Massentierhaltungsinitiative vom Nationalrat abgelehnt
17.12.2021 – Der Nationalrat hält die aktuellen Tierwohlstandards für ausreichend und lehnte die Massentierhaltungsinitiative am Mittwoch ab.

Mit 111 zu 60 Stimmen lehnte der Nationalrat diesen Mittwoch die Massentierhaltungsinitiative ab.
Ziel der Volksinitiative ist es, die Massentierhaltung zu verbieten und die Würde von Nutztieren in die Verfassung zu schreiben. Dies hätte zur Folge, dass der Bund Kriterien für eine tierfreundliche Haltung und Pflege sowie den Zugang ins Freie und nicht zuletzt eine geringere maximale Tieranzahl pro Stall festlegen müsste. Die Anforderungen sollen laut der Initiative mindestens den Bio Suisse Standards (Stand 2018) entsprechen.
Der SVP und der Mitte gehen diese Anforderungen für mehr Tierwohl zu weit. Es gebe in der Schweiz bereits genug Tierschutzprogramme wie etwa «Raus», die einen ausreichenden Auslauf für Tiere vorschreibt.
Die Grünen sowie Teile der SP und der GLP hingegen stehen hinter der Initiative. Dass es keine Massentierhaltung in der Schweiz gibt, ist ein Irrglaube, weshalb die Grünen die Werbung für tierische Produkte kritisieren. Denn diese vermittelt Konsument*innen noch immer das Bild friedlich grasender Kühe und scharrender Hühner auf der Wiese.
Auch in der Schweiz gibt es Massentierhaltung
In der Schweiz dürfen – je nach Haltungssystem – sieben bis 17 Hühner auf einem Quadratmeter gehalten werde. Daher sei es laut den Grünen wichtig, die Anzahl der Tiere pro Stall zu reduzieren.
Trotz stundenlanger Debatten blieb es jedoch bei der Ablehnung der Massentierhaltungsinitiative sowie jeglicher Alternativen dazu.
Es bleibt abzuwarten, was der Ständerat bezüglich der Massentierhaltungsinitiative entscheidet. Anschliessend, voraussichtlich im Herbst 2022, ist die Stimme der Schweizerinnen und Schweizer zur Massentierhaltungsinitiative gefragt.