschen verwendet wird. Der Kunststoff lässt sich zwar mit etwas Aufwand gut rezyklieren, doch leider landet er zusammen mit anderen Kunststoffen allzu häufig in der Umwelt, wie etwa die riesigen Müllinseln in den Weltmeeren zeigen. Und dort benötigt das Plastik hunderte von Jahren, bis es zersetzt ist.

Eine Folge davon ist, dass an grösserem Platikmüll Tiere verenden, mikroskopisch kleiner Kunststoff sich sogar in Fischen ablagert und  so in der Nahrungskette landet. Die japanische Entdeckung der Ideonella sakaiensis 201-F6 genannten Bakterien könnte dieses massive Umweltproblem vielleicht beseitigen.

Bakterien machen Plastikmüll unschädlich

Ein Versuch mit den zufällig entdeckten Bakterien unter Laborbedingungen ergab Erstaunliches: Nach 60 Wochen hatten sie einen dünnen PET-Film komplett zersetzt. Dabei geschah die Zersetzung des Plastikmülls auch noch völlig umweltfreundlich. So blieben lediglich zwei unbedenkliche Stoffe zurück: Terephthalsäure und Glykol, beides Substanzen, die der Umwelt nicht schaden sollen.

Die Bakterien setzen dafür zwei bis dato unbekannte Enzyme frei, mit denen sie den PET-Plastikmüll bearbeiten. Ob diese Enzyme sich erst in den 70 Jahren während denen PET hergestellt wird entwickelt haben, ist bis jetzt noch nicht klar. Die Möglichkeit besteht allerdings.

Die Forscher arbeiten nun daran, mit Hilfe der Bakterien eine Lösung für das Plastikmüll-Problem zu finden. Dabei stellt sich unter anderem die Frage, ob die Bakterien noch schneller arbeiten können, um den Müll zu beseitigen.

Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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