Weniger Nachwuchs bei Hummeln wegen Pestiziden

Neonicotinoide sind als Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln bereits länger umstritten. Eine Untersuchung zeigt jetzt, wie schädlich die Gifte für Hummelköniginnen und ihren Nachwuchs tatsächlich sind.   

Hummeln: Königinnen legen weniger Eier wegen Insektenmitteln
Foto: © Sazonoff / iStock / Thinkstock
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Viele Bienenarten drohen künftig auszusterben. Alleine nach dem letzten Winter gab es ein Fünftel weniger Bienenvölker. Schuld an der sinkenden Zahl wichtiger Bestäuber sind unter anderem bestimmte Pestizide, wie eine Untersuchung mit Hummeln belegt.

Neonicotinoide sind hochwirksame Stoffe, die das Saatgut auf Feldern vor Schädlingen schützen sollen. Doch beim Wachsen der Pflanze gelangen sie bis in die Pollen und den Nektar. Dort nehmen unter anderem Hummeln sie auf. Die Folgen sind laut einer britische Studie, die im Fachjournal „Nature Ecology and Evolution“ veröffentlicht wurde, verheerend.

Die Wirkstoffe führen demnach dazu, dass die Königinnen deutlich weniger Eier legen. Am Schlimmsten wirken die Gifte laut der Untersuchung direkt nach dem Winterschlaf –  zu dieser Zeit sind die Hummeln am anfälligsten und auf sich alleine gestellt. Für ihre Studie hatten die Forscher 319 befruchtete Hummelköniginnen überwintert und der gleichen Menge Gift ausgesetzt, wie sie in der Umwelt aufgenommen hätten.

Ein generelles Verbot der Neonicotinoide steht noch aus

Seit 2013 ist die Verwendung der umstrittenen Gifte in der EU eingeschränkt. Auch in der Schweiz sind sie bereits teilweise verboten. Ein generelles Verbot zum Schutz von Hummeln und anderen Bienenarten steht jedoch noch aus.

Text: Nadine Meier, 17. August 2017, Quelle: spiegel.de
 

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