Der älteste Urwald in Europa muss stehen bleiben

Die polnische Regierung wollte den Wald grossflächig abholzen. Doch nun hat der Europäische Gerichtshof entschieden, dass die Forderung gegen EU-Recht verstösst.

Kann ein Gericht den ältesten Urwald Europas noch retten?
Foto: © Aleksander / iStock / Thinkstock
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Eine Abholzung würde dem Naturschutzrecht der EU widersprechen. Mit seinem Urteil vom vergangenen Dienstag folgt der Europäische Gerichtshof einer Klage der EU-Kommission, die sich gegen die Rodung stellte.

Die polnische Regierung hatte die Forderung nach einer Abholzung gerechtfertigt mit der Ausbreitung des Borkenkäfers. Neben der EU-Kommission zweifelten auch Umweltschützer daran, dass dieses Motiv eine grossflächige Abholzung rechtfertige. Der EU-Gerichtshof bestätigte diese Beurteilung in seiner Entscheidung.

 

Abholzung würde seltene Tiere und Pflanzen gefährden

Der Bialowieza-Urwald liegt mitten auf der polnisch-russischen Grenze. Teile davon sind bereits als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet oder gehören anderen Schutzgebieten an, da hier unter anderem sehr seltene 50 Meter hohe Eichen und 40 Meter hohe Eschen in den Himmel ragen.

Kann ein Gericht den ältesten Urwald Europas noch retten?

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Zwischen den höchsten Laubbäumen Europas leben geschützte Tiere wie Wölfe oder Luchse. Auch Wisente, die europäischen Bisons, sind hier heimisch, so wie tausende weitere Tier- und Pflanzenarten. Viele davon sind sehr selten, wie beispielsweise der Scharlachrote Plattkäfer. Oder gar endemisch, also nur noch in diesem einen Gebiet vorkommend. Das macht den Urwald besonders schützenswert.

Quellen: shz.de, tagesschau.de, spiegel.de, wikipedia.org

Autoren: Bianca Sellnow / Olivia Sasse, aktualisiert am 18. April 2018

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