Diesel-Autos stossen doppelt so viel Stickoxid aus wie LKW
Selbst nach neuster Abgasnorm zertifizierte Diesel-Autos entpuppen sich auf der Strasse als Dreckschleudern. Busse und LKW kommen dagegen viel besser weg. Grund dafür: Nicht alle Fahrzeuge werden vor dem Verkauf unter realen Bedingungen getestet.

Im tatsächlichen Fahrbetrieb stösst ein Diesel-Auto weit mehr Stickoxide aus als es eigentlich dürfte. Und übertrifft damit sogar LKW und Busse um das Doppelte, wie ein Test des Forscherverbunds ICCT (International Council on Clean Transportation) zeigt.
Die Forscher erklären sich das überraschende Resultat damit, dass die Abgastests für Pkw heute noch im Labor durchgeführt werden, während diejenigen für LKW seit 2013 auf offener Strasse stattfinden.
Um solche Unterschiede vom Labor zur Strasse künftig zu vermeiden, plant die EU deshalb ab dem 1. September 2017 sogenannte RDE-Tests (Real Driving Emissions) zur Bestimmung der Schadstoffemissionen einzuführen. Für viele kommt das allerdings zu spät. Denn schon seit Jahren entscheiden sich etwa die Schweizer immer häufiger für ein Diesel-Auto. Betrug der Anteil an dieselbetriebenen Autos 1990 noch 2,7 Prozent an der gesamten Personenwagenflotte, so machte er 2015 bereits 27,2 Prozent aus.
Quellen: theicct.org, bfs.admin
Text: Maximilian Comtesse