In Zürich entsteht die erste bepflanzte Hausfassade in einer Schweizer Innenstadt
The Green Wall entsteht direkt beim Bahnhof Zürich und ist die erste begrünte Hausfassade in einer Schweizer Innenstadt. Wie die 180 Quadratmeter grosse Pflanzenwand das Klima verbessert und weshalb sie für Vögel eine Chance ist.

Sie verbessern die Luft, senken im Sommer die Temperatur, helfen Insekten und Vögel und verringern den Lärm in der Stadt. Die sogenannten Living Walls sind fast Alleskönner. Doch während sie in Metropolen wie London, Madrid oder Hongkong etabliert sind, suchen wir sie hierzulande bisher fast vergebens. Das ändert sich nun.
An der Löwenstrasse direkt beim Bahnhof Zürich entsteht bald die erste bepflanzte Hausfassade in einer Schweizer Innenstadt. Bisher zeigt erst ein kleiner bepflanzter Fleck auf der Fassade, wie der vertikale Garten dereinst aussehen wird.
Doch bald soll hier auf 180 Quadratmetern ein Garten entsteht, der jährlich über 400 Kilo CO2 schluckt. Doch das ist längst nicht alles, was die Wand kann.

Die Visualisierung zeigt, wie die Green Wall aussehen wird. Foto: zvg/Heridium
Im Gegenzug produziert sie in der gleichen Zeit 300 Kilo Sauerstoff und senkt den Energieverbrauch des Hauses um bis zu acht Prozent.
Paradies für Insekten und Vögel
Mit 93 Pflanzen pro Quadratmeter ist die Green Wall fast schon eine Oase für Insekten. Davon profitieren Vögel, deren Nahrungsgrundlage quasi über der Haustür summt und brummt.
"Fühlen sich die Vögel wohl, bauen sie sogar Nester in die Pflanzenwand", sagt Christian Bakker von Sempergreen AG, welche die Bepflanzung organisiert. Den Beweis liefert er mit Fotos von Vogelnestli, die er auf seinem Handy hat.
So funktioniert die Green Wall
Die Pflazen werden in Pannels aus Steinwolle gepflanzt. Diese werden an der Fassade montiert. Ist der vertikale Garten an der Wand, pflegen ihn Gärtner wie einen normalen Garten, wobei er per Computer bewässert wird.
1200 bis 1800 Franken kostet die Instalation pro Quadratmeter. "Wir befinden uns derzeit in der Bewilligungsphase", sagte Chris Smit, CEO der Heridium Immobilien AG. Die Firma ist spezialisiert auf die Renovation historischer Gebäude. "Wir wollen mit dem Gebäude an der Löwenstrasse und der Green Wall etwas Neues schaffen und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Quartiers an der Bahnhofstrasse leisten." Bevor es richtig losgehen kann, braucht es allerdings noch die Bewilligung der Stadt.
Autor: Sabina Galbiati, 5. 7. 2018