Bangladeschs Textilfabriken sollen sicherer werden

Fast einen Monat nach dem katastrophalen Fabrikeinsturz einer Textilfabrik in Bangladesch stellen die Landesregierung und die grossen Bekleidungshersteller H&M und Zara ein Abkommen auf. Dadurch sollen die Fabriken zukünftig sicherer werden.

Bangladeschs Textilfabriken sollen sicherer werden
Die Näherinnen arbeiten für einen Hungerlohn und auf ihre Sicherheit wurde bisher auch kein Wert gelegt. Foto © Forgeresearch / Wikipedia
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Die Regierung und Textilriesen wie H&M und Zara reagieren auf die schlechten Arbeitsbedingungen in Bangladeschs Textilfabriken erst nach dem schwersten Unglück in einer Serie von Fabrikunfällen. Jetzt soll das neue Abkommen die Gebäudesicherheit erhöhen und verbesserte Brandschutzvorkehrungen in den Textilfabriken gewährleisten. Zudem will man die Arbeiter durch finanzielle Unterstützung und eine verbesserte Ausbildung stärker fördern. Zukünftig dürfen die Arbeiter dann auch unabhängige Gewerkschaften abschliessen und Lohnverhandlungen führen, erklärte Regierungssprecher Mosharraf Hossain Bhuiyan laut fr-online.de.

Das Ziel des Beschlusses bestehe darin, weitere Unglücksfälle zu verhindern und gegen den schlechten Ruf der grossen Bekleidungshersteller anzukämpfen. Denn Zara und Co. wird bereits seit Jahren vorgeworfen die Ausbeutung der Textilarbeiter in Bangladesch zu unterstützen, das verletzt das Arbeitsrecht massiv. Um billig produzieren zu können, würden die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen bisher ganz ausser Acht gelassen und das, obwohl Bangladesch dafür bekannt sei Sicherheitsstandards nicht zu beachten, heisst es dazu bei zeit.de.

Neben H&M und Zara wollen auch andere Ketten wie C&A, Primark, Tchibo oder die Calvin-Klein-Mutter PVH das Bündnis zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Bangladesch unterstützen. Das Bündnis ist von Internationen Arbeitsorganisationen wie IndusrieALL auf fünf Jahre ausgehandelt worden. Nähere Details sollen am Mittwoch den 15. Juni 2013 bekanntgegeben werden.

Zu den Gegebenheiten in Bangladeschs Textilindustrie

Die Textilindustrie ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Bangladesch. Insgesamt arbeiten 3,5 Millionen Menschen in 4000 Textilunternehmen für einen Monatslohn von knapp 37 Franken. Bislang brauchen die Textilarbeiter auch noch die Erlaubnis des Fabrikbesitzers, um Gewerkschaften zu gründen oder Lohnverhandlungen zu führen.

 

Nach dem katastrophalen Fabrikeinsturz, der sich Ende April bei Dhaka ereignete und mehr als 1100 Leben forderte, untersuchte eine Kommission die anderen Textilfabriken. Danach mussten 18 Fabriken aufgrund der riskanten Arbeitsbedingungen geschlossen werden. Die Behörde des Landes hat nun aber angefangen in über 900 Fabriken Sicherheitsstandards durchzusetzen.

 

Quellen: 20min.ch, berliner-zeitung.de, fr-online.de, zeit.de

Text: Katharina Kehler

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