Radioaktivität: Warum auch natürliche Strahlung gefährlich ist
Aus Sicherheitsgründen wird die Nutzung von Radioaktivität, unter anderem als Energiequelle von Atomkraftwerken, immer öfter abgelehnt. Doch Radioaktivität kann nicht nur industriell genutzt, sondern auch ganz natürlich vorkommend zur Gesundheitsgefahr werden. So wie das Edelgas Radon, wodurch in der Schweiz etwa 200, in Deutschland sogar 1900 Menschen jährlich sterben.

Radioaktivität entsteht durch Atome, deren Kerne instabil sind. Das bringt gewisse Vorteile mit sich, die heutzutage vielfältig genutzt werden. Es beginnt bei Röntgenstrahlen in der medizinischen Diagnostik und reicht bis zur Energiegewinnung. Denn der Zerfall dieser Atome erzeugt massig Energie.
Der grosse Nachteil, der nicht erst seit Tschernobyl oder Fukushima bekannt ist: Wird die Radioaktivität in einem Atomkraftwerk nicht mehr ausreichend abgeschirmt, etwa durch massive Bleiwände oder Ummantelungen, dann wird sie zu einer Gesundheitsgefahr für alles Leben in der Umgebung.
Doch solche Gefahren gehen nicht nur von Atommeilern aus. Denn über gezielt eingesetzte Radioaktivität hinaus kommt diese auch rein natürlich auf der ganzen Welt vor.
Natürliche Radioaktivität: Weltweit Radon nachzuweisen
Nahezu überall auf der Welt ist das radioaktive Uran in der Erdkruste zu finden, wenn auch in sehr geringer Konzentration. Diese Radioaktivität ist prinzipiell für den Menschen nicht schädlich. Sein Zerfallsprodukt indes schon. Denn Uran zerfällt zu Radium, dieses wiederum zu dem Edelgas Radon.
Dort wo das Erdreich besonders durchlässig ist – in der Schweiz ist dies im Jura, den Alpen und dem Mittelland der Fall, aber auch beispielsweise in vielen deutschen Regionen – tritt vermehrt gasförmiges Radon aus. Wie das Eidgenössische Department des Innern informiert, lagert sich das radioaktive Radon an Staubpartikeln und anderen Schwebteilchen an und kann über die Luft eingeatmet werden.
Diese radioaktiven Teilchen können Lungenkrebs auslösen. Schätzungen zufolge sollen durch solche Radioaktivität in der Schweiz, Radon macht dabei die grösste Strahlenbelastung aus, 200 bis 300 Menschen jährlich sterben. Sie ist gleich nach Rauchen die zweithäufigste Ursache für den Tod durch Lungenkrebs im Land. In Deutschland sollen es laut dem deutschen Bundesamt für Strahlenschutz sogar etwa 1.900 Menschen sein.
Wird das Vorkommen «an der frischen Luft» aufgrund der geringen Konzentration als ungefährlich eingestuft, so kann es in geschlossenen Räumen, insbesondere im Keller, zu gesundheitsgefährdeten Radon-Konzentrationen kommen. Das radioaktive Gas aus dem Erdreich kann selbst den Kellerboden durchdringen und sich so in diesen meist ungelüfteten Räumen besonders stark konzentrieren. Abhilfe, um eventuelle Konzentrationen zu reduzieren: Regelmässig lüften oder bauliche Veränderungen.
Wie jeder die Radonkonzentration in seiner Wohnung messen kann und welche baulichen Massnahmen vor dieser Radioaktivität schützen, mehr dazu erfahren Sie hier.
Quellen: BAG, bfs.de, Greenpeace, Wikipedia