Fledermäuse in der Schweiz: Mehr als die Hälfte der Arten bedroht

Eine neue Erhebung zum Bestand der Fledermäuse in der Schweiz weist auf die akute Bedrohung der einheimischen Arten hin. Schuld daran ist nicht nur der schwindende Lebensraum der Insektenjäger.

Fledermäuse in der Schweiz stark bedroht vom Aussterben
Foto: © Ivan Kuzmin / iStock / Thinkstock
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Das Bundesamt für Umwelt hat 15 der einheimischen Fledermausarten auf die Rote Liste gesetzt. Sie sind in ihrem Bestand zum Teil bereits stark bedroht. Zu vier der insgesamt 30 Fledermausarten lagen nur ungenügende Daten vor, daher wurden sie von der BAFU nicht berücksichtigt.

Bereits so gut wie ausgestorben sind das Kleine Mausohr, das Graue Langohr und die Grosse Hufeisennase. Fünf Arten sind noch stark gefährdet, und bei sieben weiteren wird der Bestand als verletzlich eingestuft. Lediglich vier Arten von Fledermäusen in der Schweiz werden als nicht gefährdet angesehen.

Wieso steht es so schlecht um die Fledermäuse in der Schweiz?

Obwohl alle einheimischen Fledermausarten bundesrechtlich geschützt sind, haben es Fledermäuse in der Schweiz dennoch schwer, Wohnungsmangel und schlechte Umwelteinflüsse verringern ihre Zahl. Betroffen sind vor allem Arten, die in Dachstöcken leben. Dieser Wohnraum verschwindet immer mehr durch Sanierungen und Ausbauten.

Fledermäuse nutzen allerdings die menschlichen Behausungen besonders gern für die Aufzucht ihrer Jungen. Auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, oder die Gefahren, die in reich strukturierten Landschaften auf die nachtaktiven Jäger warten, machen ihnen das Leben schwer. Eine natürliche Ursache ist die geringe Geburtenrate, lediglich ein Junges bringt ein Fledermaus-Weibchen pro Jahr zur Welt. 

Quellen: bafu.ch, tagesanzeiger.ch, Autor: Regina Rohland
 

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