Wo Kreuzottern in der Schweiz leben und wie giftig ihr Biss ist

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Die Kreuzotter ist eine der wenigen Schlangenarten in der Schweiz, die giftig ist. Wo sie lebt, an welchen Merkmalen du die Giftschlange erkennst und wie gefährlich ein Biss von ihr ist, erfährst du in diesem Artikel.

Kreuzotter in der Schweiz: Steckbrief und so giftig ist ihr Biss

Die Kreuzotter fällt durch ihr typisches Zick-Zack-Muster auf. Foto: © iStock / Getty Images Plus

Insgesamt acht Schlangenarten sind in der Schweiz heimisch. Sechs davon sind völlig ungefährlich und gehören zu den Nattern. Doch es gibt auch zwei Giftschlangen in der Schweiz: die Aspisviper und die Kreuzotter. Führen Bisse der Kreuzotter zu ernsthaften Gesundheitsproblemen? Das und wie man diese Giftschlange erkennt, erfährst du in diesem Artikel

Biss: Ist die Kreuzotter giftig?

Die Kreuzotter ist giftig. Sie besitzt Giftdrüsen, die ein Gift produzieren, welches sie beim Biss in ihre Beute oder als Verteidigungsmechanismus gegen potenzielle Bedrohungen injiziert. Das Gift der Kreuzotter ist für ihre typischen Beutetiere wie kleine Säugetiere, Vögel und Eidechsen tödlich und dient dazu, die Beute schnell ruhig zu stellen.

Für den Menschen kann ein Biss der Kreuzotter schmerzhaft sein und zu verschiedenen Symptomen führen, darunter Schwellungen, Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Herzschlag und in seltenen Fällen auch zu schwerwiegenderen Reaktionen. Allerdings sind tödliche Fälle beim Menschen extrem selten, da das Gift der Kreuzotter nicht so potent ist wie das einiger anderer Schlangenarten. Dennoch sollte ein Biss ernst genommen und medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden, um Komplikationen zu vermeiden.

Wanderer gehen an Schlange vorbei
Für Menschen ist der Biss der Kreuzotter giftig, aber nur selten gefährlich. © iStock / Getty Images Plus / miljko

Es ist wichtig zu wissen, dass Kreuzottern in der Regel scheu sind und Menschen meiden. Sie beissen nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder versehentlich berührt oder gestört werden. Auf Wanderungen sollte man darum immer aufmerksam sein, und Lebensräume von Schlangen respektieren, um versehentliche Begegnungen zu vermeiden.

Wie gross ist die Kreuzotter?

Die Kreuzotter ist relativ klein. In der Regel erreichen erwachsene Exemplare eine Körperlänge von etwa 60 bis 80 Zentimetern. Es gibt jedoch auch besonders grosse Tiere, die bis zu 90 Zentimetern lang sein  können. Männchen sind typischerweise etwas schlanker und kürzer als Weibchen.

Wie sieht die Kreuzotter aus?

Die Grundfarbe der Kreuzotter kann variieren und reicht von grau, gelblich, rötlich bis zu fast schwarz. Ein markantes Merkmal ist das dunkle, zickzackförmige Band entlang des Rückens und ein V-förmiges Muster auf dem Kopf, das an ein Kreuz erinnert – daher der Name. Dieses Rückenband ist besonders auffällig und ermöglicht es oft, die Kreuzotter von anderen Schlangen zu unterscheiden. Der Kopf ist deutlich vom Hals abgesetzt und hat eine charakteristisch dreieckige Form, was übrigens typisch für viele Giftschlangenarten ist. Dies hilft ihnen, ihre Beutetiere zu packen und zu halten. 

Schlange schaut über ihren eigenen Schwanz
Die Augen der Schlange sind sehr auffällig, die kupferfarbene bis dunkelrote Iris hat eine senkrechte Pupille. © iStock / Getty Images Plus / Jamie_Hall

Die Pupillen der Kreuzotter sind senkrecht geschlitzt, ähnlich wie bei Katzen, und die Augen haben oft eine rote oder orangefarbene Iris, was der Schlange ein markantes Aussehen verleiht. Die Schuppen der Kreuzotter sind gekielt und erhöht, was der Schlange ein eher rauhes Aussehen verleiht.

Übrigens: In kühleren Gegenden, wie dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb in Deutschland, gibt es besonders dunkle Kreuzottern. Der Anteil in einigen Populationen kann fast 90 Prozent erreichen. Die schwarze Färbung dient vermutlich einer besseren Wärmeregulation unter den gegebenen klimatischen Bedingungen.

Wie unterscheiden sich Männchen und Weibchen?

Männchen neigen zu einer grauen oder bläulichen Farbe, während Weibchen häufig braun, rötlich oder kupferfarben erscheinen. Weibchen sind zudem in der Regel grösser und robuster als die schlankeren Männchen. Obwohl beide Geschlechter das charakteristische zickzackförmige Rückenmuster tragen, kann der Kontrast dieses Musters bei Männchen ausgeprägter sein.

