Earth Overshoot Day – wegen Corona 3 Wochen später
Der Earth Overshoot Day ist dieses Jahr über drei Wochen später als im vergangenen Jahr. Grund dafür: Das Coronavirus. Good News sind das aber leider nicht ganz.
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Jedes Jahr berechnet das Global Footprint Network (GFN) den Tag, an dem wir die Menge an Ressourcen verbraucht haben, die uns ökologisch gesehen zur Verfügung stehen. Während der Erdüberlastungstag 2019 mit dem 29. Juli so früh wie nie zuvor datiert wurde, fällt er dieses Jahr erst auf den 22. August – so spät wie seit 2005 nicht mehr.
Weltweite Lockdowns sorgen für geringere CO2-Emissionen
Die Verschiebung des Earth Overshoot Day erklärt das GFN als direkte Folge der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen aufgrund des Coronavirus.
Mit den weltweiten Massnahmen, die zur Eindämmung des Virus getroffen wurden, gingen ab Februar dieses Jahres sowohl Wirtschafts- als auch Flugverkehrs- und damit Tourismuseinbrüche einher. Das hat zur Folge, dass der weltweite CO2-Fussabdruck gesunken ist, was vom Global Footprint Network als Hauptgrund für den aufgeschobenen Earth Overshoot Day genannt wird.

Der Earth Overshoot Day ist dieses Jahr erstmals wieder so spät wie 2005.
Das CO2, das durch industrielle Abgase, die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung grosser Teile des Wälder in die Umwelt gelangt, macht etwa 60 Prozent des gesamten ökologischen Fussabdrucks der Menschheit aus. Daher wirkt sich der weltweite CO2-Ausstoss entscheidend auf das Datum des Earth Overshoot Days aus .
Zum Vergleich: Der globale CO2-Fussabdruck ist gegenüber 2019 um 14,5 Prozent gesunken.
Das Global Footprint Network hat berechnet, dass die Menschheit derzeit 60 Prozent mehr Ressourcen verbraucht, als die Erde erneuern kann. Wir bräuchten also aktuell 1,6 Erden, um nicht auf Pump zu leben.
Keine (langfristige) Freude
Doch auch, wenn das Coronavirus unseren ökologischen Fussabdruck dieses Jahr im Gegensatz zu den Vorjahren stark verringert hat, sollten wir uns nicht zu sehr freuen. Dafür spricht allem voran die Tatsache, dass das neue Virus bisher über 600 000 Menschen das Leben gekostet hat.
So hält auch das GFN fest: «Wir vom Global Footprint Network stellen uns eine Welt vor, in der die Menschheit innerhalb des ökologischen Budgets unseres Planeten operiert. Das erreichen wir nur durch Design, und nicht durch Desaster. Das Letztere führt unumgänglich zu menschlichem Leiden.»
Die Corona-Krise hat sich bisher ausserdem nicht nur positiv auf die Umwelt ausgewirkt. Das National Institute for Space Research berichtet, dass allein im März dieses Jahres 30 Prozent mehr Regenwald zerstört wurde als ein Jahr zuvor im gleichen Monat.
Ausserdem hat durch die weltweiten Lockdowns Food Waste massiv zugenommen. Gerade die nur bedingt geöffneten Landesgrenzen sowie die Einschränkungen unter anderem für Erntehelfer haben für Störungen in der Lieferkette vom Feld bis auf den Teller gesorgt. Besonders auf der Produktionsseite sei es daher weltweit vermehrt zu Lebensmittelabfällen gekommen, wie das GFN mitteilt.
Bisher gehen Klimaforscher davon aus, dass der positive Effekt des Virus auf die Umwelt nur von kurzer Dauer ist. Das Bundesamt für Umwelt (BafU) etwa betont eine kurzzeitige Verbesserung der Luftqualität in der Schweiz.
4 Tipps, was Sie im Alltag für die Umwelt tun können
Um Ihren eigenen ökologischen Fussabdruck zu minimieren, gibt es einige einfache Tipps, die sich schnell umsetzen lassen:
1 Regional einkaufen
Wer regional und saisonal einkauft, unterstützt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern verringert wegen kurzer Transportwege auch den eigenen ökologischen Fussabdruck.
2 Seconhand einkaufen und tauschen
Gebraucht ist das neue Neu! Anstatt etwa Kleidung und Möbel neu zu kaufen, können Sie sich bei zahlreichen Tauschbörsen oder in lokalen seconhand Shops umsehen. Den Vintage-Chic gibt’s obendrauf!
3 Auf’s Velo und den öV setzen
Lassen Sie das Auto öfter stehen. Mit dem Velo schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern tun auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes. Und wen das Fernweh packt, kann mit dem Zug umweltbewusst durch die Schweiz oder Europa reisen.
Tipp: Hier finden Sie die besten Nachtzugverbindungen in der Schweiz und Europa.
4 Food Waste vermeiden
Lebensmittelabfälle belasten den Geldbeutel und die Umwelt. Werfen Sie vor dem Einkaufen einen Blick in den Kühlschrank und erstellen sich eine Einkaufsliste, um gezielter einzukaufen und weniger wegzuwerfen oder planen Sie einen Rest-Ess-Tag pro Woche. Hier finden Sie weitere Tipps gegen Food Waste.