Annahme der Zweitwohnungsinitiative: für eine nachhaltige Landschaft

Viele Häuser und wenige Bewohner: In manchen Teilen der Schweiz bietet sich ein groteskes Bild. Oft stehen die Häuser die meiste Zeit des Jahres leer und treiben die Immobilienpreise in unerschwingliche Höhen. Dem wurde nun mit der Annahme der Zweitwohnungsinitiative ein Riegel vorgeschoben.

Die Mehrheit der Schweizer möchte keiner weitere Zersiedelung.
In der Schweiz soll es keine weitere Zersiedelung geben. Foto: © Jan Schuler - Fotolia.com
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Die Schweizer wollen keine weitere Zersiedelung und damit den nachhaltigen Schutz der Landschaft. 50,6 Prozent der Stimmenbürger haben sich für einen Stopp der weiteren Zersiedelung der Schweizer Landschaft ausgesprochen. Mit der Annahme der Initiative darf der Anteil der Zweitwohnungen in keiner Gemeinde mehr den Wert von 20 Prozent übersteigen. In vielen Berggebieten wird dieser Wert jedoch bereits überschritten. Für solche Gebiete gilt ein Bau-Stopp, es dürfen also keine weiteren Gebäude mehr errichtet werden.

«Dass eine Initiative, die bei der Lancierung als chancenlos und deren Annahme lange als utopisch taxiert wurde, eine Mehrheit der Stimmbevölkerung und der Stände hinter sich bringen kann, ist sensationell», sagt Otto Sieber, Pro Natura Zentralsekretär. Die Zersiedelung der Schweiz und die Zubetonierung der Tourismuszentren in den Alpen würden der Bevölkerung offensichtlich unter den Nägeln brennen.

Besonders den Mittellandkantonen liegt das Aufhalten der Zersiedelung am Herzen, sie nahmen alle die Volksinitiative an – Luzern und Zug ausgeschlossen. Die grösste Mehrheit wurde im Kanton Basel-Land mit 62 Prozent erreicht. Im Graubünden und im Tessin steht die Bevölkerung der Initiative mit 57 Prozent und 54 Prozent ablehnend gegenüber. Besonders in der Ferienregion Wallis sprach sich das Wahlvolk mit 74 Prozent eindeutig gegen das Aufhalten der Zersiedelung aus.

Quelle: pronatura, NZZ Text: Miriam Dippe

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