Plastik im Meer: Idee eines Studenten soll Ozeane retten

Die Vision des 20-Jährigen Boyan Slat wird Wirklichkeit. Zusammen mit Forschern hat er seine Auffangvorrichtung entwickelt, die Plastik aus den Ozeanen filtern soll. Der Prototyp wird in Kürze schon zu Wasser gelassen.

Plastik im Meer einfangen: Engagierter Junge packt es an
Foto: © The Ocean Clenaup
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Die Initiative für das Projekt zur Rettung der Weltmeere ging bereits 2011 von dem damals 16jährigen Slat aus. In seinen Badeferien entdeckte er beim Tauchen an den Küsten Griechenlands mehr Plastikmüll als Fische im Wasser. Über Crowdfunding sammelte er die umgerechnet notwendigen zwei Millionen Franken, um die Organisation «The Ocean Cleanup» zu gründen und mit Wissenschaftlern der Technischen Universität Delft einen Prototypen zu entwickeln.

Plastik einfach aus dem Meer fischen

«The Ocean Cleanup» hat inzwischen die Entwicklung des ersten Prototyps abgeschlossen. Er misst eine Länge von 50km und besteht aus V-förmig angeordneten Schläuchen, die an der Meeresoberfläche schwimmen und durch Gewichte am Meeresboden an ihrer Position gehalten werden.

Am Ende der Schläuche befinden sich Behälter, in welche das an der Oberfläche auflaufende Plastik durch die Strömung hineingetrieben werden soll. So könne das Plastik im Meer leicht eingefangen werden. Das gesammelte Plastik aus dem Meer soll anschliessend recycelt werden.

Meeres-Staubsauger bald im Test auf hoher See

Plastikmüll der kleiner als 2cm ist, kann allerdings vom Ocean Cleanup nicht aufgefangen werden. Dennoch sollen sich auf diese Weise 90% des Plastiks im Meer herausfiltern lassen.

Ein wichtiger Vorteil sei dabei, dass es kein Netz gibt, in dem sich Fische und andere Meeresbewohner leicht verfangen können. Die meisten Tiere können einfach unter dem Meeres-Staubsauger wegtauchen.

Allerdings gibt es auch viele Tiere, die direkt auf der Oberfläche schwimmen, wie Kritiker des Projekts anmerken. Unklar ist auch, ob die geplanten Verankerungen auf hoher See tatsächlich halten werden.

Wie praxistauglich das Gerät ist, wird sich bald zeigen. Erste Tests der Vorrichtung sollen 2016 beginnen und zunächst über sechs Monate hinweg laufen.

Quellen: watson.ch, theoceancleanup.com, Autor: Regina Rohland

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