Nach über 100 Jahren wieder wilde Wisente in Europa

In der Wiederansiedlung bereits verschwundener oder ausgestorbener grosser Tierarten sind in Europa einige Erfolge zu verzeichnen. So konnten bereits von Luchsen, Bibern, Bären und Wölfen ursprünglich verlorene Habitate wieder besiedelt werden. Auch Wisente finden sich inzwischen erneut in Europa.

Nach langer Zeit ist wieder die wilde Wisente in Europa heimisch
Nach langer Zeit ist wieder die wilde Wisente in Europa heimisch. Foto: lucianbolca, iStock, Thinkstock

Das Wisent oder der Europäische Bison

Wisente, auch «Europäischer Bison» genannt, leben in freier Natur in Herden von bis zu 20 Muttertieren mit ihren Jungtieren. Frei lebende Wisente können 500 kg schwer werden, bei einer Widerristhöhe (am Übergang vom Hals zum Rücken) von bis zu 1,80 m. Eine Herde benötigt viele Hektar grosse, möglichst zusammenhängende Lebensräume, bestehend aus lockeren Mischwäldern. Sie ernähren sich vorwiegend von Kräutern, jungen Baumtrieben sowie Bucheckern und Eicheln. In den 1920er Jahren wurde das letzte Tier in Freiheit geschossen. Nur zwölf Wisente überlebten in Zoos und Tierparks. Wisente sind die letzte ursprüngliche Rinderart in Europa.

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Wisente werden bis zu 24 Jahre alt

Im Wisent-Wald in Wittgenstein sollen die Wisente sogar eine landschaftspflegerische Funktion in offenen Wald- und Parklandschaften übernehmen und die Artenvielfalt erweitern. Auch in der Schweiz wird bereits über eine Ansiedlung der Wildrinder nachgedacht. Foto: © Wisent-Welt-Wittgenstein

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Zucht, Auswilderung und erneute Ansiedlung von Wisenten

Die heute lebenden Wisente sind alle Nachfahren der zwölf Wisente aus den Tiergehegen. Nachdem man die Gefahr des Aussterbens erkannt hatte, wurden die Wisente kontrolliert gezüchtet. Bereits seit den 1950er Jahren konnten Tiere in Osteuropa wieder ausgewildert werden.

Wisente bald auch in der Schweiz?

Grasen Wisente bald auch auf Schweizer Wiesen? Foto: © iStockphoto / Thinkstock

Für die Vorbereitung der Auswilderung ist es wichtig, dass die Tiere vom Menschen entwöhnt werden, das heisst, sie werden scheu und meiden menschlichen Kontakt. Dadurch kann unliebsamen Begegnungen mit diesen beeindruckenden Hornträgern vorgebeugt werden.

In Deutschland schon Wisente, bald auch in der Schweiz?

Seit 2010 wurde auch in Deutschland die Ansiedlung von Wisenten vorbereitet und praktiziert. Hier sollen sie sogar eine landschaftspflegerische Funktion in offenen Wald- und Parklandschaften übernehmen und die Artenvielfalt erweitern helfen. Auch in der Schweiz wird bereits über eine Ansiedlung der Wildrinder nachgedacht.


Mehr zum Wisent lesen Sie von Wildtier Schweiz: «Wisent: Wiederansiedlung wird Realität» oder unter wildtier.ch.

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