Klimakonferenz Madrid: Das berichtet die Weltpresse
Was ist nötig, um die Klimaziele von Paris zu erreichen? Darüber wird zurzeit an der Klimakonferenz in Madrid diskutiert. Wie die internationale Presse die Lage einschätzt und was Greta Thunberg zu sagen hatte.

Vom 2. bis zum 13. Dezember findet die 25. Weltklimakonferenz in Madrid statt. Etwa 25000 Vertreter aus über 200 Länder diskutieren in dieser Zeit darüber, wie die Klimaziele von Paris aus dem Jahr 2015 zu erreichen sind. So berichtet die Presse über Madrid.
Das Positive zuerst
Wie die NZZ betont, haben Berechnungen des Forscherverbunds «Global Carbon Project» im Vorfeld der Klimakonferenz ergeben, dass der Anstieg an Emissionen dieses Jahr gebremst werden konnte.
Waren es im letzten Jahr noch plus 2,1 Prozent, werden es 2019 nur plus 0,6 Prozent sein. Doch zur Erfüllung des Pariser Abkommens, die Erwärmung bis 2030 auf maximal zwei Grad zu begrenzen, sind grössere Anstrengungen nötig.
Wer zahlt?
Spiegel Online gibt einen umfassenden Einblick zur ewigen Streitfrage des Geldes. In Madrid wird nämlich ausgiebig darüber debattiert, wer die Milliardenschäden zu tragen hat, die durch die globale Erderwärmung entstehen. Dabei geht es um den sogenannten «Warsaw International Mechanism» (WIM), der finanzielle Mittel bereitstellen soll, um Schäden abzufedern.
Gestritten wird in Madrid über drei verschiedene Ansätze, diese Mittel zu beschaffen: Versicherungen gegen Klimaschäden, die Arbeit internationaler Nothilfeorganisationen sowie verbindliche Kompensationsmechanismen.
An den beiden ersten Ansätzen wird unter anderem von zivilgesellschaftlichen Gruppen wie «Brot für die Welt» viel Kritik geübt. Gefordert wird, dass die Verursacherstaaten verbindlich Gelder bereitstellen.
European New Green Deal
Die Zeit betont die Problematik, dass das Pariser Abkommen auf Freiwilligkeit basiere. Nun werde allen Beteiligten in Madrid klar, dass die jeweiligen nationalen Klimaziele angehoben werden müssten, um die Ziele zu erfüllen.
In diesem Zusammenhang geht die Zeit auf das Klimaschutzprogramm «European New Green Deal» ein, das soeben von der EU-Kommission vorgestellt wurde. «Wer, wenn nicht Europa, sollte es wagen, wirtschaftlichen Wohlstand mit einer ehrgeizigen Klimapolitik zu verbinden, um zu beweisen, dass beides zusammen möglich ist?», fragt Redakteurin Alexandra Endres in ihrem Kommentar. Die Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2050, wie es der Green Deal verlangt, sei das richtige Signal, um auch ein schärferes Emissionsziel für 2030 anzugehen, meint Endres.
Wichtiges Zeichen für China
Über europäischen Green Deal berichtet auch die New York Times. Betont wird die Wichtigkeit dieser Ziele für den Klimagipfel im nächsten Herbst, bei dem sich die EU mit China austauschen will. Dass die EU vorausgehe in Sachen Klimaziele, könnte China dazu motivieren, ebenfalls höhere Ziele zu setzen.
Weiter berichtet die New York Times darüber, dass es zudem wichtig sei, auch Länder, die noch von Kohle abhängig sind, wie Tschechien Ungarn oder Polen, zu überzeugen, ihre Klimaziele anzupassen. Mit dem Green Deal sollen Gelder zur Verfügung gestellt werden, damit diese Länder in erneuerbare Energien investieren können.