UV-Kleidung im Test: Wie effektiv ist sie als Sonnenschutz?

UV-Kleidung soll vor den schädlichen Strahlen der Sonne schützen. Gerade Kleidung für Babys und Kinder ist deshalb immer öfter mit UV-Schutz ausgestattet. Aber auch für Erwachsene gibt es schon Shirts und Hosen mit Lichtschutzfaktor. Doch hält die oft recht teure Kleidung wirklich, was sie verspricht?

UV-Kleidung im Test: Was bringt sie und wie gut ist der Schutz?
Vor allem Kinder sollten sich im Sommer am Strand durch UV-Kleidung vor schädigenden Sonnenstrahlen schützen. Aber wie schneidet sie im Test ab? Foto: © shalamov / iStock / Thinkstockphotos

Um sich bei Outdoor-Aktivitäten sowie beim ausgiebigen Sonnenbad am Strand effektiv zu schützen, bringen immer mehr Labels spezielle Bekleidung mit besonderem UV-Schutz auf den Markt. Diese soll die bedeckten Stellen von aggressiven UV-Strahlen abschirmen.

Die Prüfer von Stiftung Warentest haben die Eigenschaften dieser Kleidung einmal genauer unter die Lupe genommen. Besonders positiv ist hierbei aufgefallen: Bis auf ein Shirt von Columbia kam die UV-Kleidung im Test ohne besondere Zusätze aus. Alleine das Gewebe schützte vor der Sonne.

Doch nicht alle untersuchten Teile schnitten beim UV-Schutz gleich gut ab. Ähnlich wie bei Sonnencreme, kann dies vom genannten Schutzfaktor abhängen, der jedoch leider nicht immer eindeutig ist.

UV-Kleidung im Test: Verwirrung beim Schutzfaktor

Die Tester hatten Bekleidung mit insgesamt drei verschiedenen UV-Schutz-Siegeln untersucht. Da gab es die Australisch-neuseeländische Norm, eine Europäische Norm EN 13758 und das Siegel UV-Standard 801. 

Im Praxistest zeigte sich bezüglich des Schutzfaktors ein grundsätzliches Problem. Die hiermit ausgezeichnete UV-Kleidung erfüllt zwar die angegebenen Schutzfaktoren. Aber leider nur, wenn sie ungetragen im Schrank hängt. Wird etwa ein Shirt durch Schwitzen belastet oder durch Bewegung gedehnt – das zieht die Fasern auseinander und lässt mehr Licht durch –, kann der Schutzfaktor auf ein Zehntel der angegebenen UV-Schutzfunktion schrumpfen.

Dies gilt am stärksten für die EU-Norm, aber auch die australisch-neuseeländische Norm ist davon betroffen. Der von mehreren Prüfinstituten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich entwickelte UV-Standard 801 war am wenigsten davon betroffen und ging deshalb aus diesem Test als bester heraus.

Einkaufstipp: So schützt der eingebaute UV-Schutz optimal

Bestnoten erzielte Bekleidung, die einen UV-Schutz von mindestens UPF 50 hatte. UPF steht für «Ultraviolet Protection Factor». Eine Note Drei gab es nur noch bei UPF 40, Outdoorhemden unter UPF 15 und Kinderbekleidung unter dem Faktor 20 fielen bei der Stiftung Warentest komplett durch. Wer einen effektiven Hautschutz durch Kleidung erreichen möchte, sollte deshalb unbedingt auf einen hohen Schutzfaktor setzen.

 

Auch ohne Spezialkleidung effektiv vor der Sonne schützen

  • Auch normale Kleidung hält bereits einige UV-Strahlen ab. Generell hilft es, ein T-Shirt in der Sonne zu tragen. Laut Tests ist dies besser als ein gewebtes Hemd. Noch besser, besonders bei Outdooraktivitäten: Funktionskleidung aus Polyester.
  • Gerade bei Kindern ist eine Mütze oder ein Sonnenhut hilfreich gegen zu intensive Sonneneinstrahlung.
  • Auch im Schatten wird man bekanntlich braun, geht so aber allzu heftigen UV-Strahlen aus dem Weg.
  • Nicht in die pralle Mittagssonne legen. Lieber morgens oder am Nachmittag ein Sonnenbad geniessen.
  • Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor verwenden. Dass man dadurch nicht mehr braun wird, ist ein Mythos.
  • Kam es doch mal zum Sonnenbrand? Dann schaffen Sie mit diesen Hausmitteln gegen Sonnenbrand Abhilfe.

Quellen: Ionic.info, Test.de

Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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