Künftig erfahren wir, woher der Fisch auf der Speisekarte stammt

Beim Fleisch ist er schon seit langem Pflicht: Der eindeutige Herkunftsnachweis, der dem Kunden im Detailhandel und in der Gastronomie Gewissheit über das Herkunftsland von Fleisch gibt. Beim Fisch fehlt die schriftliche Deklaration bislang gänzlich. Dies wird sich künftig jedoch ändern.

Beim Blick in Speisekarten und Offentheken wird schnell deutlich, dass die Etikettierung bezüglich der Herkunft von Fisch und Fleisch unterschiedlich ausfällt. Da der Verbraucher aber auch beim Kauf von Fisch über dessen Herkunft informiert werden will, wird in der Schweiz bald eine Deklarationspflicht für verkaufsfertigen Fisch eingeführt. Produkte aus überfischten Meeren und Seen sowie gefährdete Fischbestände werden dadurch schon bald ersichtlicher und können besser umgangen werden.

Bild: 10 von 32

Miesmuscheln schaffen es in nur einer Stunde fünf Liter Wasser zu filtern, weswegen sie als kleine, natürliche Kläranlagen betrachtet werden können. Sie filtern das Wasser nach Mikroorganismen, von denen sie sich ernähren.  Der Fischratgeber sortiert Miesmuscheln in die Kategorie «grundsätzlich nicht empfohlen» ein. Gezüchtete Muscheln, die aus Ländern wie Chile, Deutschland oder Spanien kommen, gelten hier aber als «noch empfehlenswerte Ausnahmen». Foto: © dulezidar / iStock / Thinkstock

Miesmuscheln schaffen es in nur einer Stunde fünf Liter Wasser zu filtern, weswegen sie als kleine, natürliche Kläranlagen betrachtet werden können. Sie filtern das Wasser nach Mikroorganismen, von denen sie sich ernähren.

Der Fischratgeber sortiert Miesmuscheln in die Kategorie «grundsätzlich nicht empfohlen» ein. Gezüchtete Muscheln, die aus Ländern wie Chile, Deutschland oder Spanien kommen, gelten hier aber als «noch empfehlenswerte Ausnahmen». Foto: © dulezidar / iStock / Thinkstock

Weitere Bilder anschauen

Bundesrat gibt OK für neue Deklarationspflicht

Der Ständerat hat einer entsprechenden Forderung des grünen Luzerner Nationalrat Louis Schelbert stattgegeben und auch der Bundesrat gibt nun grünes Licht. Die bislang ungleiche Behandlung von Fleisch und Fisch begründete der Bundesrat mit der BSE-Angst. Nun fordern jedoch immer mehr Konsumenten auch genauere Informationen zur Herkunft von Fisch. «Im Unterschied zum Fleisch sind beim Fisch manche Bestände gefährdet, und es droht verschiedenen Arten das Aussterben», erklärt Schelbert gegenüber tagesanzeiger.ch. Ob die Angabe über das Herkunftsland auch mit dem Hinweis zur jeweiligen Fangmethode von Fisch ergänzt werden wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest.

In unserem grossen Fischratgeber kann sich schon jetzt jeder darüber informieren, welcher Fisch aus welchem Land guten Gewissens gekauft werden kann.

Quelle: tagesanzeiger.ch, 2013

Text: Petra Zölle

  • 13
  • 0
Kommentieren / Frage stellen