Menschen gehen weltweit fürs Klima auf die Strasse

Nicht nur in Bern wird es am Wochenende laut. Zum Start der UN-Klimakonferenz gehen weltweit Menschen auf die Strasse, um mit Pfannen und Wecker die Politiker wachzurütteln.

Demonstration wegen UN-Klimakonferenz
Foto: © Lalocracio/ iStock / Getty Images Plus
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Punkt 12 Uhr am Samstag soll es auf dem Helvetiaplatz in Bern richtig laut werden. Und nicht nur in der Bundesstadt, sondern auch in Genf, Paris, Berlin, Montreal und anderen Städten weltweit, lösen die Menschen den «Klima-Alarm» aus.

Mit der Kundgebung wollen die Menschen Politiker wachrütteln, die «den Klimawandel verschlafen», wie etwa die Klima-Allianz Schweiz oder WWF Schweiz schreiben. Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt.

Am Montag beginnt im polnischen Kattowitz die 24. UN-Klimakonferenz COP24. Sie dauert bis zum 14. Dezember. Die Entscheidungsträger sollen auf der Konferenz die Regeln zur Umsetzung des «Weltklimaabkommens» verabschieden.

Schnelles Handeln nötig

Erst im Oktober veröffentlichte der Weltklimarat seinen Sonderbericht zur Erderwärmung (vgl. Infobox). Der Bericht zeigte deutlich, dass eine Erderwärmung um 2 Grad immens grössere Schäden anrichtet als eine Erwärmung um 1,5 Grad.

Der Sonderbericht des UNO-Klimarats dient als wichtige Grundlage für die Konferenz in Polen.

Der Weltklimarat und der Sonderbericht 

Der Weltklimarat IPCC wurde 1988 gegründet und zählt heute 195 Mitgliedstaaten. Sein Ziel ist es, aufzuzeigen, wie sich der Klimawandel auf die Natur und damit den Menschen auswirkt, wie er reduziert werden kann und welche Anpassungsstrategien den Menschen zur Verfügung stehen.

Das Forscherteam mit Sitz in Genf sammelt wissenschaftliche Daten und wertet diese aus. Im Auftrag der Mitgliedstaaten hat das Gremium den Sonderbericht verfasst, der diese Woche veröffentlicht wurde. Dabei sollten die 91 Autoren und Wissenschaftler aufzeigen, welche Folgen eine Klimaerwärmung von 1,5 Grad im Vergleich zu 2 Grad hat und was Politik, Wirtschaft und Gesellschaft tun müssen, um unter der Grenze von 1,5 Grad zu bleiben.

Auch machten die rund 91 Autoren, die am Bericht mitwirkten, sehr deutlich, dass die Zeit drängt, falls wir die 1,5 Grad nicht überschreiten wollen. Dafür brauche es «schnelle und weitreichende, bisher nicht dagewesenen Massnahmen», wie die Autoren in ihrem Bericht deutlich machen. Mehr zum Sonderbericht.

«Wir wollen, dass die heutigen Entscheidungen darauf hinzielen, 1.5°C Klimawandel nicht zu überschreiten», schreibt die Klima Allianz Schweiz auf ihrer Website.

Längst ist aber auch klar, dass nicht nur die Politiker Verantwortung übernehmen und tragen müssen. Ohne die Konsumenten, die sich bewusst für nachhaltige Lösungen entscheiden, wird wohl kein Klimaziel erreicht. Dabei ist es ein Leichtes, den eigenen CO2-Fussabdruck zu reduzieren. 17 Tipps dazu finden Sie hier.

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