Lebensraum: Ist die Kreuzotter in der Schweiz verbreitet?

Die Kreuzotter ist in der Schweiz weit verbreitet und kommt in Flachlandgebieten aber auch Bergregionen vor. Ihre Verbreitung erstreckt sich über viele Kantone, wobei sie bevorzugt in natürlichen Habitaten wie Wäldern, Feuchtgebieten, Heidelandschaften und alpinen Wiesen lebt. Die Schlange ist sehr anpassungsfähig und kann in Höhen von bis zu etwa 3000 Metern über dem Meeresspiegel überleben. Am häufigsten ist sie aber in Höhenlagen zwischen 1500 und 2500 Metern anzutreffen. Sie bevorzugt insbesondere kühle und feuchte Habitate, die reich an Versteckmöglichkeiten und Jagdgründen sind. Sie kann in der Nähe von Bächen, Flüssen, Mooren und Seen sowie in lichten Wäldern und auf grasigen Almwiesen gefunden werden. In der Schweiz ist sie oft in den Alpen und im Jura anzutreffen.

Ist die Kreuzotter geschützt? 

Trotz ihrer weiten Verbreitung ist die Kreuzotter in einigen Regionen selten und steht darum unter Schutz. Ihr Lebensraum wird durch den Schutz von Feuchtgebieten, Wäldern und anderen natürlichen Habitaten gesichert, die für das Überleben dieser und anderer Arten entscheidend sind. Darüber hinaus beinhalten die Schutzmassnahmen oft auch Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen, um das Bewusstsein für die Rolle der Kreuzotter im Ökosystem zu erhöhen und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern. Aber: Veränderungen in ihren Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten, wie Landwirtschaft, Urbanisierung und Tourismus, können lokale Populationen weiterhin gefährden.

Nahrung: Was frisst die Kreuzotter?

Die Kreuzotter hat eine vielseitige Ernährung, die hauptsächlich aus kleinen Säugetieren wie Mäusen besteht, ergänzt durch gelegentliche Beute wie Vögel, Eidechsen und Amphibien. Ihren Speiseplan passt sich der Verfügbarkeit von Beutetieren im jeweiligen Lebensraum an, wobei kleine Nagetiere den grössten Anteil ausmachen. Die Auswahl der Nahrung variiert mit dem Lebensraum und der Jahreszeit, wobei die Schlange ihre Jagdtechnik anpasst, um die am häufigsten vorkommenden und zugänglichen Beutetiere effektiv zu fangen. 

Nach dem Verzehr einer grösseren Beute kann eine Kreuzotter mehrere Wochen bis zu einigen Monaten ohne weitere Nahrung auskommen. Die Verdauung bei Schlangen ist ein energieintensiver Prozess, und während dieser Zeit ist die Schlange weniger aktiv und verbringt viel Zeit mit Ruhen, um Energie für die Verdauung zu sparen. 

Wie jagt die Kreuzotter?

Kreuzottern sind vorwiegend Lauerjäger. Sie verharren regungslos und warten geduldig, bis ein ahnungsloses Tier in Reichweite kommt. Ihre Färbung und das zickzackförmige Muster bieten dabei eine ausgezeichnete Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum, was es der Beute erschwert, die Schlange zu bemerken. Sobald die Beute nahe genug ist, führt die Kreuzotter einen blitzschnellen Angriff durch. Sie schnellt vor, beiss ihre Beute, um ihr Gift zu injizieren, und lässt dann meist sofort los.

Das Gift der Kreuzotter wirkt schnell und beginnt, die Beute zu lähmen. Kleinere Tiere sterben innerhalb kurzer Zeit nach dem Biss. Die Schlange folgt ihrer Beute manchmal ein Stück, falls sie nach dem Biss noch fliehen kann, wartet aber in der Regel, bis das Gift wirkt und die Beute stirbt.

eine Schlange hat den Kopf etwas über dem Boden und streckt die Zunge raus
Die Kreuzotter kann Beutetiere fressen, die grösser als ihr Kopf sind.  © iStock / Getty Images Plus / MikeLane45

Nachdem die Beute tot ist, schluckt die Kreuzotter sie als Ganzes, beginnend mit dem Kopf, um das Verschlucken zu erleichtern. Die flexible Kieferstruktur der Schlange ermöglicht es ihr, Beutetiere zu verschlingen, die grösser als der Durchmesser ihres Kopfes sind. 

Nachdem die Beute tot ist, schluckt die Kreuzotter sie als Ganzes, beginnend mit dem Kopf, um das Verschlucken zu erleichtern. Die flexible Kieferstruktur der Schlange ermöglicht es ihr, Beutetiere zu verschlingen, die grösser als der Durchmesser ihres Kopfes sind. 

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