Giftfreie Kinder-Kleidung: Vorsicht beim Kleiderkauf
Zur Vorfreude aufs Baby gehört der Gang in die Babykleiderabteilungen. Alles gibt es in herrlich bunten Farben, mit Tiermotiven und Blumen verziert. Doch aufgepasst, denn nicht alle diese hübschen Farben können für die Eltern Anlass zur Freude sein.

Kinder lieben es knallbunt mit lustigen Motiven. Doch gerade in diesen Sachen finden sich immer wieder giftige Rückstände: So stecken Pestizide, mit denen die Baumwollpflanzen behandelt wurden, immer noch in der Kleidung. Beispielsweise mit Phthalaten. Phthalate sind Weichmacher, die dafür sorgen, dass die Applikationen von Tieren, Blumen und Prinzessinnen auf T-Shirts, Schlafanzügen oder Jacken weich und geschmeidig sind. Obwohl Phthalate erwiesenermassen fruchtbarkeitsschädigend sind, sind sie in der EU noch nicht gesetzlich verboten. Typische Kandidaten für Weichmacher in Babykleidung sind, neben den gummierten Applikationen, etwa Schuhsohlen oder die Sohlen von Laufsöckchen. Aber auch in Regenkleidung werden oft diese Stoffe eingesetzt. Deshalb dürfen Regensachen niemals auf nackter Haut getragen werden. Beim Kauf von solchen Produkten sollte man unbedingt auf einen Hinweis wie «frei von Weichmachern/Phthalaten» achten.
Giftcocktail in Kleidern
Damit die neuen Kleider schön bunt werden, setzen die Hersteller gerne Schwermetalle in Form von zinnorganischen Verbindungen ein. Besonders bedenklich ist dies, wenn die belasteten Textilien direkt und lange auf der Haut getragen werden, wie es etwa bei Kinderschlafanzügen, Babyschlafsäcken oder Bodies der Fall ist.
Dieser hochgiftige Cocktail aus Pflanzenschutzmitteln, Weichmachern und Farbstoffen löst bei Kindern oftmals Hautirritationen aus und jedes dritte Kind bekommt gar eine Allergie.Denn für Kinder sind Giftstoffe in der Kleidung besonders schädlich: Sie haben im Verhältnis zum Körpergewicht eine größere Hautoberfläche als Erwachsene. Ihr Stoffwechsel arbeitet schneller, was dazu führt, dass die Giftstoffe in einer höheren Dosis in den Körper dringen.
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Wenig farbige und unbedruckte Kleidung ist meist schadstoffärmer und lässt ihr Baby ruhig schlafen. Foto: Kirichenko / iStock / Thinkstock
Auf die Etikette achten
Was kann man tun, um der erschreckenden Liste an Schadstoffen in Babykleidung zu entgehen? Einem Kleidungsstück kann man leider nicht ansehen, ob es mit problematischen Stoffen behandelt wurde oder nicht. Auch der Preis ist kein Hinweis auf Qualität. Grundsätzlich sollte jedes neue Kleidungsstück vor dem ersten Tragen gewaschen werden. Alle Kleidung, die direkt auf der Haut liegt, wie Hemdchen, Höschen und Strumpfhosen, sollte wenig Farbe haben und am besten gar nicht bedruckt sein. Neuware, deren Etikett ein «separates Waschen» erfordert, sollte man komplett meiden: Der Hinweis stellt klar, dass die Farben und Chemikalien nicht so fest mit den Fasern verbunden sind, wie sie es bei Babykleidung eigentlich sein sollten.
Grosse Auswahl an unbedenklichen Kleidern
Öko-Mode für Kinder ist farblos, langweilig und kratzt? Das war einmal. Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter von Biomode, die mit verlässlichen Siegeln eine schadstofffreie Kleidung garantieren und daneben topmoderne Kleidung bieten. Insbesondere im Internet gibt es eine Fülle von Onlineshops, die Ökomode für die Kleinsten anbieten. Besonders aufgefallen ist der Onlineshop von www.hessnatur.com. Die Kleider sind zum einen wunderschön und topmodisch. Zum anderen sind sie auch preislich bezahlbar. Ein Babyjäckchen aus reiner Biobaumwolle gibt es bereits für 24.90 Franken, ein Mädchenkleid mit Blümchenprint aus Biobaumwolle für 49.90 Franken. Ein weiterer Online-Shop ist unter www.bergflocke.ch zu finden. Hier gibt es natürliche und schicke Kinderkleidung die rein aus Bio-Stoffen hergestellt ist.
Auch www.vivanda-versand.ch bietet garantiert schadstofffreie Kinderkleidchen an. Dafür garantiert das Siegel k.b.A (kontrolliert biologischer Anbau). Die Kleider zeichnen sich ebenfalls durch süsses Design und vernünftige Preise aus. Die Internetseite www.greenbutterfly.de bietet eine grosse Auswahl an farbenfroher, fröhlicher und hochwertiger Kleidung für Knirpse im Alter von 0 Monaten bis 6 Jahren. Auch Coop setzt bei vielen seiner Kinderkleider mit dem Label Naturaline auf Bioqualität und das zu besonders ansprechenden Preisen.
Kinderkleidung im Secondhand-Laden zu kaufen, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern in vielen Fällen auch die empfindliche Kinderhaut. Denn die meisten Schadstoffe sind durch mehrmaliges Waschen beim kleinen Vorbesitzer der Kleidung schon ausgespült worden.
Die Gefahren, die von Babykleidung ausgehen, beschränken sich nicht nur auf die unsichtbaren Schadstoffe. Worauf Sie ausserdem noch achten sollten, finden Sie hier:
- Verzichten Sie auf Schnüre und Kordeln an den Textilien.
- Reissverschlüsse, Ziernieten, Schnallen und Knöpfe können dem Baby im Schlaf drücken und Schmerzen verursachen. Werfen sie ein gründliches Auge auf die Ziernieten und Knöpfe.
- Die Textilien sollten nicht zu gross sein. Zu grosse Mützen könnten dem Baby in das Gesicht rutschen und für Atemnot sorgen. Ein weiteres Risiko, um dem Baby die Luft zu nehmen, ist ein zu grosser Schlafsack. Das Kleine darf nicht mit dem Kopf durch die Halsöffnung rutschen können, denn dann liegt es mit dem Gesicht im Schlafsack und bekommt keine Luft mehr.
- Ziehen Sie ihr Kind nicht zu warm an, dies kann zur Überhitzung führen. Um herauszufinden ob ihr Baby richtig angezogen ist und ihm nicht zu warm oder zu kalt ist, gibt es ein ganz einfaches Mittel. Tasten Sie den Nacken Ihres Babys ab. Ist dieser normal warm und nicht schwitzig oder kalt, hat Ihr Kind die richtige Temperatur.
Text: Anna Birkenmeier