Wer quakt denn da? Frösche und Kröten in der Schweiz

Frösche und Kröten mögen es nass, deshalb sind sie häufig in der Nähe von Flüssen oder Seen zu finden. Doch ihr Lebensraum wird immer kleiner, darum sinkt die Zahl der Arten. Welche Frösche und Kröten noch in der Schwiez zu finden sind und wie sie leben.

Frösche und Kröten in der Schweiz: Arten, Aussehen, Lebensraum
Der Wasserfrosch ist in der Schweiz weit verbreitet. Foto: © HansPeterK / iStock / Thinstock

Um ihre Eier abzulegen (laichen), brauchen Frösche und Kröten in der Regel ein Gewässer. Darum leben sie gerne bei natürlichen Fluss- und Bachläufen, auf feuchten Wiesen oder auch mal im Moor. Teiche im Naturgarten oder kleine Seen gehören ebenso dazu.

Leider sind diese Gebiete inzwischen so selten geworden, dass Frösche und Kröten in der Schweiz laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) zu den am meisten gefährdeten Tiergruppen überhaupt zählen. Künstlich veränderte Gewässer, Trockenlegungen von einst feuchten Gebieten, aber auch die immer geringere Anzahl an Gartenteichen und die dafür zunehmenden Strassen sowie Autos – all dies sind Ursachen dafür, dass die Frösche und Kröten in der Schweiz stark in ihren Beständen gefährdet sind.

Lediglich der Grasfrosch bei den Fröschen, sowie der Bergmolch und der Alpensalamander bei den weiteren Amphibien, sind nach Angaben des BAFU nicht in ihren Beständen bedroht. Hierbei wird allerdings der recht häufig vorkommende Italienische Springfrosch nicht berücksichtigt, da er keine heimische Art sind, sondern eine eingewanderte.

So sehen einige Frösche, Kröten und andere Amphibien in der Schweiz aus

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Ein eher ruhiger Gast im Garten: Der Grasfrosch

Ob im Wald, auf feuchten Wiesen und Weiden, aber auch in Gärten: Der Grasfrosch (Rana temporaria) fühlt sich in der Schweiz fast überall wohl. Wichtig ist allerdings, dass er in der Nähe ein Laichgewässer vorfindet, in dem sich sein Nachwuchs entwickeln kann. Bei der Wahl der Kinderstuben sind Grasfrösche nicht sehr anspruchsvoll.

Die 6 bis 11 cm grossen Frösche haben eine glatte, meist braune Haut mit dunklen Flecken. Ihre Färbung ist sehr variabel und reicht von Gelb über Rotbraun bis hin zu Grau. Vor allem in hohen Lagen sind Grasfrösche häufig recht dunkel gefärbt. Teilweise haben sie so viele Flecken, dass sie fast schwarz sind.

Im Gegensatz zu Wasserfröschen sind Grasfrösche eher ruhige Tiere. Obwohl sich zahlreiche Tiere gleichzeitig an den Laichgewässern sammeln und die Männchen durch Rufe auch sich aufmerksam machen, geschieht dies doch oft eher unbemerkt. Grund dafür ist sicherlich auch, dass Grasfrösche keine Schallblasen besitzen und daher nur leise gurren können. Nach wenigen Tagen wandern die erwachsenen Tiere weiter und an ihre Anwesenheit erinnern nur noch die grossen Laich-Teppiche, aus denen nach etwa 2 bis 3 Wochen die Kaulquappen schlüpfen.

Auf dem Weg zu den Laichgewässern und zurück in ihre Sommerlebensräume werden unzählige Grasfrösche auf Schweizer Strassen überfahren. Da die Art aber an vielen Orten in der Schweiz ideale Lebensbedingungen vorfindet, gilt der Grasfrosch als nicht gefährdet. Foto: © bLAZER76 / iStock / Thinkstock

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Frosch oder Kröte? Wie sich die Amphibien unterscheiden

Kröten haben meist einen gewichtigeren Körperbau als Frösche und die Hinterbeine sind in etwa so lange wie die Vorderbeine. Dieser Umstand lässt Kröten eher kriechen.

Frösche haben dagegen längere, sprunggewaltige Hinterbeine, mit denen sie so manchen grossen Satz machen können. Dies hilft ihnen unter anderem ihren Fressfeinden zu entkommen. Zudem leben Kröten meist an Land, Frösche eher im oder direkt am Wasser.

Da es beim Lebensraum aber auch Ausnahmen gibt, werden von der Wissenschaft Frösche, Kröten und dann auch noch Unken zudammen in die Familie der Froschlurche gesteckt. Dann gibt es noch die Schwanzlurche, Salamander und Molche, sowie die Schleichlurche, die unter der Gattung der Amphibien vereint werden.

Darunter ist auch eine giftige Kröte, die in der Schweiz lebt. Wohl aufgrund ihrer gemütlichen Fortbewegungsart hat die Natur die Erdkröte mit einem Hautgift gesegnet, welches Fressfeinde abhalten soll. Das ist zwar nicht sonderlich schädlich für den Menschen, küssen sollten Sie diese Kröte jedoch nicht, um sehen ob daraus ein Prinz wird. Denn das Gift kann die Schleimhäute reizen.

Frösche und Kröten in der Schweiz bestimmen

Die Bestimmung einer Kröte oder eines Frosches ist für Laien gar nicht so einfach. Doch sowohl bei ausgewachsenen Amphibien, als auch bei jungen Kaulquappen oder gar nur dem Laich der Tiere, kann ein Bestimmungsschlüssel der Initiative Froschnetz helfen.

Quellen: Froschnetz.ch, BAFU, Wikipedia

Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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