ADAC prüft Elektrovelos: Der grösste Teil ist «mangelhaft»
Elektro-Velos liegen im Trend und sind auch in der Schweiz äusserst beliebt. Bereits jedes siebte Velo, das verkauft wird, besitzt einen Akku-Antrieb. Ein Test des ADAC bescheinigt den E-Bikes nun aber miserable Noten: Neun von 16 getesteten Velos waren mangelhaft. Darunter auch ein Schweizer Hersteller.

Der Schweizer Elektro-Velo-Hersteller und Marktführer «Biketech» hat bei einem Test des deutschen Automobil-Clubs ADAC (Testergebnisse siehe Grafik unten) schlecht abgeschnitten: Das Premium-Modell «FLYER C5R Deluxe 36V» für 2690 Franken bekam nur ein «mangelhaft». Obwohl es in den Kategorien «Fahren», «Antriebssystem» und «Handhabung» jeweils die Bestnote erhielt, fiel es im Bereich «Sicherheit und Haltbarkeit» durch. Während des Tests brach ein wichtiger Teil des Rahmens, der zum Hinterrad führt und in der Praxis einen Totalschaden verursacht hätte.
Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Kurt Schär, Chef von «Biketech», dass in den letzten elf Jahren kein Rahmenbruch gemeldet wurde und das vom ADAC getestete Modell in der Schweiz nicht erhältlich ist. Auf seiner Homepage wirbt «Biketech» mit dem Ergebnis im Elektro-Rad-Test 2/2012 – dort wurde das gleiche Modell noch als Testsieger ausgezeichnet.
Insgesamt bescheinigte der ADAC neun der 16 getesteten Velos die Note «mangelhaft» und nur zwei Modellen ein «gut», nämlich die Modelle «Kettler Obra RT» und «Stevens E-Courier SX». Die schlechten Ergebnisse kamen grossteils durch Mängel bei der Festigkeit wichtiger Teile oder den Bremsen zustande. Damit man die Investition ins E-Bike nicht bereut, rät der ADAC den Konsumenten vor dem Kauf verschiedene Modelle Probe zu fahren. Zudem sollte man darauf achten, dass die Schaltung leicht zu bedienen ist und darauf wie lang die Garantiefrist für Fahrrad und Akku ist.
Quellen: adac.de, handelsblatt.ch
Text: Nina Grünberger