Neu auf der Roten Liste: Giraffen sind vom Aussterben bedroht
Giraffen werden von der Weltnaturschutzunion IUCN erstmals als gefährdet eingestuft. In den letzten dreissig Jahren ist ihre weltweite Population um alarmierende 40 Prozent zurückgegangen. Und der Bestand sinkt immer weiter.

Sind die Giraffen bald ausgestorben? Ein Blick in die Zukunft lässt Böses erahnen. Angenommen der Rückgang der Population geht in gleichem Masse wie bisher weiter, wird es in 60 bis 70 Jahren keine Giraffen in freier Wildbahn mehr geben.
In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Tiere laut der «International Union for Conservation of Nature» IUCN von etwa 150’000 auf 100’000 geschrumpft. Schuld sind einerseits die Wilderer, die illegal Jagd auf die Giraffen machen. Andererseits steht den bedrohten Savannentieren immer weniger Lebensraum zur Verfügung – so die Begründung der IUCN.
Giraffen sind leichte Beute
Die Giraffe ist ein leichtes Ziel für Jäger. Sie kann ohne Aufwand aufgespürt werden, bewegt sich kaum und bietet ein grosses Ziel. Aufgrund seiner Masse ist das grösste Landsäugetier der Erde als Nahrungsquelle für den Menschen interessant. Stephanie Fennessy, Expertin auf dem Gebiet, hebt diesen Aspekt in einem Interview mit der ARD sogar als Hauptmotivation für das illegale Töten hervor: «Giraffen werden meistens für ihr Fleisch gewildert».
Das Vorkommen der Giraffen ist auf den afrikanischen Kontinent beschränkt – genauer gesagt, das Gebiet südlich der Sahara. In Verbreitungsgebieten der Giraffe gibt es häufiger politische Unruhen, welche die Situation für den Tierschutz erschweren und somit den Rückgang der Wildtiere zusätzlich beschleunigen.
Es bleibt zu hoffen, dass die betroffenen Parteien durch den Bericht der IUCN aufgerüttelt worden sind und sich gemeinsam für den Erhalt der bedrohten Wildtiere einsetzen werden. Falls nicht, wird die Giraffe wohl bald nur noch im Zoo zu bestaunen sein.
Am gefährdetsten ist:
Die Nubische Giraffe (Giraffa camelopardalis camelopardalis) in Ostafrika. Ihre Population ist von 20'577 Exemplaren um 1979/81 auf 650 Exemplare in 2016 zurückgegangen!
Text: Maximilian Comtesse